
Erfreuliches in schweren Zeiten zu hören, so Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé in der jüngsten Hauptausschusssitzung des Stadtrates, "tut gut." Er meinte damit die Bilanz der städtischen Wohnungsbaugesellschaft SWG, die deren Geschäftsführer Alexander Förster präsentierte. Wie in den vergangenen Jahren auch gab es Gewinne: Bei einer Bilanzsumme von 205 Millionen Euro für 2024 wies die SWG einen Gewinn von 938.129 Euro aus.
Das ist zwar nur gut die Hälfte dessen, was 2023 an Gewinn zu verzeichnen war. Aber dennoch ziemlich genau der Wert, mit dem man geplant hatte. "Es ist eine Vorzeigetochter der Stadt", betonte der OB, der darauf verwies, dass vor allem die Mieterinnen und Mieter, denen er und seine Stellvertreterinnen bei den verschiedenen Geburtstagen begegneten, "nur Gutes über die SWG sagen."
Die Wohnungsbaugesellschaft ist Teil des sogenannten Konzerns Stadt Schweinfurt, zu dem auch das Leopoldina-Krankenhaus und die Stadtwerke gehören. Inklusive der Stadtverwaltung arbeiten im Konzern rund 4000 Menschen.
Mieten für gut 3200 Wohnungen steigen um maximal 50 Euro pro Monat
Trotz der positiven Bilanz wird die SWG in diesem Jahr die Mieten für 3200 frei finanzierte Wohnungen erhöhen. Die Mieten steigen um maximal 50 Euro pro Monat und Wohnung, was einer Erhöhung von zehn Prozent entspricht. Förster erklärte, dass dieser Schritt notwendig sei, da die Baukosten in den letzten fünf Jahren um 45 Prozent gestiegen sind und die durchschnittliche Inflation bei fünf Prozent liegt. Die Preise seien durch den Krieg in der Ukraine, die Inflation und die Pandemie stark gestiegen.
Um weiter investieren zu können, müsse man die Mieten entsprechend erhöhen, so Förster. Die Erhöhung, die den Mieterinnen und Mietern bereits kommuniziert wurde, gelte für zwei Jahre und bringe rund 800.000 Euro Mehreinnahmen, von denen mindestens 300.000 Euro in den Topf für Modernisierung gehen, der dann 4,8 Millionen Euro pro Jahr beträgt.

Wichtig ist auch, dass die Grundlage der Berechnung der Schweinfurter Mietspiegel ist, und zwar der Mittelwert. Förster erklärte, während die Durchschnittsmiete in Schweinfurt 7,68 Euro pro Quadratmeter beträgt, liegt sie nach der Erhöhung bei 6,14 Euro pro Quadratmeter bei den SWG-Wohnungen. Der bayerische Durchschnitt bei Wohnungsmieten liegt bei 11,08 Euro pro Quadratmeter.
Die Modernisierung am Herroth muss intensiv geprüft werden
Die SWG plant in den nächsten zehn Jahren Investitionen von rund 200 Millionen Euro für die Modernisierung und den Neubau von Wohnungen. Förster präsentierte einige Sanierungsprojekte, die im vergangenen Jahr abgeschlossen oder begonnen wurden. Besonders bekannt ist die Bautätigkeit im neuen Stadtteil Bellevue rund um den Amerikaplatz.
Im Jahr 2024 gab die SWG 4,5 Millionen Euro für Instandhaltungen aus. Für Modernisierungen, wie in der Raßdörfer Straße 7 bis 11 und der Albertistraße 23 und 25, investierte das Unternehmen 7,6 Millionen Euro. Auch bei den Neubauten flossen erhebliche Mittel: 6,4 Millionen Euro in Bellevue und rund 1,7 Millionen Euro in der Ludwigstraße 30.
507 Sozialwohnungen sollen bis Ende 2026 entstehen
Zufrieden ist man bei der SWG auch mit den Fortschritten beim Thema "500 Sozialwohnungen bis 2026", ein Projekt, das 2020 unter der schwarz-grünen Koalition im Stadtrat vereinbart wurde. Stand jetzt liegt man bei 396 Sozialwohnungen, entstanden durch Neubau, Modernisierung oder Verlängerung nach Bindungsablauf. Bis Ende 2026 werden es 507 sein.
Wenn dieses Projekt abgeschlossen ist, will sich die SWG laut Förster verstärkt mit dem Projekt "Herroth" beschäftigen. Gleichwohl erstmal ergebnisoffen, denn "mit den aktuellen Konditionen lassen sich sowohl Modernisierungs- als auch Neubauprojekte wirtschaftlich schwierig bis nicht darstellen", so Alexander Förster.