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Schweinfurt
Wohnungsmarkt in Schweinfurt: Wo die SWG in Wohnungen modernisiert, neu baut und wie sehr die Mieten steigen
Die Mieten in Schweinfurt steigen, allerdings nur moderat, sagt die Stadtverwaltung. Auch die Wohnungsbaugesellschaft hat Mieterhöhungen angekündigt.
Blick auf den Stadtteil Bellevue, wo auch die SWG Schweinfurt im großen Stil baut, neben frei finanzierten Wohnungen auch öffentlich geförderte.
Foto: Anand Anders | Blick auf den Stadtteil Bellevue, wo auch die SWG Schweinfurt im großen Stil baut, neben frei finanzierten Wohnungen auch öffentlich geförderte.
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:00 Uhr

Die Stadt und Wohnbau GmbH Schweinfurt (SWG) ist neben dem Bauverein einer der großen Player auf dem Schweinfurter Wohnungsmarkt. Ab Ende April 2023 wird die SWG ihre Mieten nach oben setzen. Basis dafür ist der aktuelle Mietspiegel.

Der ist eine Richtlinie, keine Vorgabe und spiegelt, wie der Name schon sagt, die durchschnittlichen Preise auf dem Wohnungsmarkt wider. Ausgearbeitet wird der Mietspiegel im Rathaus vom Bauverwaltungsamt in Abstimmung mit dem örtlichen Mieterverein sowie dem Schweinfurter Haus- und Grundbesitzerverein. In einer Pressemitteilung spricht die Stadt von moderaten Erhöhungen zwischen einem und fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Nach dem aktuellen Mietspiegel für die Stadt Schweinfurt kann sich laut Pressemitteilung beispielsweise der Mietpreis je Quadratmeter für eine 60 Quadratmeter große und gut ausgestattete Wohnung des Baujahrs 1955, mit WC, Bad oder Dusche sowie Zentralheizung von 5,40 auf 5,67 Euro je Quadratmeter (340,20 Euro monatlich) erhöhen. Für eine in Größe und Ausstattung vergleichbare Wohnung des Baujahrs 1995 können nach dem neuen Mietspiegel aus 2023 künftig monatlich bis zu 7,68 Euro je Quadratmeter angesetzt werden (bisher 7,46 Euro pro Quadratmeter; 460,80 Euro monatlich).

Für eine Neubauwohnung mit 60 Quadratmetern und guter Ausstattung der Baujahre ab 2018 kann eine monatliche Miete bis zu 9,11 Euro pro Quadratmeter vereinbart werden (bisher 9,02 Euro pro Quadratmeter; 546,60 Euro monatlich). Bei sehr guter Ausstattung der Wohnung kann sich der Mietpreis bis auf 9,56 Euro pro Quadratmeter erhöhen (bisher 9,47), bei kleineren Wohnungen unter 50 Quadratmetern auch bis zu 10,34 Euro pro Quadratmeter erhöhen (bisher 10,25), so die Mitteilung.

Für die Mieterinnen und Mieter der SWG bedeutet das: die Mieten werden ab Ende April steigen; allerdings nicht mehr als um 30 Euro pro Monat und Wohnung, so SWG-Geschäftsführer Alexander Förster im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates. Dort stellte er neben dem Geschäftsbericht für 2022 auch die Pläne der SWG für dieses Jahr vor.

Bis 2026 will die SWG 500 Sozialwohnungen geschaffen haben

Rund 20 Millionen Euro will die Wohnungsbaugesellschaft in 2023 in die Modernisierung und den Neubau von Wohnungen investieren, auch in den geförderten Wohnungsbau. 500 Sozialwohnungen will die SWG bis 2026 geschaffen haben, aktuell sind es 198. Förster sieht die SWG auf einem guten Weg. Wer die Zahlen aus dem Vorjahr vergleicht, sieht allerdings, dass im vergangenen Jahr 72 dazu gekommen sind und damit weniger als geplant. Im vergangenen Jahr hatte Förster noch von 143 Sozialwohnungen gesprochen, die in 2022 geschaffen werden sollten.

Erfüllt hat die Wohnungsbaugesellschaft ihren Plan, mehr größere Wohnungen anbieten zu können. Bei Modernisierungen und auch in Neubauten wurden Ein- oder Zweizimmerwohnungen gestrichen, damit mehr familienfreundliche Wohnungen entstehen konnten. Ein Trend, den man weiterführen will, um der Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt gerecht zu werden.

Große, familiengerechte Wohnungen bleiben in Schweinfurt gefragt

So werden von 40 Wohnungen, die bei der Modernisierung der Oskar-von-Miller-Straße 85 entstehen sollen, acht Vier-Zimmer-Wohnungen sein. Dafür wird es keine Einzimmer-Wohnungen in dem Gebäude mehr geben. Mitte 2023 soll die Modernisierung abgeschlossen sein. Ähnliches Bild in der Oskar-von-Miller-Straße 69. Auch dort hat die Sanierung begonnen. Das Gebäude wird komplett entkernt, so Förster. Im Februar 2024 will man fertig sein.

Wobei Verzögerungen nicht ausgeschlossen sind. Wie der SWG-Geschäftsführer betonte, haben Engpässe bei Material und Arbeitskräften schon in den vergangenen Monaten manch geplantes Bauende nach hinten geschoben; teilweise um Monate.

Was Modernisierungsprojekte im Hochfeld schwierig macht

In der Raßdörfer Straße 7-11, im Hochfeld, steht das nächste Modernisierungs-Projekt der SWG an. Geplanter Baubeginn: August, "wenn alles gut geht". Das Problem hier sei, dass die Modernisierung natürlich beginnen kann, wenn das Haus leer ist. Den Mieterinnen  und Mietern Alternativen anzubieten, falle im Hochfeld schwer, da es da nur wenig Ersatzmöglichkeiten gebe. Das gleiche gelte für die Gebäude Albertistraße 25 und 23, die ab April 2024 modernisiert werden sollen.

Auch in Bellevue baut die SWG weiter Wohnungen. In der Edmund Hornung Straße 2-6 sollen bis Sommer diesen Jahres 31 Sozialwohnungen fertiggestellt sein. Im Herbst soll der Neubau in der Edmund-Hornung-Straße 1-5 mit 29 frei finanzierten Wohnungen nachziehen.

SWG baut auch im Stadtteil Bellevue weiter

Ebenfalls in Bellevue fällt der Startschuss für den Bau von zwölf Sozialwohnungen, 18 Eigentumswohnungen und Gewerbeeinheiten in der Wilhelm-Kohlhoff-Straße 2-6. Im Herbst 2024 soll er abgeschlossen sein. 14 öffentlich geförderte Wohnungen sollen in einem Neubau in der Ludwigstraße 30 entstehen, daneben frei finanzierte Wohnungen.

Für die Zukunft im Blick hat die SWG zwei weitere Projekte: Eines davon nimmt das Gebiet Am Herroth in den Fokus. Trotz des geplanten Neubaus wolle man die Struktur des Gebiets erhalten, so Förster. Einen städtebaulichen Entwurf werde man bis Sommer diesen Jahres vorlegen. Ein zweites großes Projekt sei das Klimaquartier Kesslerfield, wo bis zu 200 Wohnungen entstehen könnten. Wenn die Ausschreibung soweit sei, werde die SWG sehen, ob sie sich beteiligen könne.

Stadt und Wohnbau GmbH Schweinfurt

Die SWG besitzt rund 5000 eigene Wohnungen, dazu etwa 1200 Garagen, 1329 Stellplätze oder Carports und 83 Gewerbeeinheiten. Daneben verwaltet die SWG rund 2762 Wohnungen anderer Eigentümer. Darunter 240 altengerechte Wohnungen. Im Auftrag der Stadt bewirtschaftet die SWG außerdem Schulen, Turn- und Sporthallen, Parkhäuser, das Sachs-Stadion, das Museum Georg Schäfer und nicht zuletzt das Rathaus.
Als Tochterunternehmen der Stadt Schweinfurt legt die SWG jedes Jahr den Gremien des Stadtrats Bilanzen und Pläne vor. 2022 hat die SWG einen Überschuss von rund zwei Millionen Euro erwirtschaftet; für dieses Jahr rechnet man mit bis zu 1,5 Millionen Euro.
Im Aufsichtsrat der SWG sitzen auch Vertreterinnen und Vertreter des Stadtrats. Aufsichtsratsvorsitzender ist Oberbürgermeister Sebastian Remelé.
Quelle: SWG/kab

In einer früheren Version des Artikels war von einem stärkeren Anstieg der Mieten im Vergleich zu den Vorjahren die Rede und einer Durchschnittsmiete von 8,74 Euro pro Quadratmeter (kalt). Diese Angaben lassen sich aber nicht aus dem offiziellen Mietspiegel der Stadt ablesen. Die Daten stammten von einem Vergleichsportal und wurden deshalb durch die Angaben aus dem Mietspiegel der Stadt ersetzt.

 
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