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Schweinfurt
Gute Nachrichten für Schweinfurt: Die Erfolgsgeschichte der SWG hält an
Vor 75 Jahren wurde die WAG als Vorgänger der SWG gegründet. Wie sich die Wohnungsbaugesellschaft zu einer der größten in Unterfranken entwickelte.
Daumen hoch vom Wohnbau-Willy: Die städtische Wohnungsbaugesellschaft SWG feierte den 75. Geburtstag mit einer großen Gala im Theater im Gemeindehaus. Die Erfolgsgeschichte freute nicht nur das Maskottchen und Moderator Sven Schröter, sondern mehrere hundert Ehrengäste.
Foto: Josef Lamber | Daumen hoch vom Wohnbau-Willy: Die städtische Wohnungsbaugesellschaft SWG feierte den 75. Geburtstag mit einer großen Gala im Theater im Gemeindehaus.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 22.11.2024 02:40 Uhr

Es ist ein Zitat, das der frühere Schweinfurter Oberbürgermeister Georg Wichtermann (SPD) schon in den 1950er-Jahren sagte und das bis heute Gültigkeit hat: "Jeder Mensch muss morgens wissen, wo er sich am Abend zum Schlafen hinlegen kann. Jeder Mensch braucht eine Wohnung." Wichtermann sagte dies in einer Zeit, als in Schweinfurt nach dem Zweiten Weltkrieg große Wohnungsnot herrschte. Rund die Hälfte der Wohnungen war wegen der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Doch auch wenn die Zeiten und Herausforderungen für die Wohnungsbaugesellschaften im 21. Jahrhundert völlig andere sind als damals in der Nachkriegszeit: Wichtermanns Mahnung und sein Handeln zum Wohle der Stadtbevölkerung prägte auch die nachfolgenden Generationen an Oberbürgermeistern. Bis heute ist die SWG als Nachfolgerin der unter Wichtermann gegründeten Wiederaufbaugesellschaft eine wichtige Tochter der Stadt, die nicht nur mit Millionengewinnen glänzt, sondern eine besondere gesellschaftliche Aufgabe hat.

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Der Stolz darauf war im Übrigen nicht nur bei der großen Jubiläumsfeier zum 75. Geburtstag im Theater im Gemeindehaus bei den mehreren hundert Ehrengästen spürbar. Im September gab es in Bellevue ein großes Fest für die rund 250 Mitarbeitenden sowie die Bewohner der SWG-Wohnungen in der Stadt. 4000 Menschen kamen damals und drückten so auch ihre Verbundenheit mit der SWG aus, die eine der größten unterfränkischen Wohnungsbaugesellschaften ist.

Stolz auf die Leistungen der SWG: (von links) Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU), der bayerische Bauminister Christian Bernreiter sowie SWG-Geschäftsführer Alexander Förster.
Foto: Josef Lamber | Stolz auf die Leistungen der SWG: (von links) Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU), der bayerische Bauminister Christian Bernreiter sowie SWG-Geschäftsführer Alexander Förster.

Kommunen als Fundament des Wohnungsbaus in Bayern

Dementsprechend voll des Lobes war auch Christian Bernreiter (CSU), Staatsminister für Bauen, Wohnen und Verkehr. "Die Kommunen", so Bernreiter, "sind das Fundament für den Wohnungsbau in Bayern." Bundesweit sei das Thema Wohnen für die Menschen von besonderer Bedeutung, nicht nur, weil in Deutschland mehrere hunderttausend neue Wohnungen fehlten. Dass die SWG Wohnraum für gut 18.000 Menschen biete, zeige ihre Bedeutung für die Stadt und die Region.

Natürlich auch, weil es sich teilweise um günstigen Wohnraum für Menschen mit niedrigeren Einkommen handelt. Nicht umsonst verwies SWG-Geschäftsführer Alexander Förster darauf, dass die Durchschnittskaltmiete bei der SWG mit 5,55 Euro im Monat sehr günstig sei. Außerdem sei man auf sehr gutem Weg, die geplanten 500 Sozialwohnungen bis 2026 – verankert auch als Ziel in der seit 2020 gültigen Vereinbarung zwischen CSU und Grünen im Stadtrat – zu schaffen.

"Die SWG war immer ein Problemlöser der Stadt."
Gudrun Grieser, frühere Oberbürgermeisterin und Ehrenbürgerin Schweinfurts.

Für Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) wie seine Vorgängerin Gudrun Grieser ist die SWG einer der wichtigsten Partner der Stadt. Leistungsstark, zuverlässig "und im besten Sinne folgsam", wie es Remelé mit einem Schmunzeln formulierte. Er sei vor allem für das Engagement der SWG in den Konversionsgebieten dankbar, wo insbesondere im neuen Stadtteil Bellevue neuer Wohnraum entsteht, der dringend notwendig ist.

Gerade das städtebauliche Engagement hob auch Gudrun Grieser hervor. "Die SWG", erklärte sie, "war immer ein Problemlöser der Stadt." Es sei in den 1990er-Jahren auch eine sehr bewusste Entscheidung der Stadt gewesen, dem damaligen Trend der Privatisierung der Wohnungsbaugesellschaften zu widerstehen. Ganz offenbar hat sich das bis heute ausgezahlt.

Ein launiger Rückblick auf 75 Jahre Wohnungsbaugesellschaft in Schweinfurt: Der Kabarettist Django Asül kam beim Publikum gut an.
Foto: Josef Lamber | Ein launiger Rückblick auf 75 Jahre Wohnungsbaugesellschaft in Schweinfurt: Der Kabarettist Django Asül kam beim Publikum gut an.

Schweinfurt als Stadt der Freigeister und des Mondänen

Die Jubiläumsfeier mit verschiedenen filmischen Rückblicken auf die vergangenen Jahrzehnte hatte nicht nur Ehrengäste aus Politik und Verbänden, sondern auch einen ganz besonderen aus dem Bereich Humor: Django Asül, Kabarettist aus Hengersberg, kam mit seinem launigen Vortrag, bei dem auch nicht dem bayerischen Zeitgeist entsprechend mit Spitzen gegen die Bundesregierung gespart wurde, beim Publikum gut an.

Für den Niederbayern, der schon oft in der Disharmonie in Schweinfurt auftrat, ist die Wälzlagerstadt "der Inbegriff des Mondänen. Schweinfurt ist für Würzburg das, was Sylt für die Hamburger ist." Ein Ort voller Freigeister, die mit ihrem Erfindergeist die Stadt vorangebracht haben. Ein Ort, über den man sagen könne: "Wo Schweinfurt ist, ist vorne", so Django Asül.

Und ein Ort, der die SWG als "Allzweckwaffe" wie als "eierlegende Wollmilchsau" angesichts ihrer vielen Aufgaben von Wohnungsbau über Facility-Management bis Stadtplanung immer schon sehr gut brauchen konnte. Zumal ihm eines aufgefallen ist, was jeder echte Schweinfurter sofort unterschreiben würde: Bellevue, der Name des neuen Stadtteils, der früher die amerikanische Wohnsiedlung Askren Manor war, könne nur eine Bedeutung haben. Das französische Wort "Belle" für schön und natürlich "vue" für Würzburg, also "schöner als Würzburg". Nicht nur dafür war ihm Applaus sicher.

Stadt- und Wohnbau GmbH Schweinfurt

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft SWG ist mit gut 5000 eigenen Wohnungen eine der größten Wohnungsbaugesellschaften in Unterfranken. Ihr wichtigster Vorläufer, die Wiederaufbaugesellschaft (WAG) der Stadt Schweinfurt, wurde 1949 gegründet. Noch älter ist die gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft GWS, die 1935 von der Stadt gemeinsam mit den Industriefirmen FAG Kugelfischer, Fichtel & Sachs sowie SKF gegründet wurde, um Wohnungen für die Arbeiterinnen und Arbeiter zu bauen.
Im Jahr 2006 während der Amtszeit der damaligen Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser (CSU) verschmolzen die WAG und die GWS zur heute bekannten Stadt- und Wohnbau GmbH, die eine hundertprozentige Tochter der Stadt Schweinfurt ist. Seit nunmehr 22 Jahren ist Alexander Förster der Geschäftsführer. Die SWG baut derzeit unter anderem im Konversionsgebiet Bellevue neue Wohnungen. Neben den 5000 eigenen Wohneinheiten und 82 Gewerbeeinheiten übernimmt die SWG die Verwaltung weiterer 2800 Wohnungen und ist für das gesamte Facility-Management der Stadt Schweinfurt zuständig.
Die SWG hatte 2023 eine Bilanzsumme von knapp 197 Millionen Euro und einen Bilanzgewinn von 1,7 Millionen Euro. Für die SWG arbeiten derzeit gut 250 Mitarbeitende.
Quelle: SWG
 
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Kommentare
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  • Bernd Heilmann
    Vielleicht könnte sich die SWG bei so viel Gewinn auch mal der Innenstadt widmen
    Da gibt‘s mehr als genug zu tun , auch und besonders im Eigentum der Stadt
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