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Schweinfurt
Schweinfurter Paul und Susi Hoffmann Stiftung kritisiert Labus-Aktionen zur Rettung von St. Josef
Die Stiftung sieht die Aktivitäten zur Rettung von St. Josef kritisch. Vor allem die Bezahlung eines Gutachters mit Spendengeldern.
Die Aktionen zur Rettung von St. Josef sieht der Vorstand der Schweinfurter Paul und Susi Hoffmann Stiftung kritisch.
Foto: Anand Anders | Die Aktionen zur Rettung von St. Josef sieht der Vorstand der Schweinfurter Paul und Susi Hoffmann Stiftung kritisch.
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 29.10.2024 02:40 Uhr

Seit 20 Jahren gibt es die Paul und Susi Hoffmann (PSH) Stiftung (wir berichteten). Die PSH-Stiftung unterstützt seitdem beide Schweinfurter Krankenhäuser, St. Josef und Leopoldina, in unterschiedlichen Bereichen. Die Krankenpflegeschulen und der Förderverein der Palliativ-Station gehören zu den regelmäßigen Spendenempfängern. Die humanitäre Stiftung fördert aber auch, ganz im Sinne der Stifterin Susi Hoffmann, das menschliche Miteinander der Pflegenden bei der Versorgung der Patientinnen und Patienten.

Aus der Verbundenheit zu den beiden Kliniken meldet sich der Stiftungsvorstand nun mit einer Stellungnahme zu den Aktionen rund um den von Stefan Labus gegründeten Verein zur Rettung des St. Josef zu Wort. Im dreiköpfigen Vorstand sitzen neben Edwin Lösch auch Dr. Günter Weis, früher Arzt am Leopoldina, und Sigrid Lommel, die an beiden Kliniken gearbeitet hat, zuletzt als kaufmännische Direktorin am St. Josef.

Man sehe die Aktivitäten des Vereins mit Besorgnis, heißt es in der Stellungnahme. Das Krankenhaus dadurch dauerhaft zu erhalten, sei mehr als fraglich, zumal die Stadt, der Landkreis und der Bezirk die Übernahme der Trägerschaft ausgeschlossen haben. Auch die Anstrengungen, einen privaten oder gemeinnützigen Träger zu finden, waren erfolglos.

Außerdem sei durch das Hin und Her das Leopoldina-Krankenhaus gezwungen ständig neu zu planen, um die Versorgung, bei womöglich ausfallenden Leistungen in St. Josef, zu gewährleisten. Das sorge für Belastungen bei den Verantwortlichen und den Mitarbeitenden, koste Energien und Ressourcen, heißt es in der Mitteilung. Gleiches gelte für die Geomed-Klinik. Auch für die Mitarbeitenden in der Palliativ-Station und in der Geriatrie am St. Josef sei es belastend, ständig mit neuen Entwicklungen konfrontiert zu werden.

Rückzahlung von Spenden könnte schwierig werden bei Benefizaktionen

Stefan Labus hat angekündigt, alle Spenden zurückzuzahlen, sollte das St. Josef nicht weiterbestehen. Dabei sehe man es kritisch, dass ein Gutachter mit Spendengeldern bezahlt werde, zumal ja bereits eine kompetente fachliche Begutachtung nach gemeinsamem Beschluss beider Häuser vorliege, so die Stiftung. Die Stiftung, die weiß, wie sorgfältig man mit Spenden umgehen muss, gibt zu bedenken, dass diese Rückzahlung schwierig werden könnte, zum Beispiel bei Spenden aus Benefizaktionen.

Wie die Stiftung weiter mitteilt, seien auch bei der Feier zum 20-jährigen Bestehen der PSH- Stiftung die geplanten Aktionen von Stefan Labus ein Thema gewesen. Vor allem kritische und besorgte Stimmen seien zu hören gewesen.  

Die hervorragenden medizinischen und humanitären Leistungen an beiden Häusern möchte die Stiftung jedoch weiterhin, unabhängig von den zukünftigen Entwicklungen unverändert nach Kräften unterstützen.

 
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  • Walter Stöckl-Manger
    Sehr wichtiger Beitrag dieser Stiftung, herzlichen Dank dafür!
    Aua.
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  • Liebe Mainpost, warum schreibt man einen Artikel der alles und nichts sagt, statt die Stellungnahme des Stiftungsvorstandes der PSH-Stiftung einfach zu veröffentlichen. Das auch von der Mainpost immer wieder angeschobene diffuse Hin und Her, hilft in der Sache sicher niemand.
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  • Ilse Ludwig
    Wie immer heutzutage...macht keiner etwas wird gemeckert, macht einer was ist's auch nicht recht...die Gesellschaft muss sich als Ganzes mal hinterfragen ob wir mal wieder von der Ich- zu einer Wir-Mentalität zurück wollen...
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  • Ralf Eberhardt
    Meine Spende kann der Verein gerne behalten. Ich sehe diese gut eingesetzt, denn ein Blick von Herrn De Meo auf die "Handelnden" ist mehr als sinnvoll.
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  • Oliver Hesse
    Nur mal so als Randnotiz: Herr De Meo erstellt kein weiteres Gutachten, er orientiert sich am Röder-Gutachten.
    Und nur weil er nicht gleich mit 10 Mäzenen und Säcken voller Geld um die Ecke kommt, muss man auch nicht wieder gleich alles schlecht machen und den Rettungsversuch per se in Frage stellen.
    Hat die Stadt, der Landkreis oder der Bezirk auch nur einmal von Rettung gesprochen?

    Was ich in Frage stelle ist, ob sich die hiesige Politik selber und vorallem der Bevölkerung einen Gefallen tut, wenn durch Ablehnung erneuter Gespräche über ein Schweinfurter Modell die Gesundheitsversorgung definitiv nicht besser wird, aber am Ende ja eh das Josefs an allem Schuld ist.
    Aber dieses abwertende Denken seitens der Stadt ist ja nix neues, wie man aus diversen Quellen (u.a. von Dr. Knüpfer) lesen kann.

    Ich lasse auf mich zukommen, ob Herr De Meo was positives reißen kann, schlechter als bisher wird es ja kaum...

    M. Lerm
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