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Schweinfurt
Rettung für St. Josef? Schweinfurter Stadtrat Stefan Labus gründet Interessengemeinschaft für den Erhalt
Gibt es doch noch eine Möglichkeit, dass das Krankenhaus St. Josef erhalten wird? Ein neuer Verein soll Spenden sammeln.
Mit solchen Aufklebern laufen viele Menschen in der Region herum, die gegen die angekündigte  Schließung des Krankenhauses St. Josef in Schweinfurt sind.
Foto: Susanne Wiedemann | Mit solchen Aufklebern laufen viele Menschen in der Region herum, die gegen die angekündigte  Schließung des Krankenhauses St. Josef in Schweinfurt sind.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 21.09.2024 02:32 Uhr

Wenn es die Politik nicht schafft, nehmen es die Bürgerinnen und Bürger in die Hand: die Rettung des Krankenhauses St. Josef, das die Erlöserschwestern Ende des Jahres schließen. Jedenfalls kann man so das Vorhaben des Schweinfurter Stadtrates Stefan Labus (Freie Wähler) umschreiben, das dieser nun bekannt gab. Er gründete einen Verein als Interessengemeinschaft zur Rettung des Krankenhauses und will ein Charity-Projekt initiieren.

"Es müssen neue Ideen her, der Mut und die Bereitschaft zu Kooperationen müssen entstehen", so Labus. Er kritisiert in seiner Pressemitteilung, dass die Gespräche der Kommunalpolitik und der Krankenhaus-Träger der Region nur die Abwicklung von St. Josef und die Verteilung der Mitarbeitenden als Agenda hatte. Ein Umstand, der darin begründet ist, dass die Kongregation mehrfach deutlich gemacht hat, dass sie keine Alternative zur Schließung sieht und Gespräche mit möglichen anderen Betreibern bisher keine Ergebnisse brachten.

Labus bleibt bei seiner Forderung, dass "das Krankenhaus St. Josef erhalten bleiben muss. Wo sollen sonst die jährlich rund 30.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr versorgt werden?" Aus seiner Sicht könne Schweinfurt "mehr, als auf das nahende Ende des Krankenhauses ohne Reaktion zu warten." Eine Petition zum Erhalt des Krankenhauses hat mittlerweile 51.581 digitale Unterstützer. Labus will mit dem neuen Verein ermöglichen, dass Spenden gesammelt werden könnten, die, falls es keinen Weiterbetrieb gibt, zurückgezahlt würden.

Stefan Labus möchte bundesweit Aufsehen mit seiner Retter-Aktion

Er kündigte an, er wolle versuchen, eine Vielzahl an Personen von Ärzten über Betriebsräte bis zu Kommunalpolitikern ins Boot zu holen. Er plant laut Mitteilung so schnell wie möglich Charity-Aktionen und den Erlös vollständig zur Rettung des St. Josef-Krankenhauses zu verwenden.

Nach eigener Aussage ist das Ziel, "möglichst bundesweit mit der Retter-Aktion für Aufsehen zu sorgen." Er könne sich vorstellen, dass St. Josef mit einem neuen Träger erhalten wird, an dem sich Stadt, die Landkreise Schweinfurt und Haßberge, der Bezirk sowie Investoren jeweils unterschiedlich beteiligen und sieht auch den Freistaat in der Pflicht. Seine Erwartung ist ein Eilverfahren mit Gründung einer neuen GmbH bis Ende Oktober.

Für Anfang Oktober kündigt Labus eine Fahrt nach München an, um sein Projekt der Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) vorzustellen. "Das Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt ist in seiner Form ein Vorzeigeobjekt, eine einmalige Einrichtung und in Verbindung mit seinem MVZ und den angeschlossenen speziellen Praxen ein idealer Grundversorger für die Region", wird Labus zitiert. Er fordert, dass die Umstrukturierung auch von Freistaat und Bund bezuschusst wird.

 
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  • Meli Goetzendoerfer
    Da es nicht um einen Bus sondern ein notwendiges Krankenhaus geht, könnte es sehr wohl sein, dass die Bürger Schweinfurts und des Umlands gerne eine freiwillige finanzielle Unterstützung anbieten je nach Möglichkeit. Eine gute Jeans kostet zur Zeit ja schon fast 100 Euro, wenn z.B jeder Bürger, der die Petition unterschrieben hat auf eine Jeans im Jahr verzichten würde und das Geld in die Stiftung des Herrn Labus stecken würde, wäre das Krankenhaus gerettet. Denn dann wären schon die gesamten 5 Millionen zusammen! Eigentlich unvorstellbar, wie einfach das wäre, wenn man einfach mal etwas wagen würde!
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  • Hans-Ullrich Völker
    Ein sehr erfahrener Busunternehmer und Kfz-Meister gibt seinen lieb gewonnenen Bus schweren Herzens ab. Viele Leute sind zu Recht gerne mitgefahren. Die Betriebskosten sind aber mittlerweile zu hoch und die anstehenden Reparaturen zu teuer; das kann er sich nicht leisten. Inzwischen haben auch schon Fahrer gekündigt. Außerdem überlegt man in der fernen Hauptstadt, Busse in dieser Größe zukünftig abzuschaffen. Er bietet das Fahrzeug mehreren anderen erfahrenen Kfz-Meistern und Busunternehmen an, die alle ablehnen, weil auch sie Zweifel an der Zukunft dieses Busses haben. Als das Fahrzeug endgültig stillgelegt werden soll, kommt ein Mann, der bislang weder Kfz-Meister noch Busunternehmer oder Fahrer war. Er sagt den Leuten, wir sammeln genug Geld und dann wird das schon. Er weiß aber noch nicht genau, wie viel Geld nötig ist. Wie viel Zuspruch würde er bekommen?
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  • Meli Goetzendoerfer
    Vielen Dank für die tolle Idee ! Ein Hoffnungsschimmer nach einer fruchtlosen Diskussion am
    gestrigen Abend in der Stadthalle!
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  • Gerald Effertz
    Warum nicht mal neue Wege gehen ? In einem Bericht hatte ein Schweinfurter Mitbürger angekündigt 50000 Euro zu geben. Wäre schon mal ein großer Beginn.
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  • Hans-Joachim Krämer
    Wenn da wirklich ein Investitionsstau von 20 Millionen ist muss da aber viel an Spenden gesammelt werden.
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  • Ursula Franz
    Klasse Idee!
    Ich bin dabei!
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  • Hans-Joachim Krämer
    Mit wie viel Geld über wie viele Jahre?
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