
Wenn es die Politik nicht schafft, nehmen es die Bürgerinnen und Bürger in die Hand: die Rettung des Krankenhauses St. Josef, das die Erlöserschwestern Ende des Jahres schließen. Jedenfalls kann man so das Vorhaben des Schweinfurter Stadtrates Stefan Labus (Freie Wähler) umschreiben, das dieser nun bekannt gab. Er gründete einen Verein als Interessengemeinschaft zur Rettung des Krankenhauses und will ein Charity-Projekt initiieren.
"Es müssen neue Ideen her, der Mut und die Bereitschaft zu Kooperationen müssen entstehen", so Labus. Er kritisiert in seiner Pressemitteilung, dass die Gespräche der Kommunalpolitik und der Krankenhaus-Träger der Region nur die Abwicklung von St. Josef und die Verteilung der Mitarbeitenden als Agenda hatte. Ein Umstand, der darin begründet ist, dass die Kongregation mehrfach deutlich gemacht hat, dass sie keine Alternative zur Schließung sieht und Gespräche mit möglichen anderen Betreibern bisher keine Ergebnisse brachten.
Labus bleibt bei seiner Forderung, dass "das Krankenhaus St. Josef erhalten bleiben muss. Wo sollen sonst die jährlich rund 30.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr versorgt werden?" Aus seiner Sicht könne Schweinfurt "mehr, als auf das nahende Ende des Krankenhauses ohne Reaktion zu warten." Eine Petition zum Erhalt des Krankenhauses hat mittlerweile 51.581 digitale Unterstützer. Labus will mit dem neuen Verein ermöglichen, dass Spenden gesammelt werden könnten, die, falls es keinen Weiterbetrieb gibt, zurückgezahlt würden.
Stefan Labus möchte bundesweit Aufsehen mit seiner Retter-Aktion
Er kündigte an, er wolle versuchen, eine Vielzahl an Personen von Ärzten über Betriebsräte bis zu Kommunalpolitikern ins Boot zu holen. Er plant laut Mitteilung so schnell wie möglich Charity-Aktionen und den Erlös vollständig zur Rettung des St. Josef-Krankenhauses zu verwenden.
Nach eigener Aussage ist das Ziel, "möglichst bundesweit mit der Retter-Aktion für Aufsehen zu sorgen." Er könne sich vorstellen, dass St. Josef mit einem neuen Träger erhalten wird, an dem sich Stadt, die Landkreise Schweinfurt und Haßberge, der Bezirk sowie Investoren jeweils unterschiedlich beteiligen und sieht auch den Freistaat in der Pflicht. Seine Erwartung ist ein Eilverfahren mit Gründung einer neuen GmbH bis Ende Oktober.
Für Anfang Oktober kündigt Labus eine Fahrt nach München an, um sein Projekt der Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) vorzustellen. "Das Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt ist in seiner Form ein Vorzeigeobjekt, eine einmalige Einrichtung und in Verbindung mit seinem MVZ und den angeschlossenen speziellen Praxen ein idealer Grundversorger für die Region", wird Labus zitiert. Er fordert, dass die Umstrukturierung auch von Freistaat und Bund bezuschusst wird.
gestrigen Abend in der Stadthalle!
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