
Schweinfurt hat kein Geld (mehr). Ein Mantra, das die Finanzreferentin Anna Barbara Keck seit der Corona-Pandemie vor sich herträgt. Faktisch richtig, die Gewerbesteuer-Zahlungen der Großindustrie sind massiv eingebrochen, der Stadt fehlen im Vergleich zu den fetten Jahren rund 20 Millionen Euro Einnahmen.
Das macht sich im Haushalt für 2025 bemerkbar, den man mit Fug und Recht einen Sparhaushalt nennen darf. Doch nun könnte ausgerechnet Schweinfurts ganzer Stolz mit völlig überraschendem Erfolg dazwischen funken. Der glorreiche FC 05 Schweinfurt grüßt nämlich derzeit von Platz eins der Regionalliga-Bayern-Tabelle. Die Derbyniederlage beim Erzfeind Würzburger Kickers haben die Mannen von Victor Kleinhenz bereits am Dienstag wiedergutgemacht durch einen Sieg gegen Vilzing.
Dass es in Reihen des Stadtrates Fans und treue Begleiter des FC 05 in Höhen wie Tiefen gibt, ist kein Geheimnis. Jeder echte Fan weiß, dass ein Verein einfach zu einem findet und man nie wieder davon loskommt. Grün-weiß, lebenslang, ganz klar. Das gilt offenbar auch für SPD-Stadtrat Joachim Schmidl, der jüngst im Sportausschuss angesichts des ehrlich gesagt nicht erwarteten sportlichen Aufschwungs der "Schnüdel" die naheliegende Frage stellte: Welche Kosten kommen auf die Stadt zu, wenn der FC 05 seinen Traum verwirklicht und aufsteigt? Dieser Aufstieg, so Schmidl mit fast schon fränkischer Euphorie im Hinblick auf die Tabelle, "ist ja nicht ganz abwegig".
Fakt ist: Der Stadt gehört das Sachs-Stadion, es wurde ihr 1936 vom Industriellen Willy Sachs gestiftet, mit dauerhaftem Nutzungsrecht für den FC 05. Das bedeutet, dass man im Falle eines Aufstiegs in den Profifußball auch entsprechend investieren muss, mutmaßlich Millionen: Es braucht eine Rasenheizung, mehr und vor allem auch überdachte Sitzplätze, möglicherweise anderes Flutlicht.
Nun gilt es in dieser Causa die Stadt auch einmal zu loben, vor allem Sportreferent Jürgen Montag. Der ist erfreulich Fußball-verrückt, auch wenn man seine Leidenschaft FC Heidenheim nicht teilen muss. Aber wir gestehen ja zu, dass es neben Grün-weiß auch andere mögliche nette Fußball-Farb-Kombinationen geben könnte.
Jedenfalls hat Jürgen Montag, regelmäßiger Besucher von FC-05-Spielen, schon vor Jahren eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die man nun einfach aus der Schublade ziehen kann. Diese Studie zeigt auf, dass ein Stadion-Umbau für die Dritte Liga problemlos möglich ist. Wenn's weiter hochgeht in die Zweite Liga, wo der ruhmreiche FC 05 zuletzt 2001/02 spielte, braucht's aber ein neues Stadion.
Dass Jürgen Montag auf die Frage Joachim Schmidls schwäbisch-trocken verwies, man möge doch mal abwarten, wie es im Frühjahr ausschaut, nehmen wir gelassen hin. Denn irgendwie werden wir das Gefühl nicht los, dass diese Saison mit einem "Schnüdel"-Wunder enden könnte.
> Müssen Rasenheizung & mehr überdachte Sitzplätze bereits in der ersten Saison kommen?
> Reicht das Flutlicht nicht für die 3. Liga?
> Gibts keine Zuschüsse?
Alles 3 trifft vmtl. nicht zu.
Die jetztige Flutlichtanlage bezahlte der Freistaat beim letzten Aufstieg in die 2. Liga m. W. komplett!
In WÜ gibts Initiativen zu neuen Stadion (falls man es noch braucht) & großer Arena. Man setzt sich am runden Tisch zusammen, will trotz knapper Kassen was bewegen! Und SW versinkt nach G. Grieser in tiefste Provinzialität & Kleingeist - einschließlich TB-Redaktion - und man berichtet seit vielen Jahren, als einziges größere Projekt, immer nur von einer Blümchenwiese - gute Nacht Schweinfurt
Das Stadion ist ein Segen für die Stadt und dem FC 05, weit und breit gibt es kein schöneres mit solch vielen Nebenplätzen und allem was das Herz begehrt.
Für die dritte Liga würde das allemal reichen!
Aber: Erst mal abwarten....
Ich kann den Verantwortlichen der Schnüdel nur gratulieren zu dieser Zusammenstellung der Mannschaft.