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Fußball: Regionalliga Bayern
Reaktion auf die Derby-Niederlage: FC 05 Schweinfurt verteidigt die Tabellenführung mit einem Offensiv-Spektakel
Beim 3:2-Erfolg über Vilzing lassen die Nullfünfer einmal mehr viele Chancen liegen. Dem neuen Abwehrchef Thomas Meißner gelingt sein erstes Tor für Schweinfurt.
Feiern den Sieg über Vilzing: die Schweinfurter (von links) Devin Angleberger, Martin Thomann (verdeckt), Leonard Langhans, Kevin Frisorger, Kristian Böhnlein (verdeckt), Thomas Meißner und Fabio Bozesan.
Foto: Ryan Evans / PresseFoto Evans | Feiern den Sieg über Vilzing: die Schweinfurter (von links) Devin Angleberger, Martin Thomann (verdeckt), Leonard Langhans, Kevin Frisorger, Kristian Böhnlein (verdeckt), Thomas Meißner und Fabio Bozesan.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 29.10.2024 02:40 Uhr

Ergebnis-Krise beendet. Die Tabellenspitze in der Fußball-Regionalliga Bayern behauptet, auf Bayern II, Burghausen und Würzburg gar je zwei Zähler gut gemacht. Nach drei sieglosen Pflichtspielen in Folge ist dem FC 05 Schweinfurt mit dem 3:2-(0:0)-Sieg über die DJK Vilzing die Reaktion auf die 0:1-Derbyniederlage bei den Würzburger Kickers vom vergangenen Freitagabend gelungen, die sich Trainer Victor Kleinhenz gewünscht hatte: "Wir wollten die Delle so klein halten wie möglich. So mussten die Jungs nicht zu lange über den Wert unserer Spielweise nachdenken." 

Eine Spielweise, die mit reichlich Risiko eben auch Gegentore impliziert. Die lebt von der Gier auf eigene Treffer. Die aber auch schief gehen kann, wenn es mit dem Toreschießen mal nicht so klappt. Wie in den vergangenen drei Wochen. Und auch am Dienstagabend. Da wäre mit etwas mehr Konsequenz auch ein deutlicheres Resultat drin gewesen. "Wir müssen die Angriffe im letzten Drittel sauberer zu Ende spielen. Wir haben uns trotz Dominanz einlullen lassen." Unterm Strich ging's gerade so gut – und nicht wie beim 1:1 gegen Viktoria Aschaffenburg mit dem Ausgleich in der Nachspielzeit in die Hose. 

Kleinhenz hatte sich etwas einfallen lassen, um die Ausfälle von Sechser Kevin Fery (Gelb-Rot-Sperre) und Linksverteidiger Nils Piwernetz (Sprunggelenk) zu kompensieren. War die Hereinnahme von Kapitän Kristian Böhnlein in die Doppelsechs noch unter 1:1-Tausch abzuheften, gab's in der Abwehr ein variables Puzzlespiel: Neuzugang Thomas Meißner rückte ins Zentrum einer Dreierkette mit Kevin Frisorger (rechts) und Luca Trslic (links) – nur, wenn Vilzing sich mal weiter in die Schweinfurter Hälfte vorwagte, sauste der Rechtsaußen spielende Leonard Langhans nach hinten und die drei Vorgenannten schoben leicht nach links.

Vilzing überlistet aus 50 Metern 05-Schlussmann Lukas Schneller 

Da auch der etatmäßige Mitten-Dreier mit Sebastian Müller, Joshua Endres und dem wieder genesenen Martin Thomann diese Verschieberei bei Langhans-Vorstößen mitging, wirkten die Oberpfälzer mitunter ganz schön überfordert. Aber: Aus einer stattlichen Reihe bester Abschlussmöglichkeiten kam, wie schon in den vergangenen drei Wochen, nicht wirklich viel herum. Letztlich war es allen voran Thomann, der zwar etliche Bälle förmlich an sich saugte, sie dann aber halbgar verwertete.  

Auch nach der Pause gab es Einbahnstraßenfußball und Chancenwucher. Und eine skurrile Szene: Die bis dato ohne jeden Torschuss gebliebenen Vilzinger gingen in Führung durch einen Da-hau-ich-einfach-mal-drauf-Versuch von Jakob Zitzelsberger, der den weit vor dem Tor stehenden 05-Keeper Lukas Schneller aus 50 Metern düpierte (53.). "Lukas hat diese offensive Spielweise. Das ist es, was ich von ihm einfordere", war es Kleinhenz eminent wichtig, seinen Torwart aus der Kritik zu nehmen. "Es ist in Zahlen nicht messbar, was er uns in den vergangenen Monaten gebracht hat. Allerdings müssen wir da noch eine bessere Balance finden" – aus Risiko und Absicherung dürfte er damit gemeint haben.

Am Freitagabend zu Gast bei Tobias Strobls Augsburgern

Am Ende war der Fauxpas ausgerechnet der Türöffner für die in einer wilder werdenden Partie ohne taktische Zügel aufspielenden Nullfünfer: Endres per Abstauber (55.) und Meißner mit einem fein platzierten Schuss (62.) drehten das Resultat binnen sieben Minuten. Damit gelang Meißner das Tor, das ihm am Dallenberg durch die Wahnsinnsparade von Kickers-Keeper Vincent Friedsam verwehrt geblieben war. "Er hat einen brutalen Mehrwert für uns", rechtfertigte Kleinhenz den ersten Startelf-Einsatz des 33-jährigen Innenverteidigers und neuen Abwehrchefs sechs Tage nach dessen Verpflichtung. "Es wäre fahrlässig, seine Qualitäten nicht zu nutzen."    

Böhnlein machte mit einem Billardtor vermeintlich alles klar (84.). Vermeintlich, weil Andreas Jünger es tatsächlich noch einmal spannend gestaltete (90.). Und nun geht es zu einer Mannschaft, die ebenso für torreiche Partien zeichnet: Am Freitagabend (19 Uhr) spielen die Schweinfurter im Rosenaustadion gegen den FC Augsburg II – und damit auch gegen den früheren 05-Coach Tobias Strobl.

Fußball: Regionalliga Bayern
FC 05 Schweinfurt - DJK Vilzing 3:2 (0:0)
Schweinfurt:
Schneller - Frisorger, Meißner, Trslic - Angleberger (90.+1 Feulner), Böhnlein - Langhans (89. Bausenwein), Müller, Endres (85. Wehner), Thomann (89. Hofmann) - Dellinger (79. Bozesan).
Vilzing: Putz - Bezjak, Grauschopf, Dantscher (77. Kordick), Tiefenbrunner - Özbay (46. Gottmeier), Dotzler (77. Fischer), Zitzelsberger, Sedlaczek (64. Müller) - Jünger, Goß (86. Ketzer).
Schiedsrichter: Thomas Stein (Homburg). Zuschauende: 1038. Tore: 0:1 Jakob Zitzelsberger (53.), 1:1 Joshua Endres (55.), 2:1 Thomas Meißner (62.), 3:1 Kristian Böhnlein (84.), 3:2 Andreas Jünger (90.).

 
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  • Hans-Joachim Krämer
    Nochmal ein ganz großes Lob an den Vilzinger Spiel der völlig selbstverständlich einem Schweinfurter Fan geholfen hat den Innenraum zu verlassen.
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