Mittlerweile 14 Jahre wird Schweinfurt nun von Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) regiert. Wird die Stadt für die Zukunft gestaltet oder nur verwaltet? Eine Frage der Perspektive. Die der zehn Schweinfurter Bürgerinnen und Bürger, die einen offenen Brief an den Oberbürgermeister und den Stadtrat geschickt haben, ist klar: "Die Stadt muss aufwachen", betont Ute Kempf im Namen ihrer Mitstreiter.
Sie sowie Egon Krämer, Helmut Ludwig, Willi und Gerti Memmel, Peter Müller, Uwe und Liliane Voigt, Irmgard Weber und Christiane Wichmann stehen hinter dem vierseitigen Schreiben an den OB und die Mitglieder des Stadtrates. Als es auch auf sozialen Medien veröffentlicht wurde, gab es dort nicht nur rege Diskussionen, auch die genannten Kritikpunkte wurden bestätigt.
Die Stammtischler, die sich seit vielen Jahren in einem Lokal in der Innenstadt nahe dem Rathaus einmal wöchentlich treffen und austauschen, haben sich viele Gedanken über den Ist-Zustand und die Zukunft der Stadt gemacht. "Es gibt eigentlich kein Treffen, wo wir nicht darüber sprechen", erzählt Christiane Wichmann.
Es gehe auch nicht darum, die Verwaltung und den OB zu kritisieren, rein um des Kritisieren willens. Doch angesichts des entstandenen schlechten Images Schweinfurts herrsche die Sorge, dass die Errungenschaften, die es unter der früheren Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser (CSU) zwischen 1992 und 2010 gab, immer mehr verloren gehen. "Es sind noch zwei Jahre bis zur Kommunalwahl. Wir wollen aufrütteln, damit der Weg noch geändert werden kann", sagt Christiane Wichmann.
Zu viele Regeln verhindern neue Ideen zur Belebung der Innenstadt
Auch in ihrem offenen Brief betonen die Stammtischler, dass sie vieles an Schweinfurt zu schätzen wüssten und es auch zahlreiche positive Beispiele gäbe. Genannt werden dabei die Grünanlagen, der Mainradweg, die Begrünung und Bestuhlung in der Innenstadt, die vielen Feste und Events im Sommer in der Innenstadt oder positive Renovierungs-Beispiele im Zürch wie das Gebäude Burggasse 17.
"Es gibt aber auch einiges, was in unserer Stadt negativ auffällt", heißt es weiter. Aus der subjektiven Sicht der Schreibenden "nimmt die Vermüllung der Stadt immer mehr zu". Ein Thema, das auch schon immer wieder kontrovers im Stadtrat diskutiert wurde. Eine Forderung, neben Hinweisen auf Orte, bei denen der Ordnungsdienst stärker hinschauen sollte, ist es, deutlich mehr Mülleimer in der Innenstadt aufzustellen.
Ein kommunalpolitischer Streit wird auch aufgegriffen: die Sanierung der Keßlergasse 5 und 7. Aufgrund der Gegebenheiten könne man diese an manchen Tagen auch in "Bettlergasse" umbenennen. Ein gutes Bild der Innenstadt gebe dieser Teil der Einkaufsstraße jedenfalls nicht ab.
Bestimmte Regeln und Auflagen hinterfragen die zehn Bürgerinnen und Bürger auch, insbesondere bezüglich der Gastronomie. Warum müssten zum Beispiel Windschutzwände wieder abgebaut werden? "Es kommt hier oft das Gefühl auf, dass gute Ideen, die der Belebung der Innenstadt dienen könnten, bereits im Keim erstickt werden", heißt es in dem offenen Brief.
Zu hohe Parkgebühren für Schweinfurter Innenstadt und fehlende Brötchentaste
Weitere Themen: Warum dürfen Fahrradfahrer tagsüber nicht in der Innenstadt fahren, Skateboarder oder Scooter aber schon? In anderen größeren Städten funktioniere das Miteinander deutlich besser. Ebenso in der Kritik: Die Parkgebühren sind mit zwei Euro pro Stunde aus Sicht der Stammtischler zu hoch. Nicht nachvollziehbar sei, dass es in Schweinfurt an den Parkscheinautomaten keine echte Brötchen-Taste gebe, also einen kurzen Zeitraum, in dem man für schnelle Erledigungen kostenlos parken darf.
"Gerade die Veränderungen im Handel müssten von der Stadt noch stärker erkannt, begleitet und die Betroffenen unterstützt werden", so Egon Krämers Sicht. Ute Kempf bringt den Standpunkt des Stammtisches auf den Punkt: "Wir müssen eine Vision entwickeln für den Slogan Zukunft findet Stadt. Zukunft findet statt, aber woanders."
Auch in Sachen Events könne die Stadt für die Belebung der Innenstadt mehr tun, Flohmärkte zum Beispiel, Konzerte. "Es muss noch mehr in die Hand genommen werden, aber man hat das Gefühl, es gibt hier nur Verwaltung", so Krämers Empfindung.
Aus ihrer Sicht müsse ein Ruck durch die Stadtverwaltung gehen, insbesondere auch in Sachen Transparenz und Kommunikation für und mit den Bürgerinnen und Bürgern. "Warum werden Verbote/Gebote erlassen, welche Konzepte gibt es (z.B. für die zukünftige Nutzung des Kaufhof-Gebäudes)?", diese Fragen beschäftigten die zehn Unterzeichner, weswegen sie sich auch deutlich mehr Bürgerversammlungen des Oberbürgermeisters wünschen.
Der Brief schließt mit einer Bitte an den OB, die bisher laut Ute Kempf nicht erfüllt wurde: "Wir als Bürger machen Sie aufmerksam auf notwendige und machbare Veränderungen. Wir bringen auch Vorschläge aus Bürgersicht ein. Damit soll Schweinfurt lebenswert bleiben. Bitte treten Sie mit uns in einen Dialog ein. Wir sind dazu bereit."
Was den Slogan der Stadt "Zukunft findet Stadt" anbelangt, scheint es mir auch so, dass die Stadt sich sehr wortgenau an diesen zu halten scheint. Die Stadt/der OB warten darauf, dass die Zukunft die Stadt doch mal bitte finden möge.
Vielleicht könnte man sich ja aktiv darum bemühen, dass die Zukunft auch in Schweinfurt stattfindet, weniger das Bestehende verwalten und womöglich auch weniger Bedenken vor sich hertragen, die jedes Handeln bremsen?
Probleme gibt es genug, die ein aktives und gestaltendes Zupacken der Stadtoberen verlangen. Die Vision für die Zukunft der Stadt sollte dafür aber bei diesen vorhanden sein, was ich nur hoffen kann.
An der Stadtgalerie sind die Parkgebühren fasst geschenkt.
Trotzdem wird es den geklonten Betonbunker nicht mehr lange geben.
Das Kaufverhalten hat sich leider unwiederbringlich zum Vorteil von Sklavenhalterfirmen wie Amazon verändert.
Da helfen auch keine Durchhalteparolen der hiesigen Einzelhändler noch was. Leider!
Geiz ist geil!
Die Familie muss sich ja noch einen Skiurlaub in Sankt Anton leisten können.
Und der Schnüdel wundert sich dann, wenn überall die Brötchen gleich schmecken.
Die Stadtgalerie ist kein Betonbunker, sondern baulich eine der klarsten ECE in D: nur 2 Etagen, dafür 300 m lang, kerzengerade, übersichtlich - eine echte Mall!
> günstiges Parken
> 1300 Stellplätze
> 5 Min. von der Autobahn
> von 1 Mio Einw. in 1h erreichbar
> DB-Halt in 5 Minuten
> Konkurrenz am Boden: Kaufhof SW/WÜ & Völk WÜ zu
Das ECE-Management sollte die Gunst der Stunde nutzen und die 6 Pkte. potenziellen, hochwertigen Mietern weitergeben! Ramsch gibts auch in WÜ-nur gute Läden sind Magnete fürs weite Umfeld!
> Landesgartenschau
> Parkhaus Leo
> Neues Parkhaus Leo
> Stadtkasse
> Kulturforum
> Maxbrücke
> Bahnhofsplatz
> Steg Hbf
Stattdessen hören wir jahrelang nur Versprechungen, Ankündigungen, Ausreden & Entschuldigungen.
Michael Weiß