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Oberelsbach
Zellaer Wölfin seit mehr als einem Jahr nicht mehr gesichtet: Ein Wolfsrevier weniger in der Rhön
Wolfsfähe seit Frühjahr 2023 verschwunden. Damit gibt es das Wolfsterritorium in der thüringischen Rhön nicht mehr. In Rhön-Grabfeld sind Wölfe wohl weiter aktiv.
Verschwunden: Die Wolfsfähe GW1422f in der thüringischen Rhön konnte seit mehr als einem Jahr nicht mehr nachgewiesen werden. 
Foto: Philipp Schulze/dpa (Symbolfoto) | Verschwunden: Die Wolfsfähe GW1422f in der thüringischen Rhön konnte seit mehr als einem Jahr nicht mehr nachgewiesen werden. 
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 30.06.2024 02:33 Uhr

Einen Monat lang herrschte Ruhe in der Rhön, was das Thema Wolfsrisse an Weidetieren betrifft. Nun könnte wieder ein Wolf zugeschlagen haben. Das Landesamt für Umwelt meldet einen Verdachtsfall, der sich am 20. Juni im Landkreis Rhön-Grabfeld im Raum Oberelsbach ereignet hat. Demnach könnte ein Schaf von einem Wolf gerissen worden sein. Die entsprechenden Untersuchungen seien eingeleitet worden. 

Der mögliche Wolf schaute und lief dann langsam davon

Eine mögliche Wolfssichtung gab es auch zwischen Rhönhof und Sennhütte. Am Montagnachmittag, 24. Juni, gegen 15.15 Uhr war Mario Kirchner aus Rüdenschwinden hier mit seinem Traktor beim Heuwenden. Dabei glaubte er auf der Wiese zunächst einen Fuchs zu sehen, der mit seinem Maul in einem Mauseloch wühlte.

Dann aber schien ihm das Tier für einen Fuchs recht groß, berichtet er im Gespräch mit dieser Zeitung. Als es dann seinen Kopf gehoben habe, sei ihm klar geworden, dass es sich um einen Wolf handeln könnte. Er sei darauf zugelaufen und habe aus etwa 40 Metern Entfernung ein Foto geschossen. Bis auf etwa 30 Meter sei er an den möglichen Wolf herangekommen. Der habe ihn angeguckt und sei dann langsam weggelaufen. Das Ganze habe etwa zwei oder drei Minuten gedauert, so Kirchner.           

Ist das ein Wolf? Kenner halten es für möglich. Aufgenommen hat das Bild Mario Kirchner am Montag beim Heuwenden.
Foto: Mario Kirchner | Ist das ein Wolf? Kenner halten es für möglich. Aufgenommen hat das Bild Mario Kirchner am Montag beim Heuwenden.

Während in der Bayerischen Rhön das mögliche Wolfsgeschehen wieder Fahrt aufnimmt, ist es im thüringischen Teil der Region weiter ruhig. Deshalb hat sich auch in der Rhön die Zahl der Gebiete, in denen Wölfe dauerhaft leben, verringert, wie das thüringische Umweltministerium informierte. Für die bislang in der thüringischen Rhön, konkret im Raum Zella, lebende Wölfin gebe es seit mehr als einem Jahr keinen Nachweis mehr, teilte das Ministerium mit. Nach den entsprechenden Regelungen sei das Gebiet damit offiziell nicht mehr als sogenanntes Wolfsterritorium eingestuft.

Zellaer Wölfin auch in Rhön-Grabfeld aktiv

In Zella, mit Schwerpunkt in der Region um Kaltennordheim (Kreis Schmalkalden-Meiningen), war von Ende 2019 bis 2022 mehrfach eine Wölfin mit der Bezeichnung GW1422f nachgewiesen worden, die aus dem Rudel "Göritz/Klepzig" in Brandenburg stammte und in die Rhön gewandert war. Sie hatte dort zuletzt als Einzelgängerin gelebt und war wiederholt auch im angrenzenden Hessen und Bayern nachgewiesen worden. Unter anderem war sie Ende 2022 bei Simonshof am Riss von drei Schafen beteiligt.

Ob das Tier aus der Rhön abgewandert oder möglicherweise tot ist, sei nicht bekannt, sagte ein Ministeriumssprecher. Die Wölfin habe keinen Sender getragen, mit dem ihre Wege nachverfolgt werden könnten.

Die Wölfin hatte 2022 eine gewisse Bekanntheit erlangt, nachdem sie sich mit einem Haushund gepaart und fünf Hybridnachkommen geboren hatte. Diese mussten aufgrund der rechtlichen Verpflichtung durch das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (Tlubn) getötet werden, da es sich bei dem Nachwuchs nicht um Wölfe handelte. Nach dem Abschuss von drei der fünf Wolfs-Hund-Mischlinge wurde die Entnahme im März 2023 erst einmal eingestellt.

Noch zwei Regionen mit standorttreuen Wölfen in der Rhön

In der Rhön bleiben damit noch zwei Regionen mit standorttreuen Wölfen. Das Territorium "Hohe Rhön" mit einem Wolfspaar, das nicht nur in die Schlagzeilen geraden ist, weil verschiedene Nutztierrisse auf sein Konto gehen. Jüngst wurde auch ein Wolfswelpe gefunden, als dessen Eltern die beiden Tiere nachgewiesen wurden.

Nach einer medizinischen Behandlung und einem missglückten Auswilderungsversuch wurde das Jungtier inzwischen in Wildtierpark in der Lüneburger Heide untergebracht. Das zweite Rudel lebt seit Ende 2021 auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken und blieb in der Vergangenheit weitgehend unauffällig. Sowohl 2022 als auch 2023 wurde Nachwuchs nachgewiesen.

Mit Material von dpa

 
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  • Angelika Weyland
    Lieber Herr Heil, natürlich hat Herr Schlunk recht, die Zäune in der Rhön sind größtenteils nicht wolfssicher. Die Tierhalter müßten besser geschult werden und die Zäune müßten subventioniert werden. Genau wie Herdenschutzhunde, die immer noch das beste Mittel sind, um Weidetiere zu schützen. In Spanien und Osteuropa (wo es übrigens weit mehr Wölfe gibt) macht man das schon Jahrzehnte so und es klappt prima
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  • Hans Schlunk
    Danke Angelika weiland dasdumir beistehen mit den Zäunen meine Aussprache ist woll nicht immer die beste aber ich bin öfters in d der rhön und besitze auch ein Fachbuch woverschiedene Zäune drinnen sind
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  • Andreas Gerner
    Vielleicht sollten Sie solche Bücher an Wölfe verteilen (und denen das Lesen beibringen), dass die wissen, woran die sich zu halten haben...
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  • Hans Schlunk
    Hallo Andreas das ist genauso ein Schwachsinn wie sie es halten das Fach Buch hat Frank fass aus dörverden geschrieben der ist Wolfs Berater und den glaube ich und die Meinung endere ich auch nicht.
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  • Joachim Schaller
    Ich verstehe den Satz nicht.
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  • Hans Schlunk
    Ich muss mal wieder sagen letzten Samstag war ich mal wieder in ober elsbach und habe mal nach den Zäunen geschaut und muss sagen solange die Zäune nicht die entsprechende Höhe haben muss sich niemand beschweren das die Schafe weniger werden immer wenn längerer Zeit nicht in der rhön war kontrolliere ich immer als mein Hobby die Zäune und dokumentieren die das man meint die Zäune waren bis 89 wolf sicher ist so ein schwarz ich denke wenn man will kann man mit dem wolf leben
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  • Hans-Karl Heil
    Glauben Sie eigentlich an das was Sie hier schreiben? Für was sind Sie Experte? Zäune??
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  • Hans Schlunk
    Ja ich glaube daran weil jedes Tier darf leben nur richtige problem Tiere müssen entnommen werden dazu gehört halt auch die Zäune ich werde meine meinung nicht ändern es heißt wohl das weil ich ein freund bin freilebender wölfe bin hätte ich keine ahnung das stimmt aber nicht.
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  • Hans-Karl Heil
    Sie können ihre Wölfe lieben, aber von Zäunen haben Sie leider absolut keine Ahnung....also schreiben Sie hier nicht von Dingen, die Sie gar nicht verstehen.
    Wolfsischer war der Zaun an der ehemaligen Grenze!
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  • Hans Schlunk
    Ich habe schon. Ahnung Ich habe sogar ein Buch wo wolfssichere Zäune drinnen angeblich jeder ist einer anderer Meinung das ist auch gut so und niemand darf deswegen schlecht gemacht werden also keine Diskussion mehr mit dir das buch hat Frank fass geschrieben da sind auch Zäune drinnen wo absolut nicht wolf sicher sind und er hat ein wolfspark in dörverden und ist wolfsberater
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