Die Befürchtungen von Rhöner Schäfern, dass sich Wolfsattacken mit Beginn der Weidesaison wieder verstärken, scheinen sich zu bestätigen. In den vergangenen Tagen wurden zwei neue Verdachtsfälle von möglichen Nutztierrissen in der Rhön gemeldet. Zudem wurden zwei Verdachtsfälle aus den vergangenen Wochen nun amtlicherseits als Wolfsrisse bestätigt.
Einen möglichen Nutztierriss meldet das Wolfszentrum Hessen. Demnach wurde am 14. Mai bei Ehrenberg ein Rinderkalb möglicherweise Opfer eines Wolfsangriffs. Hier wurden bereits im Februar zwei Schafe gerissen. Und auch in Bayern informierte das Landesamt für Umwelt (LfU) über einen neuen Verdachtsfall. Demnach wurde am 17. Mai ein Schaf gerissen. Wie aus Kreisen von Schafhaltern verlautete, soll sich dieser Vorfall bei Ginolfs ereignet haben - also in nicht allzu weiter Entfernung vom Ort des Risses in Hessen.
LfU bestätigt zwei weitere Nutztierrisse in der Rhön
Dieser Bereich wird vom LfU als Region mit standorttreuen Wölfen unter dem Namen "Hohe Rhön" geführt. Hier ist in der Vergangenheit der weibliche Wolf mit dem Laborkürzel GW3092f (HW02) bei verschiedenen Nutztierrissen aufgefallen - in jüngerer Vergangenheit mehrfach in Begleitung des männlichen Wolfes GW3519m. Entsprechend gehen Fachleute wie auch Rhöner Schäfer von der Möglichkeit aus, dass beide sich verpaart und nun Nachwuchs bekommen haben.
Der Wölfin GW3092f wurde vom LfU inzwischen auch Verursacher eines weiteren Schafsrisses identifiziert. Der Vorfall hat sich am 30. April ebenfalls bei Ginolfs ereignet. Auch für den Tod eines Kamerunschafes, das am 27. April bei Oberbach gerissen wurde, ist ein Wolf verantwortlich. Eine genaue Individualisierung des Verursachers war hier zwar nicht möglich. Gefundene Genspuren deuten allerdings ebenfalls auf die schon genannte Wölfin hin.