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Willmars
Missbrauchsvorwürfe gegen früheren evangelischen Pfarrer von Willmars:  Betroffene werden der Lüge bezichtigt
In Willmars stehen einige auf der Seite des beschuldigten Pfarrers. Der frühere Leiter des Kinderheims wird im Ort dagegen nicht verteidigt. Das sind die Begründungen.
Historische Aufnahme des Kinderheims Nicolhaus in Willmars (Lkr. Rhön-Grabfeld). Zwei Männer erheben schwere Vorwürfe gegen einen früheren Heimleiter und gegen den Pfarrer. Im Ort gibt es Widerspruch.
Foto: Diakonieverein Willmars/Biscan | Historische Aufnahme des Kinderheims Nicolhaus in Willmars (Lkr. Rhön-Grabfeld). Zwei Männer erheben schwere Vorwürfe gegen einen früheren Heimleiter und gegen den Pfarrer. Im Ort gibt es Widerspruch.
Christine Jeske
 und  Daniel Biscan
 |  aktualisiert: 08.11.2024 02:33 Uhr

Ein Diakon und der frühere evangelische Ortspfarrer von Willmars (Lkr. Rhön-Grabfeld) werden der körperlichen und sexualisierten Gewalt beschuldigt. Zwei Betroffene, Hermann Ammon und Klaus Spyra, nennen als Tatorte das Kinderheim Nicolhaus, das der Diakon von 1969 bis 1971 leitete, sowie das ehemalige Pfarrhaus und die Leichenhalle.

Ammon und Spyra sind heute 64 und 62 Jahre alt. Diese Redaktion hat mit ihnen lange Gespräche geführt. Nach der Veröffentlichung ihrer Vorwürfe erfahren sie einerseits viel Mitgefühl und Unterstützung. Andererseits sollen etliche Willmarser die Anschuldigungen brüsk und entsetzt zurückweisen.

Lokalhistoriker Schätzlein bezeichnet Missbrauchsvorwürfe als Lügengeschichte

Ihr Wortführer ist Gerhard Schätzlein. Der frühere Bürgermeister, ehemalige Lehrer und bekannte Lokalhistoriker ist überzeugt: Die beiden Betroffenen sagen nicht die Wahrheit. Sie würden sich nur als Opfer darstellen, sagt Schätzlein. Sie hätten sich eine "Lügengeschichte" ausgedacht und wollten von der Kirche nur Geld.

Gerhard Schätzlein aus Filke, Ortsteil von Willmars (Lkr. Rhön-Grabfeld), hält die Vorwürfe sexualisierter Gewalt gegen den früheren evangelischen Pfarrer für eine Lüge. Er war gut mit ihm bekannt.
Foto: Daniel Biscan | Gerhard Schätzlein aus Filke, Ortsteil von Willmars (Lkr. Rhön-Grabfeld), hält die Vorwürfe sexualisierter Gewalt gegen den früheren evangelischen Pfarrer für eine Lüge. Er war gut mit ihm bekannt.

Schätzlein verteidigt den Pfarrer, der viele Jahre auch die Heimaufsicht hatte, vehement. Dieser sei keinesfalls ein Missbrauchstäter, er habe viel für den Ort und das Kinderheim getan. Beim Diakon fallen die Reaktionen auf die Beschuldigungen allerdings nicht so eindeutig aus.

Schätzlein schickt nach der letzten Veröffentlichung eine lange Stellungnahme in die Redaktion. Ein Treffen in Willmars wird vereinbart. Über 20 Leute würden kommen und "Beweise" vorbringen, kündigt der 87-Jährige an. Darunter Zeitzeuginnen, ehemalige "Heimtanten". So wurden die Betreuerinnen der Kinder genannt.

Es kommt anders. Nur das mit der Familie Schätzlein befreundete Ehepaar Landgraf sitzt am Tisch. Alle anderen hätten abgesagt und Angst, sich offen und mit Namensnennung zu äußern, erklärt der frühere Bürgermeister.  

Das Treffen findet nicht, wie ursprünglich vorgesehen, im Rathaus in Willmars statt, sondern bei Schätzlein zuhause im Ortsteil Filke. Der 87-Jährige fragt nach Beweisen für die Vorwürfe der beiden Betroffenen. Der Pfarrer sei lange tot, könne sich nicht mehr wehren.

Schätzlein: Anklagen nicht beweisbar, auch nicht widerlegbar

In seiner schriftlichen Stellungnahme räumt Gerhard Schätzlein ein, dass "die Anklagen nicht beweisbar, allerdings auch nicht widerlegbar sind". Die ehemaligen Heimmitarbeiterinnen würden noch in Willmars leben und die Köpfe schütteln, auch über den "unverfrorenen Artikel".

Der Diakon sei schon bald vom "jetzt verleumdeten Pfarrer" entlassen worden, erklärt Schätzlein. "In Willmars hält man es für möglich, dass auch Kinder unter ihm zu leiden hatten." Aber "jeder in Willmars", der den Pfarrer noch gekannt habe, finde die Beschuldigungen gegen ihn und dazu noch gegen seine Frau "für ganz unglaubhaft und infam".

Ehepaar Landgraf bezeichnet beschuldigten Pfarrer als Moralapostel

Das Ehepaar Landgraf schildert lediglich Erinnerungen an den Pfarrer. Er sei streng gewesen, ein Moralapostel, habe kritisiert, dass beide vor dem Aufgebot zur Hochzeit bereits zusammengelebt hätten, sagen Monika und Ewald Landgraf.

Ein Missbrauchsvorwurf gegen einen Ortspfarrer kann eine Gemeinde in Zwiespalt versetzen und verunsichern. Besonders, wenn er ob seiner Verdienste bis heute sehr geschätzt wird - wie in Willmars.

Dass Betroffenen nicht geglaubt und stattdessen Beschuldigte geschützt werden, das war lange Zeit in der katholischen Kirche so – bis der 2010 bekanntgewordene Missbrauchsskandal am Canisius-Kolleg in Berlin ein langsames Umdenken bewirkte. Ein zäher Weg. "Überlebende", so bezeichnen sich viele Missbrauchsbetroffene, fühlen sich bis heute nicht richtig wahrgenommen und gehört.

Auch in der evangelischen Kirche stand der Schutz der Institution an erster Stelle. Es wurde weggesehen, verschwiegen, die Betroffenen galten als Nestbeschmutzer. Dies hat die im Januar veröffentlichte Forum-Studie, die erste Missbrauchsstudie von evangelischer Seite, ergeben.

Klaus Spyra (links) und Hermann Ammon in Willmars. Sie empfinden den Ort beziehungsweise Kinderheim, Pfarrhaus und Leichenhalle als ihre 'Hölle' aufgrund schrecklicher Erfahrungen.
Foto: Daniel Biscan | Klaus Spyra (links) und Hermann Ammon in Willmars. Sie empfinden den Ort beziehungsweise Kinderheim, Pfarrhaus und Leichenhalle als ihre "Hölle" aufgrund schrecklicher Erfahrungen.

Es gibt Menschen in Willmars, die sich auf die Seite der Betroffenen stellen. Dazu gehören der heutige Heimleiter des evangelischen Kinderheims, Gregor Koob, und die Vorsitzende des Trägervereins der Diakonie, Dagmar Herda. Sie glauben die heftigen Vorwürfe gegen Diakon und Pfarrer.

Ammon und Spyra schildern schreckliche Verbrechen. Sie seien als Kinder in der Zeit, als der Diakon Heimleiter war, häufig zusammengeschlagen und mehrfach vergewaltigt worden – von ihm und vom Pfarrer.  Sie bezichtigen zwei Betreuerinnen und die Ehefrau des Pfarrers der Mitwisserschaft. Mit dem Weggang des Diakons hätte die körperliche Gewalt im Heim aufgehört. Im Pfarrhaus nicht.

Die Fälle sind von Diakonie und der Evangelischen Landeskirche in Bayern anerkannt. Spyra und Ammon fordern konsequente Aufarbeitung. Beide sagen, es gebe noch weitere Betroffene, die bislang nicht öffentlich darüber reden möchten.

Ein Vorwurf der Betroffenen scheint indes nicht bezweifelt zu werden. Schätzlein stellt in seiner Stellungnahme die rhetorische Frage: "Reicht es vielleicht schon, dass man ein Kind missbraucht, wenn man ihm Ohrfeigen austeilt, wenn es Strafe verdient hat?" Dies hätte der Pfarrer getan, schließlich sei er lange Zeit der einzige Mann im Kinderheim gewesen. Die Frauen hätten sich an ihn gewandt, wenn ein Kind Strafe verdient habe. "Auch mir ist damals manchmal die Hand ausgerutscht, wie vielen anderen Lehrern und vielen der Eltern auch."

Schätzlein: Ohne Pfarrer wäre das Kindheim für immer geschlossen worden

Hervorgehoben werden von dem ehemaligen Lehrer die Verdienste des Pfarrers. "Ohne ihn wäre das Kinderheim in Willmars für immer geschlossen worden, ohne ihn würde es nicht in seiner großzügigen und funktionellen Form weiterbestehen."

Schätzlein verweist auf seine Chronik "125 Jahre Kinderheim und Kindergarten in Willmars 1884-2009". Dort habe er das Verdienst der Pfarrersfrau eingehend beschrieben. Der Schlusssatz seiner Stellungnahme lautet: "Möge ihr Andenken in Zukunft unbefleckt bleiben."

Bürgermeister von Willmars: Für die meisten kein Thema im Ort

Die Redaktion hat beim Willmarser Bürgermeister Reimund Voß nachgefragt und - soweit ihr Namen bekannt geworden sind – inzwischen auch direkt mit Zeitzeugen Kontakt aufgenommen.

Voß sagt, dass die Vorwürfe für die meisten Menschen im Ort kein Thema seien. Einige hätten sich aber sehr aufgeregt, weil die Veröffentlichung dieser Redaktion so groß gewesen sei und der Diakon wie auch der Pfarrer derart beschimpft worden seien. Für ihn selbst sei die Sache abgehakt. Er werde nichts weiter unternehmen, sagt der Bürgermeister.

Zeitzeuge: Beim Diakon könne er sich alles vorstellen

Ein ehemaliger Willmarser, der sich nur anonym äußern will, sagt, beim Diakon könne er sich alles vorstellen, beim Pfarrer nicht. Auch andere Bürger seien sich einig, dass das, was die Betroffenen schildern, nicht sein kann. Aber auch sie möchten nicht offen sprechen.

Ein Willmarser Bürger weist in einem Anruf in der Redaktion die Vorwürfe gegen den Pfarrer zurück. Er ist unglücklich über die Negativ-Schlagzeilen aus der kleinen Gemeinde - in der Vergangenheit über Drogen-Anbau und die hohe Zahl der AfD-Wähler im Ort und aktuell über das Kinderheim. Er kenne Hermann Ammon, sagt der Anrufer. Und er habe den Pfarrer "sehr geschätzt". Der Diakon sei "kein unbeschriebenes Blatt" gewesen. Die "Schellen" seien verdient gewesen. "Hat uns nicht geschadet."

Hermann Ammon (links) und Klaus Spyra laufen in Willmars auf die Leichenhalle an der Kirche zu. Für sie ist es nicht der einzige Tatort, sie haben schreckliche Erinnerungen an das Kinderheim und Pfarrhaus.
Foto: Daniel Biscan | Hermann Ammon (links) und Klaus Spyra laufen in Willmars auf die Leichenhalle an der Kirche zu. Für sie ist es nicht der einzige Tatort, sie haben schreckliche Erinnerungen an das Kinderheim und Pfarrhaus.

Die Zeitzeugen, die mit der Redaktion gesprochen haben, sind sich einig, Ammon habe zum Beispiel nie das Kreuz bei Beerdigungen getragen. Das habe man erst nach der Konfirmation gedurft. Diese Aussage von ihm belege, dass er nicht die Wahrheit sage. Sie deuten damit an: Ammon sei nie in der Leichenhalle gewesen und könne deshalb auch nie vom Pfarrer gezwungen worden sein, dort Leichen anzuschauen.

Ammon sagt auf Nachfrage: Er war auch nach seiner Konfirmation noch im Heim. Und trug das Kreuz.

 
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  • Erich Stadler
    Die Geschichte wiederholt sich. Kindesmissbrauch in Eschenau, ähnliche Geschichte - leider.
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  • Norbert Sandmann
    Fassungslos bin ich über die Reaktion des ehemaligen Bürgermeisters Schätzlein, dem es offenbar an Selbstreflexion und Reue fehlt, was die körperliche Gewalt angeht. Das Anzweifeln der Missbräuche, die Scham, die Deformierungen und der Umgang mit dem, »was nicht sein kann, weil es nicht sein darf«, ist genau der Grund, warum wir Missbrauchsopfer über Jahrzehnte hinweg uns ins Schweigen hüllen, mit dem Geschehenen allein klarkommen müssen. Dabei wäre zeitnahe Hilfe dringend nötig. Es ist zu wünschen, dass hier ein allgemeiner Konsens über das Geschehene sich ausweitet.
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    »Gesprengte Ketten« - Eine Kindheit im Ausnahmezustand - von Sandy Nell versteht sich als biografisches Werk und Ratgeber zugleich, das sich intensiv mit der schwierigen Kindheit und Jugend des Peter Stein auseinandersetzt.
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  • Birgit Kempf
    Hinweis zu Kommentar: Kommentar unvollständig abgeschickt.
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  • Matthias Reichert
    In Steinach gab es ja auch einen Fall wo der Pfarrer mit einer Ministrantien ein verhältniss hatte und als die volljährig war wollte die plötzlich Geld und ist dann vor Gericht gegangen. Die Klage wurde aber einmal abgewiesen beim zweiten mal wurde der Pfarrer einfach versetzt.
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  • Johannes Fasel
    Herr Matthias Reichert! Ihr Beitrag grenzt an Desinformation!
    Der RTL-Bericht:
    https://www.rtl.de/cms/bayern-priester-wegen-missbrauch-an-messdienerin-verurteilt-glaeubige-wollen-ihn-trotzdem-behalten-4722970.html

    „Priester wegen Missbrauch an Messdienerin verurteilt - Gläubige wollen ihn trotzdem behalten“

    wirft ein ganz anders Licht auf den Fall in Bad Bocket/Steinach
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  • Peter Koch
    Desinformation ist zu euphemistisch, Lüge wäre angebracht. Auch das Bistum Würzburg fordert zur Anerkennung des Urteils.
    https://pow.bistum-wuerzburg.de/aktuelle-meldungen/detailansicht/ansicht/stellungnahme-von-bischof-dr-franz-jung-zu-den-aktuellen-unterschriftenaktionen/
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  • Gudula Stegmann
    Natürlich hatte man "damals noch keinen 'Schneid', die Beschuldigten anzuklagen oder gegen diese vorzugehen. Die Opfer waren während der Taten wehrlos, wem hätten sie sich anvertrauen können, wenn man die Reaktionen von bestimmten Leuten sogar von "heute" hört? Es gab einfach niemand, der sie beschützt hat. Deshalb ist es auch perfide ,"Beweise" zu verlangen. Wie sollen Opfer Missbrauch und Terror beweisen? Die eigentlichen Zeugen haben weggeschaut und geschwiegen.
    Ach ja, und beweisen Sie Herr Fiederling doch mal, dass Ihnen Ohrfeigen nicht geschadet haben. Wissen Sie genau, wie es Ihnen ohne Gewalt und Einschüchterung ergangenen wäre? Wenn Ihnen heute jemand eine Schelle gibt, haben Sie das auch verdient? Bestimmt nicht, der Schläger erhält eine Anzeige wegen Körperverletzung, auch bei einem "leichten Klaps. Warum gilt das nicht für die körperlich deutlich unterlegenen Kinder?
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  • Anni Lambrecht
    Ich wundere mich über die Klarnamen, vor allem auch der Opfer. Muss das denn sein?

    Mein erster Mann ist Opfer fortgesetzten sexuellen Missbrauchs durch einen Priester. Es gibt immer Menschen, die die Täter in Schutz nehmen und selbst bei mehreren Betroffenen und damit Zeugen lieber deren Aussagen in Zweifel ziehen als ihr Weltbild in Frage zu stellen.

    Wir sehen das aktuell auch im Fall Péricot in Frankreich, wo trotz der einzigartigen Beweissituation dank der Vergewaltigungsvideos Angehörige die Taten der beschuldigten Männer dennoch leugnen und schönreden.
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  • Norbert Sandmann
    Die Klarnamen werden nur der Einwilligung der Betroffenen genannt.
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  • Hubertus Kiesel
    Ich war von 1972 bis 1976 Schüler im Kloster Lebenhan. Als im Jahr 2008 aufgedeckt wurde, dass in den 70er Jahren mindestens 16 Schüler missbraucht wurden, haben das auch Viele nicht geglaubt. 3 Der 16 hatten sich da schon das Leben genommen. Einige der 16 hatten sich ihren Eltern anvertraut. Aber nicht einmal die eigenen Eltern haben das ihren Kindern geglaubt. Wie sollen dann fremde Menschen so etwas Furchtbares glauben.
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  • Norbert Sandmann
    Ging mir genauso, als ich nach mehr als 40 Jahren das Schweigen zum häuslichen Missbrauch brach, wurde auch ich von der eigenen Familie der Lüge bezichtigt. Ich wurde somit zum erneuten mal das Opfer.
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  • Johannes Schäfer
    Um einen Menschen beurteilen zu können, muss man schon fast hellseherische Fähigkeiten besitzen. Man kann jemanden ansehen,aber niemals in einen Menschen hinein. In der Rhön gab es vor einiger Zeit eine Verurteilung eines Familienvater, dem sexuelles Fehlverhalten nachgewiesen wurde.
    Jeden der diesen Mann kennt, hätte ihm das niemals zugetraut. Wie auch in den Kommentaren bereits zu lesen war, war er doch immer so freundlich und nett. Er wurde verurteilt.
    Wie gesagt, man kann in keinen Menschen hinein schauen. Ich würde für niemanden die Hand ins Feuer legen.
    Die Vergangenheit hat es bewiesen, dass man sich doch so sehr irren kann.
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  • Christa Bullmann
    Naja, schwer zu sagen, wer lügt speziell, da der Pfarrer bereits unter der Erde liegt. Aber es heißt ja immer, dass in jeder Geschichte ein Funke Wahrheit steckt.

    Und ob der Pfarrer nun ein Moralapostel war, das ist kein Beweis. Schaut man sich die Serienkiller in Amerika an, dann hört man immer wieder, ein liebevoller Mensch, immer sehr freundlich, hat immer gegrüßt und so weiter. Hätte ich von dem nicht erwartet.

    Naja, und was der Bürgermeister von sich gibt da gebe ich jetzt auch nicht viel drauf.

    Mit freundlichen Grüßen

    Johannes Bullmann, MPA
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  • Carola Pohensky
    Ich möchte Herrn Spyra und Herrn Ammon meinen Respekt zollen, denn was da jetzt alles über sie hereinbricht, war leider vorrauszusehen.
    Ich wünsche Ihnen viel Mut standhaft zu bleiben. Wenn man mit solchen Tatsachen an die Öffentlichkeit geht, vielleicht auch deswegen um selbst zur Ruhe zu kommen, dann sollten sie wissen, dass es auch Menschen gibt, die Ihnen beistehen.
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  • Fabian König
    (…) Menschen vielleicht bereit war, hinwegzusehen. Vielleicht war der Kampf für den Erhalt des Kinderheims ja auch nicht ganz uneigennützig vom lieben Herrn Pfarrer?

    Aber was soll man schon von Leuten erwarten, die potentielle Opfer von vornherein als Lügner beschimpfen? Mit so einer Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen, erfordert wahnsinnig viel Mut, da sich Missbrauchsopfer ja selbst oft schuldig fühlen und sich schämen. Wer weiß, welchem Psychoterror sie damals ausgesetzt waren, welche Sätze ihnen in die Ohren gesetzt wurden, damit sie sich selbst die Schuld geben und besser schweigen? Damals hat man über Sexualität doch überhaupt nicht gesprochen, Sexualität fand schlicht nicht statt - schon gar nicht in einem kleinen Dorf in der Provinz. Und provinziell scheinen sich einige Dorfbewohner auch heute im Jahr 2024 noch zu benehmen.
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  • Paul Zeitler
    Genau so ist es. Und gerade deswegen ist es wichtiger denn je, daß man aufsteht, an die Öffentlichkeit geht, um endlich widersinnige Mißstände auszumerzen. Dabei meine ich nicht nur solche, die eventuellen Mißbrauch betreffen. Ich meine ganz besonders die Beteiligten, die durch ihre "es kann nicht sein, was nicht sein darf"-Mentalität, den Mißstand nur verstärken! Und ganz besonders die, die gar noch in leitender Postion der Gemeinde vorstehen und mögliche Betroffene gar der Lüge bezichtigen...
    Schämen sollten die sich!
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Fabian König
    Die „Schellen“ haben ganz offensichtlich ganz erheblich geschadet - sonst würde man diese respektloseste aller körperlichen Misshandlungen von Kindern nicht noch rechtfertigen. Eine Hand rutscht nie einfach mal so aus, das ist dummes Zeug. Wer so etwas tut, zeigt nur, wie hilflos er im richtigen Umgang mit Kindern ist/war, und hat definitiv weder im Lehrer-, noch im Pfarrersberuf etwas verloren. Ich habe in meinem ganzen Leben noch kein Kind geschlagen. Wer so etwas als Erziehungsmethode in Betracht zieht, sollte besser keine Kinder haben.

    Und wie man sich derart weit für jemanden aus dem Fenster lehnen kann, den man niemals über all die Jahre 24/7 erlebt haben KANN, ist mir ein absolutes Rätsel. „Das hätte ich nie von ihm gedacht“, „Er war doch immer so freundlich“ - das sind typische Reaktionen, die Nachbarn, Freunde, Bekannte vonVerbrechern schildern, wenn ihre Taten ans Tageslicht kommen. Man sollte sich eher die Frage stellen, über was man angesichts der „Verdienste“ eines (…)
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  • Michael Urbas
    Sehr geehrter Herr Fiederling, genau wegen solchen Kommentaren und Haltungen schweigen viele Opfer über viele Jahre hinweg. Es bewahrheitet sich was viele Täter androhen: "Dir glaubt eh niemand!" Perfide Taktik, die anscheinend über den Tod der meisten Täter hinaus wirkt.
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  • Michael Urbas
    Anscheinend unbehelligt gebliebene Menschen bezichtigen (von der ev. Landeskirche anerkannte) Missbrauchsopfer der Lüge. Oder anders: Ohne Ahnung zu haben Richter und Henker zugleich ...
    Immer wiederkehrender Mechanismus zum Leidwesen der Opfer. Wie unchristlich ist das denn?
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