
Die nächsten Kommunalwahlen rücken immer näher. Am 8. März 2026 werden in Bayern neben dem Landrat sowie den Gemeinde-, Stadt- und Kreisräten auch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gewählt. Wie halten es die Bürgermeister der Städte im Landkreis Rhön-Grabfeld, in denen in gut einem Jahr gewählt wird? Wollen Michael Werner (Bad Neustadt), Michael Kraus (Mellrichstadt), Thomas Helbling (Bad Königshofen), Steffen Malzer (Ostheim) und Michael Schnupp (Fladungen) noch einmal antreten?
Thomas Helbling ist von den fünf Bürgermeistern der Dienstälteste. Er ist seit 2008, demnach seit 16 Jahren, im Amt. Die vier anderen Bürgermeister – Werner, Kraus, Malzer und Schnupp – befinden sich hingegen in ihrer ersten Amtsperiode. Was bedeutet, dass sie noch keinen Pensionsanspruch hätten, sollten sie nicht mehr antreten. Diesen erhalten hauptamtliche erste Bürgermeister in Bayern erst nach zehn Jahren. Es gibt noch eine sechste Stadt in Rhön-Grabfeld: Bischofsheim. Hier wird jedoch das Stadtoberhaupt außerhalb des gängigen Kommunalwahl-Turnus erst 2028 gewählt.
1. Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner: Ambitionen für ein führendes kommunalpolitisches Amt

Ob Bürgermeister Michael Werner (Freie Wähler) 2026 noch einmal für das Amt des Stadtoberhauptes von Bad Neustadt kandidieren wird, sei "final noch nicht entschieden", erklärt der 36-Jährige auf Nachfrage dieser Redaktion. Generell habe er jedoch schon "Ambitionen, für ein führendes kommunalpolitisches Amt zu kandidieren", so seine Worte. Diese Formulierung fordert Spekulationen heraus, wie sie in der Öffentlichkeit bereits geäußert wurden. Können die Ambitionen Werners auch in Richtung Landrat gehen? "Das will ich noch nicht auf den Tisch legen", hält er sich diesbezüglich noch bedeckt.
Schließlich sei bis zu den Wahlen noch über ein Jahr Zeit. Bis dahin müssten noch viele Punkte betrachtet werden. Auch werde natürlich die Fraktion mitentscheiden.
Am Amt des Bürgermeisters schätzt er vor allem die Bewältigung der verschiedenen Herausforderungen, die an die Stadt herangetragen werden, sowie den Kontakt mit den Bürgern oder auch den Wirtschaftsbetrieben. "Das Netzwerken macht Spaß", meint er. Auch sei es befriedigend, wenn Themen in die richtige Richtung bewegt werden können.
Bei der letzten Bürgermeisterwahl im Jahr 2020 konnte sich Michael Werner bereits im ersten Wahlgang gegen seine beiden Mitbewerber Christiane Hanshans (CSU) und Johannes Benkert (Neuschter Liste) durchsetzen. Er kam auf 50,7 Prozent. Hanshans erreichte 31,8 und Benkert 17,5 Prozent.
2. Mellrichstadts Bürgermeister Michael Kraus: Den Wohn- und Wirtschaftsstandort weiter ausbauen

Konkret wird demgegenüber Mellrichstadts Bürgermeister Michael Kraus (Freie Wähler): "Ich würde sehr gerne das verantwortungsvolle Amt des Bürgermeisters auch über das Jahr 2026 hinaus für alle Mellrichstädterinnen und Mellrichstädter ausüben", sagt er.
Zusammen mit dem Stadtrat seien trotz Pandemie und Krisen viele Dinge angestoßen worden, die weitergeführt und abgeschlossen werden müssten, so der 45-Jährige. Dazu würden der Neubau beziehungsweise die Sanierung des katholischen Kindergartens, die Ermöglichung von Gewerbeansiedlungen im Hainberg-Areal, die Fortschreibung des städtebaulichen Entwicklungskonzepts, die Entwicklung des Brauerei-Areals oder die Schwimmbadsanierung gehören. Längerfristiges Ziel sei für ihn nach der Sanierung des Freibades, eine bezahlbare Lösung für das Hallenbad zu finden und Mellrichstadt als Wohn- und Wirtschaftsstandort attraktiv zu halten und weiter auszubauen.
Auch Michael Kraus hatte 2020 schon im ersten Wahlgang sein Ziel erreicht. Er gewann mit 53,6 Prozent, gefolgt von Frank Vetter (CSU) mit 36,7 und Wolfgang Stahl (SPD) mit 9,7 Prozent.
3. Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling: "Mir bereitet der Umgang mit Menschen Freude"

Thomas Helbling (CSU) hat ebenfalls vor, eine weitere Amtsperiode anzustreben. "Wenn die Bürger und der Ortsverband das wollen", betont er. "Mir bereitet vor allem der Umgang mit Menschen Freude, aber auch Ideen zu entwickeln und Projekte mit Unterstützung des Stadtrates umzusetzen", erklärt der 58-Jährige.
An großen Aufgaben stehe in den nächsten Jahren vor allem der Neubau der Grabfeld-Grundschule in Bad Königshofen an. Des Weiteren die Außensanierung des Rathauses, ein über 600 Jahre altes Einzeldenkmal.
Vor fünf Jahren verteidigte Thomas Helbling bei den Wahlen den Chefsessel im Bad Königshöfer Rathaus mit 57,4 Prozent der Stimmen gegenüber seinem Kontrahenten Frank Helmerich (Team 2020). Auf diesen entfielen 42,6 Prozent der Stimmen.
4. Ostheims Bürgermeister Steffen Malzer: "Momentan steht die Bundestagswahl im Vordergrund"

"Momentan steht eher die Bundestagswahl im Vordergrund", sagt Ostheims Bürgermeister Steffen Malzer (CSU). Diese wolle er erst einmal abwarten, bevor er sich über seine Kandidatur Gedanken mache. "Mal schauen, wie nach der Bundestagswahl die Vorzeichen für die Gemeinden stehen." Insofern wolle er zum jetzigen Zeitpunkt keine endgültige Entscheidung äußern. "Außerdem muss ich noch meine Familie zu Rate ziehen", meint der 41-Jährige. Im Frühjahr bis Mitte 2025 werde er sich dann festlegen.
Steffen Malzer trat 2020 in Ostheim als einziger Kandidat für das Bürgermeisteramt an. 91,3 Prozent der Wählerinnen und Wähler gaben ihm damals ihre Stimme.
5. Fladungens Bürgermeister Michael Schnupp: "Das Amt ist sehr abwechslungsreich"

Auch Michael Schnupp, Bürgermeister von Fladungen, weiß noch nicht, ob er seinen Hut wieder in den Ring werfen wird. Generell bereite ihm das Bürgermeisteramt Freude, auch sei es sehr abwechslungsreich. "Es gibt Tage, da macht es Spaß und da will man weitermachen. Es gibt aber auch Tage, da fragt man sich, warum man sich das antut", fasst der 46-jährige Schnupp (Neue Liste) seine Überlegungen zusammen. Frühestens im Sommer wolle er eine Entscheidung treffen.
In Fladungen gab es bei den letzten Wahlen sogar vier Kandidatinnen und Kandidaten. Bereits im ersten Wahlgang erreichte Michael Schnupp mit 55,9 Prozent die absolute Mehrheit. Die damals amtierende Bürgermeisterin Agathe Heuser-Panten (WBO) musste sich mit 27,1 Prozent geschlagen geben. Ramona Ditzel-Späth (SfuH) kam auf 13,7 und Stefan Hippeli (FWG) auf 3,4 Prozent.