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Fladungen
Bürgerversammlung Fladungen: Finanzen und Tourismus standen im Fokus
Der Leerstand des Museumswirtshauses 'Zum Schwarzen Adler' war ein Kritikpunkt bei der Bürgerversammlung in Fladungen.
Foto: Tanja Heier | Der Leerstand des Museumswirtshauses "Zum Schwarzen Adler" war ein Kritikpunkt bei der Bürgerversammlung in Fladungen.
Tanja Heier
 |  aktualisiert: 20.11.2024 12:42 Uhr

Zur Bürgerversammlung in Fladungen hatte die Verwaltung reichlich Material zusammengestellt, Bürgermeister Michael Schnupp gab dazu in seinem Vortrag einen umfangreichen Überblick.

Die Einwohnerzahlen sind relativ stabil. Ende 2023 waren in der Gesamtgemeinde 2171 Einwohner gemeldet, was im Vergleich zum Jahresbeginn ein Plus von 21 bedeutet.

Vergangenes Jahr wurden in Fladungen und seinen Ortsteilen 17 Geburten, 18 Sterbefälle, 139 Zuzüge und 119 Wegzüge verzeichnet. Zum 31. Dezember 2023 zählte Fladungen selbst 1070 Einwohner (+4), Brüchs 53 (unverändert), Heufurt 318 (-6), Leubach 221 (+15), Oberfladungen 290 (unverändert), Rüdenschwinden 123 (+8), Sands 32 (+1) und Weimarschmieden 64 (-1).

Der Haushalt 2023 schloss mit einem Gesamtvolumen von 9,5 Millionen Euro (6,6 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und 2,9 Millionen Euro im Vermögenshaushalt).

Warum die Varianz?

Gesprächsbedarf gab es zum kürzlich getroffenen Stadtratsbeschlusses bezüglich der Grundsteuerhebesätze. Zwar empfehle die Landesregierung, das Ganze aufkommensneutral festzulegen, doch streng genommen habe das Land Bayern gar kein Recht, sich einzumischen, bezog Schnupp klar Stellung.

Außerdem sei Fladungen seit Längerem in der Haushaltskonsolidierung. Dieser Kurs müsse auch zukünftig strikt einhalten werden. Nachdem erhebliche Investitionsmaßnahmen anstünden und die Kreisumlage steigen werde, nannte er die Grundsteuer als einzigen Stellhebel, den eine Kommune selbst in der Hand habe. Soziale Härtefälle können gegebenenfalls einen entsprechenden Antrag stellen.

Die Bescheide sollen im Dezember rausgehen, Einsprüche müssten direkt beim Finanzamt angemeldet werden. Ein Bürger wollte wissen, warum die Hebesätze von Gemeinde zu Gemeinde so stark variierten. Dies liege an der jeweiligen finanziellen Situation und der Struktur innerhalb einer Kommune, antwortete der Stadtchef.

Umlagen steigen

Im Haushalts-Ansatz 2024 stehen 3,2 Millionen Euro an Gesamteinnahmen 1,6 Millionen Euro Gesamtausgaben gegenüber. Von den verbleibenden rund 1,6 Millionen Euro müsse man alles bezahlen und zudem Schulden tilgen, fuhr er fort.

In naher Zukunft müssen hohe Investitionen in den WZV Rother Gruppe, den AZV Obere Streu und den SV Mellrichstadt getätigt werden, die zu einem deutlichen Anstieg der Umlagen führen.

Der Neubau des Klärwerks Nordheim wird auf Gesamtkosten von rund elf Millionen Euro geschätzt, diese sind nach Einwohner-Gleichwerten aufzuteilen. Auch die unumgänglichen Brandschutzmaßnahmen für den Schulverband Mellrichstadt (zwei Millionen Euro) werden anteilig umgelegt. "Somit kommen neben der erhöhten Grundsteuer weitere Kosten auf uns zu", lautete das besorgte Fazit aus den Zuhörerreihen.

Forstbetrieb im Plus

Passend dazu ging Schnupp auf die Pro-Kopf-Verschuldung ein. Waren es Ende 2021 noch 622 Euro, verdoppelte sich der Betrag zum 31.Dezember 2023 auf 1145 Euro. Woher kommen die Schulden? Der Bau der Wasserversorgung schlug mit 308.400 Euro zu Buche, der Kanal im Gewerbegebiet kostete 838.800 Euro.

577.500 Euro insgesamt flossen 2020 in Grundschule, Feuerwehrfahrzeug und Breitbandausbau; 2021 kamen erneut 240.000 Euro für Grundschule und Gewerbegebiet dazu. 2022 wurden 522.500 Euro für Gewerbegebiet und Hackschnitzelheizung in Kindergarten, Schule und Rathaus benötigt.

Der Forst habe nachhaltig gewirtschaftet, stellte Michael Schnupp heraus. Hier stand unterm Strich dank der FBG Obere Rhön am 31. Dezember 2023 ein Plus von 43.300 Euro.

Pächter gesucht

Tourismus ist ein wichtiges Thema in Fladungen. Agathe Heuser-Panten nannte es "skandalös", dass das Museumswirtshaus "Zum Schwarzen Adler" leer stehe. Michael Schnupp berichtete von Gesprächen mit zwei Interessenten, die aber abgesagt hätten. Als Hauptproblem nannte er den Personalmangel innerhalb der Branche. Da nütze auch das Entgegenkommen bezüglich der Pacht wenig. Heuser-Panten warf ihrem Nachfolger geringes Engagement seitens der Stadt vor. Er versprach dranzubleiben.

Außerdem wurde die Verzögerung der Wiedereröffnung des Rhönmuseums kritisiert. Dies liege größtenteils an baulichen Herausforderungen, konterte Schnupp. Umbauten waren nötig, die Arbeiten der Schreinerfirma mussten mehrfach nachgebessert werden.

Zudem gab es Probleme mit den Lackarbeiten, was wiederum zu Terminverschiebungen führte. Nach jetzigem Stand sollte Anfang 2025 eröffnet werden, wagte er eine vorsichtige Prognose.

Neues Gerät am Spielplatz

Am Ende des regen Austauschs bedankte sich der Bürgermeister für verschiedene Spenden. Dank der Kirmesjugend dürfen sich die Fladunger Kinder über ein neues Spielgerät am Wasserspielplatz freuen. Die Feuerwehr Brüchs organisierte eine kleine Seilbahn für den Brüchser Nachwuchs und die Vereinsgemeinschaft Oberfladungen spendierte eine Kletterpyramide plus Sandkasten.

Auch wenn die Zukunft ungewiss aussehe, wolle man gemeinsam das Beste daraus machen, verbreitete Michael Schnupp Optimismus und hob das konstruktive Miteinander innerhalb des Stadtrats hervor.

 
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