Dieser Donnerstag ist der letzte Arbeitstag von Birgit Erb als Bürgermeisterin von Oberelsbach. Auch wenn die Wahlniederlage und die damit verbundenen Umwälzungen sicherlich ihre Spuren hinterlassen haben, wirkt die 47-Jährige im Gespräch mit dieser Redaktion sichtlich locker und gelöst. Dabei spricht sie über die Wahlniederlage, wie ihre letzten Tage im Amt aussehen und was sie für die Zukunft plant.
Birgit Erb: Mir geht es persönlich gut. Natürlich muss man eine solche Wahlniederlage erst einmal verdauen. Das wird auch noch eine Zeit dauern, aber es geht mir mental gut. Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Erb: Die Wahlanalyse habe ich sehr hart und gründlich durchgeführt und für mich ist dieses Kapitel somit auch aufgearbeitet. Es wird aber sicher noch etwas dauern, bis das endgültig abgeschlossen ist.
Erb: Sehr turbulent. Dadurch, dass es ja eine Abwahl war, hat man noch laufende Geschäfte und offene Vorgänge, die aber nicht alle in Gänze mehr abzuarbeiten sind. Dafür bitte ich um Verständnis.
Erb: Ja, und es hat mich sehr gefreut. Ich habe am Montag eine wichtige Förderzusage in Höhe von 90 Prozent für ein wichtiges Vorhaben für den Markt Oberelsbach erhalten. Ich darf allerdings noch nicht verkünden, worum es geht, da der entsprechende Bescheid noch nicht da ist. Es ist ein Förderprogramm, das nicht so bekannt ist, davon sind nun auf den letzten Drücker die letzten Gelder für Oberelsbach reserviert. Zum Zweiten hat mich gefreut, dass wir im Bereich Höflein vorangekommen sind und die Grundstücksverhandlungen für die Freizeitanlage erfolgreich führen konnten.
Erb: Das weiß ich nicht, da wird einiges auf mich zukommen. Alles verrät mir die Verwaltung auch nicht. Ich weiß nur , dass am Morgen die Verabschiedung im Kindergarten ansteht und am Abend dann die offizielle Verabschiedung. Dazwischen wird es noch die eine oder andere Geschichte geben und eine kleine Zusammenkunft mit den Mitarbeitern.
Erb: Erfolge sind relativ und sie sollten zukunftsorientiert und zum Wohl der Gemeinde sein. Ich bin stolz auf zwei Projekte, die mir gelungen sind, wie ich denke: Das eine ist die Umweltbildungsstätte, mit der es erreicht wurde, einen Akzent und ein Alleinstellungsmerkmal für Oberelsbach zu setzen. Das zweite betrifft eines der höchsten Güter, das wir haben, das ist die Wasserversorgung. Auch die ist nun für die nächsten Jahre gesichert. Zu den schönsten Momenten zählte auch die 1200-Jahrfeier im Jahr 2012. Das war mit das schönste Bürgerschaftsfest, weil ein super Wir-Gefühl herrschte.
Erb: Die Wasserversorgung natürlich und das Freizeitareal Höflein.
Erb: Es gab schon Gespräche. Ein weiteres Gespräch findet heute Nachmittag (Dienstag, Anmerkung der Redaktion) statt.
Erb: Ich wünsche ihm viel Glück, Erfolg und gutes Gelingen für die Zukunft des Marktes Oberelsbach.
Erb: Auf die zurückgewonnene Freizeit und die privaten Begegnungen, die leider in den letzten 18 Jahren viel zu kurz gekommen sind.
Erb: Das Team der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das mir immer wieder den Rücken gestärkt hat und mit dem ich gemeinsam den Markt Oberelsbach entwickelt habe.
Erb: Das ist der Freitag, da habe ich Verwaltungsratssitzung bei der AKDB in München. Das ist die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern, die Angebote für die Digitalisierung von Kommunen und öffentlichen Einrichtungen anbietet. Ich mache keine Vollbremsung, sondern habe in den nächsten Wochen noch zahlreiche weitere Termine. Bis Oktober bin ich auch noch Vizepräsidentin des Bayerischen Gemeindetags. Das hört sich nicht nach Ruhestand an, noch nicht.
Erb: Es stimmt, ich könnte davon leben, aber wer mich kennt, weiß, dass ich noch viele Ideen und Visionen habe und ich werde mich mit Sicherheit nicht komplett in den Ruhestand begeben. Das Kapitel erste Bürgermeisterin ist am 21. Juli beendet, danach werde ich mich nach neuen Aufgaben umschauen.
Erb: Im Moment lasse ich diesbezüglich alles offen. Mir war es jetzt wichtig, hier den Übergang so gut wie möglich hinzubekommen. Ich werde mir nach meinem Ausscheiden als erste Bürgermeisterin Gedanken machen, in welchen Bereichen ich mich in Zukunft betätigen möchte.
Erb: Es wird in den nächsten Wochen und Monaten mit Sicherheit Gespräche geben. Dann werden wir sehen, wo mein Fachwissen, meine Fähigkeiten und Neigungen am besten eingesetzt und Institutionen zur Verfügung gestellt werden können, für die ich dann gerne arbeite. Ob das die CSU ist, möchte ich offen lassen.
Erb: Das Oberelsbach weiterhin floriert und sich positiv entwickelt und gerade im Bereich seines Alleinstellungsmerkmals als Umweltgemeinde weiterhin positive Akzente setzt, um attraktiv und zukunftsträchtig für die Bürgerschaft zu bleiben.
Unterm Strich tut ein Neuanfang sicher gut!
Auch in der CSU wird sie kein Bein mehr auf den Boden bringen.