Schon lange hatte man nicht mehr so viele Besucher in der Elstalhalle gesehen, wie sie Bürgermeisterin Birgit Erb zur Bürgerversammlung in Oberelsbach begrüßen konnte. Für sie war es der Abschluss der Tournee durch die Gemeindeteile, die erstmals seit 2019 wieder stattfand. Mit über 80 Interessierten war sie die am besten besuchte Veranstaltung.
An der Seite waren zwei Stellwände aufgebaut, die den Entwurf des Steinkreuzes an der Rhönstraße zeigen, welches von einem heimischen Steinbildhauer für über 38.000 Euro neu hergestellt werden soll. Unterstützt wird das Vorhaben mit gut 9100 Euro vom Frauenkreis Oberelsbach und mit 4100 Euro aus dem Erlös der 1200-Jahr-Feier im Jahr 2012. Der bis jetzt noch an dieser Stelle vorhandene Korpus werde künftig die Friedhofsanlage bereichern.
Steinkreuz wird erneuert
Hier tut sich aktuell ganz schön etwas: Vor kurzem haben die Bauarbeiten zur Quartiersbereinigung des oberen Friedhofs begonnen. Bürgermeisterin Birgit Erb zeigte den Bürgerinnen und Bürgern Bilder vom aktuellen Baufortschritt. In den nächsten Wochen werden schon die Bewässerungstechnik sowie die Urnen-Nischen mit Fundament eingebaut.
Ein Impulsprojekt im Rahmen des ISEK sei die Entwicklung des Areals "Am Höflein" mit Minigolf und Spielplatz. Aktuell laufen Grundstücksverhandlungen, wie Erb berichtete. Vorher sollen in der 18. Kalenderwoche drei neue Spielgeräte auf dem Spielplatz verbaut werden. Die Nahwärmeversorgung wurde im vergangenen Jahr um den Bereich Herrengarten erweitert. Für dieses Jahr ist der Bereich "Am Heppberg" vorgesehen. Bereits grünes Licht sei vom Staatsministerium für die Neugestaltung der Grünfläche vor der Umweltbildungsstätte gegeben worden.
Wie steht es um das Kommunale Förderprogramm?
Norbert Kaufmann eröffnete den Diskussionsreigen, indem er nach dem Stand des Kommunalen Förderprogramms im Altort Oberelsbach fragte, da in der Informationsveranstaltung zum Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept im Juli 2021 von Bürgermeisterin Erb die Fertigstellung für das vergangene Jahr angekündigt worden war. "Auch wenn ich mich jetzt vielleicht zu weit aus dem Fenster lehne, aber die Fertigstellung soll noch im ersten Halbjahr 2022 auf den Weg gebracht werden", antwortete Kämmerer Harald Omert. Kaufmann erkundigte sich auch über die Verkehrsbelastung der Steingasse im Zuge des Andienens der Feuerwehrfahrzeuge für die ortsübergreifende Schlauchpflegeanlage. Die Frequenz wurde jedoch als äußerst gering eingestuft.
Eine Zukunft für die Trachtenstuben?
Heinz Sandmann wollte wissen, wann mit den gemeindeeigenen Rhöner Trachtenstuben, die seit 2012 leer steht, einmal etwas passiert. "Der Gemeinderat und die Bürgermeisterin sind kontinuierlich am Ball", versicherte Erb. Die Suche nach einem Pächter gestalte sich in diesen Zeiten jedoch insgesamt schwierig. Zudem stellte Heinz Sandmann die Behauptung in den Raum, dass Gewerbetreibende im Ort keine Aufträge von der Gemeinde mehr erhalten. Das Vorgehen bei Beschaffungs- und Unterhaltungsmaßnahmen sei ausgiebig im Marktgemeinderat und auch im Rahmen der Rechnungsprüfung besprochen und beschlossen worden, so Erb.
Wie viele Touristen besuchen die Marktgemeinde?
Nahezu einen ganzen Fragenkatalog hatte Manfred Beetz mitgebracht. Er vermisse die Übernachtungszahlen für den Markt Oberelsbach, die ein Arbeitsnachweis dafür sein sollten, dass eine hauptamtliche Tourismusmanagerin beschäftigt werde. Nicht nachvollziehbar sei für ihn die Kostensteigerung beim Rathaus um rund eine Millionen Euro. Freiwillige Aufgaben würden vor Pflichtaufgaben gestellt werden. Es gebe keinen barrierefreien Gehweg im Ort. Seit sieben Jahren hätten die Bürgerinnen und Bürger die Sanierung der Wasserversorgung vorfinanziert. Der Gesetzgeber sehe sogar eine verzinste Rückzahlungsschuld für die Gemeinde vor, wenn die Beitragspflicht nach sechs Jahren noch nicht entstanden ist. Zudem bemängelte Beetz neben einigen anderen Anmerkungen den Zustand des neu hergerichteten Radwegs nach Urspringen, den Landwirte nach kurzer Zeit stark verschmutzt hätten.
Barrierefreiheit im Friedhof
Siegfried Sitzmann brachte das Thema Barrierefreiheit im Oberelsbacher Friedhof zur Sprache. Der barrierefreie Zugang sei bereits in Planung, jedoch müssen sich die Oberelsbacher wegen noch nicht abgelaufener Nutzungsdauer von Gräbern noch ein paar Jahre gedulden, wusste die Bürgermeisterin. Auf die Frage Sitzmanns nach einem Holzplatz gab Erb bekannt, dass man eine geeignete Fläche gefunden habe und sich mit dem Grundstückseigentümer einig sei. Näheres werde zu gegebener Zeit bekanntgegeben.
Zu guter Letzt bemängelte Barbara Kraus, dass es in Oberelsbach wenig Möglichkeiten für Vereine gebe und brachte noch einmal das Projekt "Vereinsheim" aufs Tapet, welches seit über zehn Jahren nicht mehr weiterverfolgt wird. Die Gründe dafür wurden daraufhin von den Versammlungsteilnehmern teils heftig diskutiert, bis Bürgermeisterin Birgit Erb nach einer lebhaften Versammlung den offiziellen Teil für beendet erklärte.
