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Bad Neustadt
Bad Neustadt ist eine von drei bayerischen Modellkommunen: So will Bayern der Stadt beim Thema Leerstand helfen
Bad Neustadt ist im bayerischen Modellprojekt "Kreative Zentren" vertreten. Was das bedeutet und weshalb es für Michael Werner zur richtigen Zeit kommt.
Der Marktplatz von Bad Neustadt Ende Dezember. Um sein kreatives Potenzial ausschöpfen zu können, unterstützt der Freistaat Bayern die Stadt im Rahmen des Pilotprojekts 'Kreative Zentren'.
Foto: Christian Hüther | Der Marktplatz von Bad Neustadt Ende Dezember. Um sein kreatives Potenzial ausschöpfen zu können, unterstützt der Freistaat Bayern die Stadt im Rahmen des Pilotprojekts "Kreative Zentren".
Christian Hüther
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:32 Uhr

Die Nachricht wusste Bürgermeister Michael Werner schon etwas länger. Anfang Dezember durfte er sich dann auch offiziell freuen: Bad Neustadt ist neben Bayreuth und Hauzenberg als eine von drei bayerischen Modellkommunen für das neue Pilotprojekt "Kreative Zentren" ausgewählt worden. "Drei erfolgversprechende Städte", wie Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert bei der Auftaktveranstaltung in Beilngries betonte.

Laut Bürgermeister und dem Projektverantwortlichen aus dem Rathaus, Maximilian Pfister, sollen Ideen, Ansätze und zukunftsfähige Konzepte entwickelt werden, um für eine lebendige Innenstadt von Bad Neustadt zu sorgen.

Innenstadt von Bad Neustadt kämpft mit geschlossenen Geschäften

Kein schlechter Zeitpunkt in einer Zeit, in der das Zentrum der Stadt besonders mit Leerstand zu kämpfen hat. Traditionsgeschäfte wie das Café Elbert oder die Bäckerei Ruß haben den Betrieb eingestellt, das griechische Restaurant "Cafe Oyzeri" hat nach eigenen Angaben auf unbestimmte Zeit geschlossen, die Suche nach einem Nachfolger für das Café "Tante Bärbel" in bester Lage gestaltet sich schon länger erfolglos. Hinzu kommen ohnehin schon leerstehende Objekte.

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Eine Situation, die Michael Werner bekannt ist. "Noch gibt es Leben in der Innenstadt, das gilt es aufrechtzuerhalten", so der Bürgermeister, für den das Projekt zum richtigen Zeitpunkt kommt. Als aktuelle "Innenstadt-Magnete" nennt er vor allem die Drogerie Müller, aber auch die Buchhandlung Rupprecht oder die Stadtbibliothek

Auch der Fronhof ist Thema im Pilotprojekt von Bad Neustadt

Neben dem Gewerbe zielt das Pilotprojekt "Kreative Zentren", welches das seit 2010 laufende Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) sozusagen begleitet, auf den Bereich Kultur- und Kreativwirtschaft ab. In diesem Zusammenhang werde, so der Bürgermeister, auch der mögliche Umbau des Fronhofs beleuchtet werden. Hier sollen im kommenden Jahr konkrete Zahlen auf dem Tisch liegen, um über die millionenschwere Investition zu entscheiden.

Geschlossene Türen: Sowohl im Café Oyzeri als auch in der ehemaligen 'Tante Bärbel' können aktuell keine Gäste einkehren.
Foto: Christian Hüther | Geschlossene Türen: Sowohl im Café Oyzeri als auch in der ehemaligen "Tante Bärbel" können aktuell keine Gäste einkehren.

Anfang Januar startet die Modellkommune Bad Neustadt mit dem Projekt, nach einem Meeting kurz darauf mit den beteiligten Kommunen geht es bis Ende August an die Ausarbeitung der jeweiligen Konzeption. Helfen soll der Stadt ein externes Gutachterbüro aus Dortmund, welches sich beim Vorgängerprojekt zuletzt um die Stadtentwicklung von Coburg gekümmert hat.

"Wir unterstützen die drei Modellkommunen dabei, ihr besonderes und kreatives Potenzial durch maßgeschneiderte Entwicklungskonzepte und umsetzungsreife Modellprojekte optimal auszuschöpfen", fasst das Bayerische Wirtschaftsministerium das Innovationsprogramm zusammen.

Pilotprojekt "Kreative Zentren"

Bayern baut sein Netzwerk von Modellkommunen aus. Nach dem 2022 abgeschlossenen Programm "Starke Zentren" ist Bad Neustadt nun im Nachfolgeprojekt "Kreative Zentren" des Bayerischen Wirtschaftsministeriums vertreten. Möglich ist dies, da die Stadt im Pool der 138 bayerischen Mittel- und Oberzentren ist, die als strukturschwache Räume mit "besonderem Handlungsbedarf" gelten.
Das Innovationsprogramm soll die Kommunen bei der Entwicklung konkreter Maßnahmen zur Stärkung ihres überörtlichen Versorgungsauftrags sowie ihres kreativen Potenzials unterstützen. Der Schwerpunkt liegt im Bereich Kultur. Diese Branche decke laut Ministerium verschiedene Daseinsgrundfunktionen ab ("Arbeiten", "Sich bilden", "Sich erholen", "In Gemeinschaft leben") und leiste deshalb einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der Versorgungsaufgaben.
Neben einem Gutachter- und Marketingbüro steht Bad Neustadt ein Projektbeirat begleitend zur Seite. Dieser setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Branchen und Verbände –  unter anderem Kultur, Jugend, Industrie und Handel und verschiedene Staatsministerien. 
Quelle: chü / Bayerisches Wirtschaftsministerium
 
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  • KPE
    Das beste ist man sieht sich mal Bad Königshofen an, so ungefähr wird Bad Neustadt in 10 Jahren aussehen. Ich frage mich immer wieder warum in Mellrichstadt viel weniger geredet wird , dafür aber viel mehr getan. Vielleicht muss auch in Bad Neustadt mal ankommen das die fetten Jahre vorbei sind, auch in den Stadtteilen die Jahrzehnte lang von der Kur profitiert haben. Ärmel hochkrempeln und Probleme anfassen ist angesagt und nicht weitere Gutachten aus fernen Städten die von Menschen erstellt werden die überhaupt keine Ahnung haben was in Bad Neustadt passiert.
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  • Uncle-Sam@kabelmail.de
    Auf den Punkt. Bravo!
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  • Uncle-Sam@kabelmail.de
    Ein "externes Gutachterbüro aus DORTMUND" soll also helfen. Aha. Weil die auch so viel Ahnung über fränkische Kleinstädtchen und deren Befindlichkeiten haben .......

    Aber klar, Modellstadt, Gutachten, Aktionismus, sinnlos Geld verbrennen und so weiter und so fort. Ergebnis wird sein: NULL, wie immer hallt in solchen Fällen. Denn die Leerstände haben Gründe. Diese sind mit "Modellstadt" nicht so einfach aufzulösen. Das Gutachten wird genau die Ergebnisse bringen, die jeder schon längst weis. Und liebe Neuschter, lasst bitte dieses Geldverbrenner-Hirngespinst "Fronhof" da raus. Dieser alte Knast wird nichts zur Verbesserung der aktuellen Situation beitragen können. Gar nichts!
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  • karlheinz.lottig@gmx.de
    Eigentlich unglaublich, mit welcher Zähigkeit immer wieder der Umbau des Fronhofs in den Vordergrund gerückt wird. Die Erwartung, damit eine Belebung der Innenstadt zu erzielen, bezeichne ich als "totgeborenes Kind".
    Ein Konzept zur wirklichen Belebung der Innenstadt muss unter Berücksichtigung nicht aufhaltbarer struktureller Veränderungen primär finanzielle Foerderungen für Neuansiedlungen / Neueröffnungen von Geschäften aller Art beinhalten, sonst wird das nichts und nach einer sinnlosen Verschwendung öffentlicher Gelder "platzt die Seifenblase" aufs Neue.
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  • Eos123456
    Bücherei und Museum klingt als Planziel ganz schön.

    Aber es gibt aus anderen Städten Beispiele wie daraus schnell ein "Mausoleum" und ein Millionengrab wird.

    Ein ewiger Zuschußbetrieb sowieso.
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  • LeserausKarlstadt
    Eine gute Möglichkeit auch den Leerstand zu bekämpfen ist bestimmt auch die Gründung einzelner Genossenschaften.
    Mit ihren Anteilen die die Anwohner selbst bestimmen können, ist dies eine Interessante Möglichkeit ggf. auch zur Gründung eines Dorfladens etc…
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  • Uncle-Sam@kabelmail.de
    Genossenschaft. Dorfladen. 20.000 Einwohner-Stadt. Hallo ???! Danke, die Stadt hat min. 15.000 qm Super-/Verbrauchermarkt-Verkaufsfläche. Was gerade nicht gebraucht wird ist ein DORFLADEN .....

    Die alteingesessenen Neuschter Ladenvermieter müssen einfach mal runter von ihren horrenden Pacht-/Mietvorstellungen für ihre alten Hütten. Die sind mit keinem Laden und der jeweils kleinen Gewerbefläche in der Innenstadt zu erwirtschaften. Aber da lassen sie ihr Gerütsch lieber leer stehen. Da wird auch keine "Modellstadt" helfen. Wie schon geschrieben, es wird viel Blabla verbreitet werden, aber was am Ende zählt ist der jeweilige Kontostand.
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  • Uncle-Sam@kabelmail.de
    Na wenn man davon genauso viel merkt wie von der "Modellstadt für Elektromobilität". Nämlich null komma nix. Gar nichts. Immer erst viel Blabla und dann nichts dahinter, kennt man in Neuscht.
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  • Eos123456
    Wenn man sich diesen öden und im allerweltsstil aufgehübschten Marktplatz anschaut schaudert einem.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @eos: Geschmäcker sind verschieden - mir gefällt der Marktplatz ausgesprochen gut. Vor allem bei den Sommerkonzerten ...
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  • Eos123456
    Möglich, dass es im Sommer besser ist. Aber jetzt sieht er wirklich trostlos aus.

    Liegt vielleicht auch daran, dass er so typisch austauschbar und so "modern und pflegeleicht" wie überall gestaltet ist. Das ist alles irgendwie kalt und ohne unverwechselbare Note. Wie halt so viele Innenstädte landauf, landab sind.

    Alles von der Stange und aus dem "Stadtbild-Baukasten" für mittlere Ansprüche.
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