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Main-Spessart
Grußwort von Landrätin Sabine Sitter zum Jahresende: "Viele Menschen im Landkreis haben Herz am rechten Fleck"
Die Landrätin würdigt das Engagement der Bürger für die Ukraine, lobt den Beschluss zum Zentralklinikum und ruft zur Selbstvorsorge in der Energiekrise auf.
Die Landrätin von Main-Spessart, Sabine Sitter, wendet sich in ihrem Grußwort zum Jahreswechsel an die Bevölkerung.
Foto: Daniel Peter | Die Landrätin von Main-Spessart, Sabine Sitter, wendet sich in ihrem Grußwort zum Jahreswechsel an die Bevölkerung.
Bearbeitet von Katrin Amling
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:40 Uhr

In ihrem traditionellen Grußwort zum Jahreswechsel wendet sich Landrätin Sabine Sitter an die Bürgerinnen und Bürger in Main-Spessart. Sie schreibt: "2022 war weltpolitisch ein äußerst schwieriges Jahr. Das sicher folgenschwerste Ereignis: Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Bevölkerung dort musste seitdem enormes Leid ertragen. Dieser Krieg hat aber auch gezeigt, dass viele Menschen in Deutschland und auch in unserem Landkreis das Herz am rechten Fleck haben. Die Welle der Hilfsbereitschaft war enorm!

Herzlichen Dank an alle, die kurzentschlossen Wohnraum für die Geflüchteten zur Verfügung gestellt haben, die sich um die Betreuung traumatisierter Familien gekümmert oder mit ihren Spenden unzählige Hilfstransporte in das kriegsgeschüttelte Land mitfinanziert haben.

Schnell wurde bei diesem Krieg deutlich, dass die Folgen in unserer globalisierten Welt weit über die eigentliche Krisenregion hinausreichen würden. Dringend benötigte Getreidelieferungen in die ärmsten Länder dieser Erde konnten das Land zwischenzeitlich nicht verlassen. Und Deutschland muss sich unter enormen Anstrengungen aus der Abhängigkeit von russischem Gas befreien. Massive Preissteigerungen im Energiesektor, eine rasant steigende Inflation und negative Auswirkungen auf unsere Wirtschaft gehen damit einher. Viele Menschen in unserem Landkreis bekommen dies leider derzeit sehr zu spüren.

Sitter: Wahrscheinlichkeit eines Blackouts ist gering

Aufgrund der Energiekrise sind auch wir in Main-Spessart angehalten, uns auf den unwahrscheinlichen Fall eines Blackouts – also einen großflächigen, anhaltenden Stromausfall – vorzubereiten. Aber es besteht kein Grund zur Panik! Wir haben frühzeitig damit begonnen, gemeinsam mit den Blaulichtorganisationen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu erarbeiten. Diese können im Bedarfsfall kurzfristig eingeleitet werden. Inzwischen konnte auch ein Flyer mit den wichtigsten Informationen im Falle eines Stromausfalls erstellt und flächendeckend in Main-Spessart verteilt werden. Letztendlich ist aber jeder Einzelne gefordert, hier Vorsorge zu treffen.

Einen wichtigen Schritt weitergekommen sind wir in diesem Jahr bei der langfristigen, medizinischen Versorgung unserer Bevölkerung. Der Bau des neuen Zentralklinikums in Lohr kann nun endlich begonnen werden. Ende 2026 könnte das Haus in Betrieb gehen. Um alte Menschen bis dahin bestmöglich versorgen zu können, haben wir im November das neue Gebäude für Altersmedizin eröffnet. Wir verfügen damit nun über die modernste Geriatrie in Unterfranken. Uns war es wichtig, gerade auch den älteren Menschen, die im Laufe ihres Lebens viel geleistet haben, etwas zurückzugeben.

"Aktuelle Krisen haben gezeigt, wie wichtig es ist, Strategien zu entwickeln"

Deutlich entspannt hat sich die Corona-Lage. Inzwischen sind sehr viele Menschen in unserem Land durch eine Impfung vor einem schweren Verlauf der Krankheit geschützt. Wir werden lernen müssen, mit dem Virus zu leben. Deshalb können Ende Dezember auch die Impfzentren in Bayern geschlossen werden. Ich danke allen, die hier in unserem Landkreis gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzten dafür gesorgt haben, dass wir unserer Bevölkerung ein breites Impfangebot unterbreiten und damit einen wirkungsvollen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten konnten.

Die aktuellen Krisen haben gezeigt, wie wichtig es ist, Strategien zu entwickeln. Das gilt auch für die zukünftige Entwicklung unseres Landkreises. Derzeit erarbeiten wir deshalb ein Leitbild für Main-Spessart, das für uns Richtschnur bis ins Jahr 2035 sein soll. Dafür werden verschiedenste Bereiche wie zum Beispiel Arbeiten, Wohnen, Umwelt, Bildung und Gesundheit untersucht. Viele von Ihnen haben uns hier wertvolle Anregungen gegeben, die wir gerne mit aufgreifen werden.

Ebenfalls mit einfließen wird hier auch das Ergebnis der Machbarkeitsstudie für ein mögliches Biosphärenreservat Spessart sowie das Radverkehrskonzept, mit dem wir ein sicheres Radwegenetz für den Alltagsverkehr in Main-Spessart schaffen wollen. Auch hier war und ist Ihre Mitwirkung ausdrücklich gefragt und gewünscht. Denn solche Projekte können nur dann gelingen, wenn sie von den Menschen vor Ort mitgetragen werden.

Ehrenamtliche stehen für gesellschaftliches Miteinander

An diesen Beispielen sehen Sie: Wir tun alles, um unseren Landkreis voranzubringen und Ihnen ein lebenswertes Umfeld bieten zu können. Ganz wesentlich tragen dazu natürlich auch die vielen Menschen bei, die sich bei uns ehrenamtlich engagieren und für ein gutes, gesellschaftliches Miteinander stehen. Ihnen möchte ich ganz herzlich danken, ebenso wie den Mitgliedern unseres Kreistags und meiner Verwaltung, die aufgrund der genannten Krisen im zurückliegenden Jahr ganz besonders gefordert war.

Ich hoffe sehr, dass es uns auch weiterhin gelingt, gemeinsam an einer erfolgreichen Zukunft unseres Landkreises zu bauen. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien trotz der gegebenen Umstände alles Gute für das neue Jahr."

 
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