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Aiwanger kommt nach Münnerstadt: Gibt es neue Informationen zur Stromtrasse P540 durch den Landkreis Bad Kissingen?
Bayerns Wirtschaftsminister will gemeinsam mit Vertretern der Netzbetreiber Tennet und Bayernwerk Netz zum Projekt P540 informieren. Worum geht es dabei?
Zwischen Schalkau in Thüringen und Grafenrheinfeld im Landkreis Schweinfurt soll eine neue Stromleitung entstehen. Betroffen sind davon auch die Kreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen.
Foto: Julian Stratenschulte/dpa | Zwischen Schalkau in Thüringen und Grafenrheinfeld im Landkreis Schweinfurt soll eine neue Stromleitung entstehen. Betroffen sind davon auch die Kreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen.
Simon Snaschel
 |  aktualisiert: 07.10.2024 02:34 Uhr

Im Frühjahr 2024 hat Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) angekündigt, dass mit den Projekten DC42 (SuedWestLink) sowie P540 in Zukunft zwei weitere Stromtrassen durch Unterfranken verlaufen sollen. Betroffen sind laut Planungen die Landkreise Rhön-Grabfeld, Main-Spessart, Schweinfurt, Würzburg und Bad Kissingen.

In der Mehrzweckhalle Münnerstadt (Lkr. Bad Kissingen) findet am Donnerstag, 19. September, eine Informationsveranstaltung zum Projekt P540 für geladene Mandatsträger mit anschließender Pressekonferenz statt. Neben Vertretern der Netzbetreiber Tennet und Bayernwerk Netz wird dort Wirtschaftsminister Aiwanger eine Stellungnahme abgeben. Was ist zu erwarten und worum geht es?

Wie ist der Planungsstand beim Projekt P540 und welche neuen Informationen darf man erwarten?

Bislang ist der genaue Leitungsverlauf nicht definiert. Fest steht nur, dass die neue Trasse oberirdisch von Schalkau in Thüringen über den Raum Bad Königshofen und Münnerstadt nach Grafenrheinfeld führen soll. Möglich ist, dass im Rahmen der Veranstaltung ein genauerer Korridor festgelegt wird. Auch nähere Informationen zu einem Umspannwerk, das in Münnerstadt neu gebaut werden soll, könnte es geben – auch zum Zeitplan der Maßnahmen. Aktuell ist eine Inbetriebnahme der Leitung in den 2030er-Jahren angedacht.

Aiwanger kommt nach Münnerstadt: Gibt es neue Informationen zur Stromtrasse P540 durch den Landkreis Bad Kissingen?

Welche Kommunen könnten vom Leitungsverlauf betroffen sein?

Folgt man der Landkarte ohne größere Umwege, würde die geplante Trasse von P540 die bayerische Landesgrenze bei Trappstadt im Landkreis Rhön-Grabfeld passieren und ihren Weg über Bad Königshofen und Großbardorf in den Landkreis Bad Kissingen nach Münnerstadt finden. Von dort aus würde die Verbindung nach Grafenrheinfeld (Lkr. Schweinfurt) in südlicher Richtung über die Gemeinden Oerlenbach, Poppenhausen, Geldersheim und Bergrheinfeld führen.

Warum ist das Projekt besonders im Landkreis Bad Kissingen umstritten?

Der Landkreis Bad Kissingen ist von der Planung verschiedener Stromtrassen bereits in anderer Hinsicht mehrfach betroffen. So könnten final sechs große Stromleitungen durch den Bäderlandkreis führen. Landrat Thomas Bold sagte im Interview mit dieser Redaktion dazu im März: "Weder ich noch der Kreistag sind grundsätzlich gegen Stromtrassen, aber es kann doch nicht zu solch einer Überbündelung in einer ländlichen Region wie dem Landkreis Bad Kissingen kommen."

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Geplant sind aktuell neben dem Projekt P540 eine SuedLink-Trasse mit insgesamt vier Gleichstromleitungen, die den Landkreis bei Oerlenbach und Ramsthal betreffen werden. Dazu kommt die Freileitung P43, die – wie auch die Vorhaben SuedWestLink und NordWestLink – den westlichen Landkreis stark tangieren wird. Teilweise, so Bold im Interview, habe man "nicht im Ansatz" mit derartigen Plänen gerechnet.

Zwei dieser Leitungen – P540 sowie P43 – sollen über Masten verlaufen, die weiteren vier sind derzeit als unterirdische Verbindungen geplant. Allerdings ist seit Ende Mai im Gespräch, nun doch auch weitere dieser Leitungen überirdisch zu verlegen – was 200 zusätzliche Strommasten für Unterfranken bedeuten würde.

Hinzu kommt, dass das Projekt P540 unter dem Namen P44 bereits früher im Gespräch war. Dass dieses schließlich vom Tisch war, verbuchte Hubert Aiwanger 2019 noch als Erfolg für den Freistaat –um es einige Jahre später selbst neu anzukurbeln.

 
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