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Münnerstadt
Aiwanger in Münnerstadt: Stromtrasse P540 durch Unterfranken soll kommen, der genaue Verlauf ist weiter offen
Seine lückenhafte Informationspolitik zum Bau von Stromtrassen holte Bayerns Wirtschaftsminister im Landkreis Bad Kissingen teilweise nach. Neues gab es kaum.
Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger (Mitte) im Gespräch mit Robert Pflügl, Geschäftsführer der Bayernwerk Netz GmbH (links) und Münnerstadts Bürgermeister Michael Kastl.
Foto: René Ruprecht | Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger (Mitte) im Gespräch mit Robert Pflügl, Geschäftsführer der Bayernwerk Netz GmbH (links) und Münnerstadts Bürgermeister Michael Kastl.
Simon Snaschel
 |  aktualisiert: 20.09.2024 16:44 Uhr

Zwei weitere Stromtrassen sollen künftig durch Unterfranken verlaufen. Mit der Ankündigung der Projekte DC42 (SuedWestLink) sowie P540 hatte Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) im Frühjahr für Unmut und Unverständnis in der Region gesorgt.

Insbesondere im Landkreis Bad Kissingen, der bereits von der Planung anderer Stromtrassen betroffen ist: Bis zu sechs Leitungen könnten den Landkreis letztlich durchqueren.

Hubert Aiwanger informiert Mandatsträger in Münnerstadt unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Vor allem fehlende Kommunikation wurde dem Minister vorgeworfen, da die Pläne teilweise sehr überraschend veröffentlicht wurden. Für das Projekt P540 – eine oberirdische Leitung mit meist mehr als 60 Meter hohen Masten, die von Thüringen kommend über Münnerstadt (Lkr. Bad Kissingen) nach Grafenrheinfeld im Kreis Schweinfurt führen soll – holte Aiwanger die lückenhafte Informationspolitik am Donnerstag zumindest teilweise nach.

In der Mehrzweckhalle Münnerstadt informierte der Wirtschaftsminister in nicht-öffentlicher Runde und gemeinsam mit Vertretern der Netzbetreiber Tennet sowie Bayernwerk Netz Mandatsträgerinnen und -träger aus der Region. Die Stimmung war offen und positiv.

Pressekonferenz zum Projekt P540 mit (von links) Robert Pfügl (Bayernwerk Netz GmbH), Thomas Ehrhardt-Unglaub (Tennet), Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger und Münnerstadts Bürgermeister Michael Kastl.
Foto: René Ruprecht | Pressekonferenz zum Projekt P540 mit (von links) Robert Pfügl (Bayernwerk Netz GmbH), Thomas Ehrhardt-Unglaub (Tennet), Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger und Münnerstadts Bürgermeister Michael Kastl.

Konkrete Neuigkeiten hatte Aiwanger nicht im Gepäck. "Die Stärkung unserer Energieinfrastruktur ist zentral für die Zukunftsfähigkeit Bayerns", so Aiwangers Statement. "Der Ausbau der Stromnetze, wie hier im Rahmen des P540-Projekts, ist unerlässlich, um unsere Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Integration erneuerbarer Energien zu fördern. Es ist unsere Aufgabe, heute die Grundlagen für eine stabile und nachhaltige Energieversorgung von morgen zu schaffen."

Aiwanger in Münnerstadt: Stromtrasse P540 durch Unterfranken soll kommen, der genaue Verlauf ist weiter offen

Im Jahr 2019 hatte es Aiwanger noch als Erfolg für Bayern verbucht, dass das Projekt P540 – damals unter dem Namen P44 – nicht zustande gekommen war. Nun soll die Trasse also kommen. Dies sei, laut Aiwanger, durch die Fortschreibung des Bundesbedarfsplans nötig. "Wir brauchen mehr Kapazitäten. Das sind Berechnungen der Bundesnetzagentur, das macht weder eine bayerische noch eine thüringische Landesregierung."

Genauer Leitungsverlauf der Stromtrassen für das Projekt P540 in Unterfranken weiterhin offen

"Der 380-Kilovolt-Neubau zwischen Bayern und Thüringen ist entscheidend, um die steigenden Mengen an Strom aus erneuerbaren Energien effizient ins Netz zu integrieren", wird Tennet-Geschäfsführer Tim Meyerjürgens in einer zugehörigen Pressemitteilung zitiert.

"Durch den Ausbau der Netzkapazitäten sichern wir nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern reduzieren auch langfristig die Kosten für teure Netzeingriffe. Dies wird sich positiv auf den Strompreis auswirken und somit auch den Verbrauchern zugutekommen."

Ende 2024 sollen die Planungen für die Stromleitung konkreter werden.
Foto: Eike Lenz (Symbolfoto) | Ende 2024 sollen die Planungen für die Stromleitung konkreter werden.

Wo genau die neue Leitung durch die Landkreise Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Schweinfurt verlaufen wird, blieb weiterhin offen. Erst im Laufe des Planungs- und Genehmigungsverfahrens werde die endgültige Führung festgelegt und bekanntgegeben, heißt es von Netzbetreiber Tennet. Noch würden keine Voruntersuchungen vorliegen, die genauere Aussagen ermöglichen.

Bei Münnerstadt soll ein Umspannwerk als wichtiger Knotenpunkt entstehen

Das gelte auch für den Standort eines neuen Umspannwerks, das unabhängig vom Projekt P540 rund um Münnerstadt entstehen soll. Das Werk ermögliche die Einspeisung von Ökostrom aus Unterfranken.

Aiwanger in Münnerstadt: Stromtrasse P540 durch Unterfranken soll kommen, der genaue Verlauf ist weiter offen

Die bisherigen Planungen lassen einen Leitungsverlauf über TrappstadtBad Königshofen und Großbardorf im Landkreis Rhön-Grabfeld nach Münnerstadt vermuten. Von dort aus könnte die Leitung in südlicher Richtung weiter über Oerlenbach in den Landkreis Schweinfurt und dort über Poppenhausen, Geldersheim und Bergrheinfeld bis nach Grafenrheinfeld führen.

Tennet erwartet die Aufnahme des Projekts P540 in den Bundesbedarfsplan nach eigener Auskunft Ende 2024 und will danach im Auftrag des Gesetzgebers mit den konkreten Planungen beginnen.

 
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Kommentare
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  • Stefan Fuchs
    Ganz einfach Fr.Hiltrud, weil die meisten Menschen den Klimawandel nicht leugnen und an der Sinnhaftigkeit der Energiewende glauben.
    Nur im "Oiwanger- Land" dreht sich nix.
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  • Hiltrud Erhard
    Es reicht!

    Warum soll das alles über bad Kissingen laufen?

    Die Begründungen sind eine Farce!
    Der Landkreis hat eh schon und da kommt es nicht drauf an ob noch mehr Trassen da durch gehen und dann über Poppenhausen nach Bergrheinfeld.

    Wo bleiben die Bürgerinitiativen und der Widerstand?
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