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Handball
Wölfe-Heimabschluss mit dem Spitzenreiter, Fans und Abschieden
Schimpfwörter, Sportsbar-Erinnerungen, Zeitstrafen-Titel: Vor dem letzten Heimspiel gegen den TuS N-Lübbecke verraten drei Rimparer, was von ihnen bleibt, wenn sie gehen.
Sie nehmen Abschied vom Handball-Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe: (von links) Tommy Wirtz, Michael Schulz und Lukas Siegler.
Foto: Frank Scheuring (2), Heiko Becker, Montage Heike Grigull | Sie nehmen Abschied vom Handball-Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe: (von links) Tommy Wirtz, Michael Schulz und Lukas Siegler.
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 10.02.2024 19:05 Uhr

Handball, 2. Bundesliga
DJK Rimpar Wölfe - TuS N-Lübbecke
(Samstag, 19.30 Uhr, s.Oliver Arena)

Während in München noch das Fußball-EM-Spiel zwischen Deutschland und Portugal läuft, wird in Würzburg das letzte Saison-Heimspiel der DJK Rimpar Wölfe (13./29:39) in der Zweiten Handball-Bundesliga angepfiffen. Zum krönenden Abschluss kommt der neue Tabellenführer TuS N-Lübbecke (54:14) – und bis zu 600 Fans dürfen zuschauen.

Für drei Spieler, die letztmals in der s.Oliver Arena im DJK-Trikot auflaufen werden, dürfte es emotional werden: Wir haben Rückraumakteur Lukas Siegler, Kreisläufer Michael Schulz und Linksaußen Tommy Wirtz vor ihren Abschieden gesprochen.

Wie geht's euch vor dem letzten Heimspiel?

Lukas Siegler: Es ist ein komisches Gefühl, da ich ja seit der C-Jugend für Rimpar spiele. Aber es macht den Abschied schöner, dass noch mal Fans zugelassen sind und Familie und Freunde kommen können. Ich versuche, alles zu genießen. Es wird mit Sicherheit emotional.

Michael Schulz:  Ich empfinde Dankbarkeit gegenüber dem Verein. Rimpar hat mir 2018 nach dem Abstieg mit Saarlouis eine Riesenchance gegeben, obwohl ich wenig Spielpraxis in der zweiten Liga hatte. Ich konnte mich hier sportlich extrem weiterentwickeln: Von einem Kreisläufer, der vorrangig in der Defensive gespielt hat, bin ich zu einem kompletten Spieler geworden. 

Tommy Wirtz: Auf der einen Seite bin ich nach der langen Corona-Saison körperlich und mental erschöpft und froh, dass die Runde rum ist. Auf der anderen Seite bin ich traurig, dass ich die Jungs, mit denen ich jeden Tag verbracht habe, bald nicht mehr sehen werde. Dass ich noch mal die Möglichkeit kriege, vor Zuschauern zu spielen – genau das wollte ich hier ja auch erleben, als ich vor einem Jahr kam – freut mich sehr.

Was waren eure Höhe- und Tiefpunkte in der Zeit in Rimpar?

Siegler: Der emotionale Höhepunkt war auf jeden Fall die Fast-Aufstiegssaison 2016/17 mit dem letzten Heimspiel gegen Hüttenberg. Das werde ich in meinem ganzen Leben nie vergessen. Diese unfassbare Euphorie in der Halle! Ich weiß noch, dass ich davor den ganzen Tag nichts essen konnte, weil mir vor Nervosität so schlecht war. Der emotionale Tiefpunkt kam leider eine Woche später in Lübeck, als wir den Aufstieg vergeigt haben. Ein weiterer war für mich, als Basti und Schmitti (Sebastian Kraus und Stefan Schmitt, Anmerkung der Redaktion) verabschiedet wurden. Sportliche Highlights waren immer die Derbys gegen Großwallstadt und Coburg und Heimsiege bei Eventspielen wie gegen Balingen. Nicht toll waren meine Verletzungen in den letzten zwei Jahren.   

Schulz: Ein absolutes Highlight zum Ende war zuletzt unser Sieg gegen Wilhelmshaven (43:25, d. Red.) nach schwierigen Wochen davor. Schwierig war auch die Phase dieses Jahr kurz nach der Winterpause mit den drei Niederlagen gegen Nettelstedt, Konstanz und Aue. Aber auch die letzten Spiele unter Obi (Matthias Obinger, d. Red.) waren eher ein Tief. 

Wirtz: Das Schönste war der Heimsieg gegen Gummersbach. Dass ich nach der Winterpause nicht mehr so viel Spielzeit hatte wie erhofft, war nicht so schön.

Mit welchen Gefühlen wechselt ihr zu euren neuen Vereinen?

Siegler: Ich bin aufgeregt, weil ich meine Komfortzone aus Familie, Freunde, Verein, Uni und Arbeitgeber verlasse. Das wird eine deutliche Umstellung für mich. Aber ich freue mich auch darauf, in Ferndorf ein neues Kapitel aufzuschlagen.

Schulz: Ich freue mich extrem auf meine Aufgabe in Dresden, mit dem Ziel, noch eine Liga höher zu spielen.

Wirtz: Die Vorfreude, nach Saarlouis zurückzukehren, ist groß. Aber ich freue mich auch einfach wieder auf meine Heimat: Familie und Freunde und meinen Job als Lehrer.  

Was nehmt ihr mit, wenn ihr geht?

Siegler: Viele tolle Bekanntschaften, teils sogar Freundschaften fürs Leben.

Schulz: Freundschaften. Aber wir sehen uns ja fast alle noch in diesem Jahr in einer Halle wieder. 

Wirtz: Ich hab sportlich dazugewonnen, aber was viel wichtiger ist: Ich habe Menschen dazugewonnen, die mir ans Herz gewachsen sind. Die werde ich vermissen. 

Und was bleibt, wenn ihr geht?

Siegler: Ich hoffe, dass ich so in Erinnerung bleibe, wie ich bin: Ich hab immer versucht, anderen gegenüber loyal und kollegial zu sein. Und so mancher Fußballabend mit den Jungs in "Ralphis Sportsbar" – so wird mein Wohnzimmer genannt. Ich wurde mal von einem Mitspieler mit Ralph Siegel verglichen, weil wir angeblich ähnliche Nasen haben, daher der Name. 

Schulz: Zweimal der Titel für die meisten Zeitstrafen in der Saison und viele Interviews und Berichte auf der Vereinshomepage.

Wirtz: Ich hab immer versucht, den Spaß und die Moral hochzuhalten, den Jungs ein italienisches Kartenspiel beigebracht und ein paar nicht jugendfreie luxemburgische Wörter. (lacht)

 
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