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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
Rimparer Sensationssieg
„Dieser Erfolg war allein schon deshalb wichtig, weil fast alle Mannschaften im Tabellenkeller gewonnen und wir nun weiter acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone haben“, sagte Rimpars Patrick Gempp (Mitte) am Sonntagabend.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | „Dieser Erfolg war allein schon deshalb wichtig, weil fast alle Mannschaften im Tabellenkeller gewonnen und wir nun weiter acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone haben“, sagte Rimpars Patrick Gempp ...
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 25.08.2022 14:23 Uhr

DJK Rimpar Wölfe – HBW Balingen-W. 26:25 (13:11)

Handball-Zweitligist DJK Rimpar Wölfe hat am Sonntagabend einen Überraschungscoup gelandet und vor der Saison-Rekordkulisse von 2198 Zuschauern in der s. Oliver Arena den Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten nach einer bis auf die Anfangsphase ganz starken Leistung mit 26:25 (13:11) niedergerungen. Es war im vierten Anlauf der erste Erfolg gegen den Klub des früheren Rimparer Trainers Jens Bürkle, der die Rückkehr in die Beletage anvisiert.

Wert von "9,5 auf der Sensationsskala"

Der Klassenprimus hatte zuletzt einen Lauf, blieb 15 Mal in Folge ungeschlagenen (darunter 14 Siege). So ordnete DJK-Trainer Matthias Obinger die Außergewöhnlichkeit dieses Triumphs auf einer Sensationsgala von eins bis zehn hernach auf „9,5“ ein: „Diesmal haben wir die Balinger auf dem falschen Fuß erwischt und einen schweren Brocken aus dem Weg geräumt.“

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Sein Gegenüber wollte den Sensationsgrad nicht ganz so hoch bemessen. „Die Rimparer sind zu Hause sehr stark und lieben diese Event-Spiele. Da kann man schon Punkte liegen lassen, auch wenn mich die Niederlage an alter Wirkungsstätte schon etwas nervt“, gestand Bürkle, nachdem er Obinger zum „verdienten Sieg“ gratuliert hatte.

Vom gefürchteten Positionsangriff und dem Kreis kam bei den Gästen nicht viel; die willige Wölfe-Abwehr leistete nach einer längeren Akklimatisierung zu Beginn ganze Arbeit. Nur Balingens Oddur Gretarsson war auf der linken Seite einmal mehr nicht zu halten – zumindest in der ersten Hälfe. Da verwandelte der flinke Isländer drei Siebenmeter und drei Würfe von Außen, ehe er kurz vor der Pause mit einem Strafwurf-Heber am starken DJK-Schlussmann Max Brustmann scheiterte.

Starke Torhüter auf beiden Seiten

Die Wölfe taten sich zunächst schwer, was auch am bulligen HBW-Mittelblock und dem im Sommer zum Bergischen HC wechselnden tschechischen Nationalkeeper Tomas Mrkva lag. So sahen sich die Unterfranken in der 17. Minute einem 4:9-Rückstand gegenüber. DJK-Trainer Matthias Obinger reagierte, nahm seinen Kapitän Patrick Schmidt sowie Benedikt Brielmeier vom Feld. Auf der Spielmacher-Position zog nun Benjamin Herth die Fäden, Lukas Siegler strahle auf der halblinken Rückraumposition viel Torgefahr aus. Die beiden drehten das spannende Match in dieser Phase nahezu im Alleingang. Mit dem Ertönen der Halbzeitsirene netzte Siegler zum 13:11 ein.

Schwungvoll in Hälfte zwei

Diesen Schwung nahm Rimpar mit in den zweiten Durchgang und schaffte pausenübergreifend einen 9:1-Lauf. Die DJK sprühte vorübergehend im Angriff nur so vor Spielwitz. Der eingewechselte Max Bauer erhöhte von Rechtsaußen auf 19:15. In der Schlussphase wurde es zwar nochmals eng; den Ausgleich ließen die Grün-Weißen – angetrieben vom lautstarken Publikum – aber nicht zu.

Auch das DJK-Kreisläuferspiel, das Bürkle später explizit herausheben sollte, funktionierte einwandfrei. Patrick Gempp konnte sich dort – häufig nach Zuspielen von Steffen Kaufmann – immer wieder durchsetzen oder Sperren stellen. „Gegen solche Größen in der Abwehr zu spielen, macht einfach sehr viel Spaß“, erklärte Gempp, der sich unter anderem mit dem ehemaligen Champions-League-Sieger Matthias Flohr auseinandersetzen musste.

Glücksgefühle bei Gempp

Doch auch die bloße Statistik sorgte bei Gempp, der kürzlich seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert hat, für regelrechte Glücksgefühle: „Dieser Erfolg war allein schon deshalb wichtig, weil fast alle Mannschaften im Tabellenkeller gewonnen und wir nun weiter acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone haben.“ Das ist zwar nicht sensationell, nach dem eher schwachen Saisonstart aber aller Ehren wert.

Die Statistik des Spiels

Rimpar: Brustmann (1. - 60.), Wieser (zwei Siebenmeter) – Schömig 2, Böhm, Gempp 3, Schmidt 2/1, Kaufmann 3, Siegler 5, Meyer, Bauer 3, Schulz, Backs, Brielmeier 2, Herth 4/2, Sauer 2.

Balingen-Weilstetten: Mrkva (1. - 39., 50. - 60.), Bozic (40. - 50.) – Zobel, Niemeyer 1, Kirveliavicius 1, Flohr 1, Hausmann 4/2, Friedrich 1, Nothdurft 1, Meschke, Gretarsson 6/3, de la Pena 6, Schoch 3, Oliveira, Saueressig 1, Strosack.

Spielfilm: 2:3 (5.), 2:5 (11.), 4:9 (17.), 6:10 (21.), 10:10 (27.), 13:11 (Halbzeit), 15:11 (33.), 17:15 (38.), 19:15 (40.), 21:19 (47.), 24:21 (50.), 24:23 (53.), 26:24 (58.), 26:25 (Endstand).

Siebenmeter: 3/5 : 5/7.

Zeitstrafen: 4:6.

Schiedsrichter: Michael Kilp, Christoph Maier (Oberursel/Steinbach).

Zuschauer: 2198.

 
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