Nicht nur das Gesicht der Wölfe Würzburg hat sich nach dem Abstieg aus der Zweiten Handball-Bundesliga deutlich verändert, auch die Jungwölfe der DJK Rimpar machen ihrem selbstgewählten Namen alle Ehre. Ein personeller Umbruch der zweiten Männer-Mannschaft führte noch mal zu einer deutlichen Verjüngung des Kaders. Das Team der Trainer Bastian Krenz und Florian Kemmer startet an diesem Sonntag, 17. September (14 Uhr, Dreifachsporthalle), gegen den TSV 2000 Rothenburg in die neue Bayernliga-Saison – mit einem Altersdurchschnitt von 21 Jahren. Wobei sechs Akteure erst 17 sind, elf unter 20.
Nachdem die beiden Rückraum-Leistungsträger Julian Thomann (HSG Albstadt) und Julius Weinhardt (TG Heidingsfeld) Rimpar verlassen haben, Torwart Paul Siegl mit einem Profivertrag bei den Wölfen ausgestattet wurde und Kreisläufer Jonas Krenz aktuell auch in der Dritten Liga gebraucht wird, hat der Verein drei Neuzugänge verpflichtet. Bennet Brinkmeier kam vom TBV Lemgo, Lukas Hermann von der SG Bretzenheim und Manuel Bjelic vom Auftaktgegner Rothenburg.
Mehr Durchlässigkeit zwischen Wölfen, Jungwölfen und A-Jugend
Mit Lukas Beran, Nico Tilgner, Fabian Benkert und Justus Schraud wechseln vier Akteure aus der Jugend in den Männerbereich. Zudem werden mehrere Spieler der A-Jugend-Bundesliga-Mannschaft ins Training der Männer integriert und sollen von der Erfahrung der etablierten Kräfte wie Matthias Keidel, Moritz Mohr und Julian Sauer profitieren. Die Leistungsträger der A-Jugend schnuppern regelmäßig auch schon bei Coach Johannes Heufelder und den Wölfen rein. "Die Durchlässigkeit zwischen den drei Teams wird systematischer", sagt Krenz.
Natürlich hat die maximale Förderung der jungen Talente ein klares, wenn auch mittelfristiges Ziel: Der Kader der Wölfe soll wieder mehr vom eigenen Nachwuchs profitieren.
"Aus der Jugend drücken aktuell und auch in den kommenden Jahren exzellent ausgebildete Jahrgänge in den Männerbereich", erklärt der Jungwölfe-Trainer. "Wenn wir diese nicht maximal fördern, verpassen wir die Gelegenheit, diese Spieler bereit für den Profi-Bereich zu machen. Dafür sind wir auch bereit, diesen doch radikalen Weg zu gehen und nicht auf neue, externe, erfahrene Spieler zu bauen, sondern unser volles Vertrauen in unsere Talente zu setzen." An diesem zusammen mit Heufelder erarbeiteten Konzept "wollen wir uns in Zukunft messen lassen". Immerhin: Der Sprung für den Nachwuchs in die Dritte Liga ist realistischer, als es der in die zweite Liga war.
Saisonziel: Bayernliga-Klassenerhalt
Freilich birgt die Chance zugleich ein Risiko: das des schwer kalkulierbaren sportlichen Erfolgs. Dieses Risiko nehmen die Verantwortlichen bewusst in Kauf. "In der stärker werdenden Bayernliga ist unser Saisonziel der Klassenerhalt", so Krenz. Er wirbt nach "teils holpriger Vorbereitung", in der sich Josef Weber einen Kreuzbandriss zuzog, um Verständnis dafür, dass junge Spieler öfter Formschwankungen unterliegen. "Ich glaube nicht, dass es ein Problem wird, das Niveau an sich mitzugehen, aber schwierig, es konstant abzurufen. Mit einem Pool von mehr als 20 Spielern sind wir dafür aber schwer auszurechnen."