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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
"Es gilt, eine neue Epoche einzuläuten": So planen die abstiegsbedrohten Wölfe Würzburg ihre Zukunft
Große Worte, drängende Fragen, eine gute Nachricht und eine überraschende Aussage: Auf einer Pressekonferenz präsentiert der Handball-Zweitligist sein Konzept.
Sie wollen eine 'neue Epoche einläuten' und die Zukunft der Wölfe Würzburg gestalten: (von links) Johannes Heufelder (Sportlicher Leiter), Stefan Köhler (CEO Hauptsponsor Infosim), Roland Sauer (Geschäftsführer Wölfe Würzburg) und Bastian Krenz (Jugendkoordinator Bastian Krenz).
Foto: foto2press/Kreidler | Sie wollen eine "neue Epoche einläuten" und die Zukunft der Wölfe Würzburg gestalten: (von links) Johannes Heufelder (Sportlicher Leiter), Stefan Köhler (CEO Hauptsponsor Infosim), Roland Sauer (Geschäftsführer Wölfe ...
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:44 Uhr

"Stark im Rudel" – unter diesem Titel hat der abstiegsbedrohte Handball-Zweitligist Wölfe Würzburg am Freitagabend am Sitz seines Hauptsponsors Infosim in Würzburg sein Konzept für die Zukunft vorgestellt. Nachdem die erfolgreichen Zeiten der "Goldene Generation" endgültig vorbei seien, "gilt es, eine neue Epoche einzuläuten", um den wachsenden Herausforderungen im Profihandball standzuhalten, sagte Wölfe-Geschäftsführer Roland Sauer vor dem Jahresauftaktderby gegen den TV Großwallstadt, das sein Team am Samstag mit 32:27 gewann. Angesichts der Lage plant er parallel für die Zweite und Dritte Liga.

Die Zukunft mitgestalten soll ein Mann, der zwar keine Vergangenheit im Verein hat, aber "extreme Lust auf die nicht einfache, aber reizvolle Aufgabe": der neue Sportliche Leiter Johannes Heufelder, der ab Sommer zusätzlich Julian Thomann als Trainer beerben wird.

"Unser Plan ist es, in schweren Zeiten zusammenzurücken und gemeinsam das Schiff wieder auf Kurs zu bringen", leitete der 30-Jährige ein und betonte: Mit "gemeinsam" meine er nicht nur die Wölfe, sondern auch ihre Fans und Sponsoren.

Die Pressekonferenz in vier Schlaglichtern.

1. Die wohl beste Nachricht für die Wölfe

Der langjährige Hauptsponsor Infosim verlängert sein Engagement bei den Handballern ligaunabhängig bis Sommer 2024. "So gibt es Planungssicherheit für die nächste Saison", verkündete Infosim-CEO und Wölfe-Gesellschafter Stefan Köhler. Das IT-Unternehmen zeige sich damit "auch in stürmischen Zeiten" als verlässlicher Partner des Klubs. "Ein wichtiges Argument für uns war, dass es ein gutes Konzept für die Zweite und Dritte Liga gibt." 

2. Die vier Säulen des Zukunftskonzepts 

In seiner Präsentation nannte Heufelder die Schlagworte "Markenmanagement", "Sponsoren", "Integration eigener Talente" und "Professionalisierung der Strukturen" als die vier Säulen des Konzepts. 

Um die Marke "Wölfe Würzburg" zu stärken, müsse man die Stadt und Region für Handball begeistern. Dabei sollen die "Markenbotschafter" Stefan Schmitt und Julian Sauer – zwei Spieler doch noch aus der "Goldenen Generation" – helfen. Wie? Indem sie "in der Halle und bei Veranstaltungen mit Sponsoren und Fans präsent sind", so Heufelder. "Da brauchen wir Identifikationsfiguren, die die Wölfe-DNA verkörpern."

Der Verein wolle auch weiter seiner sozialen Verantwortung nachkommen, sowohl jungen Menschen Leistungssport näherzubringen als auch sich im Kampf gegen Krebs zu engagieren. 

Sportlich stehe die Ausbildung und Integration eigener Talente und Trainer im Fokus, führte Heufelder aus: "Wir wollen die Verbindung zu den Wurzeln, zur DJK Rimpar, wieder vertiefen." Jugendkoordinator und Abteilungsleiter Bastian Krenz ergänzte: "Unser primäres Ziel ist es weiterhin, zum einen Nachwuchsspieler exzellent auszubilden, und zum anderen, sie im Profihandball auf die Platte zu bringen." Für die Durchlässigkeit müssten Strukturen und Kooperation ausgebaut werden.

Bei der Professionalisierung der Strukturen geht es laut Heufelder nicht nur um Einheitlichkeit bei "Spielphilosophie" und "sportlichem Konzept" von der Jugend bis in die erste Mannschaft, sondern vor allem auch um "mehr Hauptamtlichkeit". 

Woher das Geld dafür kommen soll, nachdem im Herbst erst Christian Graber als Geschäftsstellenleiter aus wirtschaftlichen Gründen gehen musste? "Die finanziellen Grundlagen müssen noch geschaffen werden", räumte Sauer ein.

3. Die drängenden Fragen 

Sie stand lange im Raum wie der sprichwörtliche Elefant: Die Frage, ob im Falle des Abstiegs der direkte Wiederaufstieg das Ziel der Wölfe wäre. "Es wäre vermessen zu sagen, wir steigen direkt wieder auf", antwortete Sauer. "Wir müssen da schon mit Demut rangehen. Aber klar wäre das Ziel, schnellstmöglich wieder hochzugehen."

Und würden die Wölfe im Falle eines Abstiegs für ihre Heimspiele in ihre Halle nach Rimpar zurüchziehen? "Nein, wir werden auf jeden Fall weiter in der tectake Arena in Würzburg spielen", versicherte der Geschäftsführer. Wie das finanziell ginge bei mutmaßlich noch weniger Zuschauenden als den durchschnittlich 617 dieser Saison und zuletzt nur noch 347? "Das muss ich in der Budgetplanung natürlich berücksichtigen."

4. Die überraschendste Aussage 

Der sportlich misslichen Lage zum Trotz halten die Wölfe an ihrem im August 2022 im Zuge der Namensänderung von DJK Rimpar Wölfe in Wölfe Würzburg postulierten Ziel fest: Sie wollen wieder zu den Top25-Handballklubs in Deutschland gehören, zumindest "mittel- oder langfristig", so Sauer. "Das Thema ist noch lange nicht vom Tisch, auch wenn wir den Klassenerhalt nicht packen sollten. Wir müssen mit dem neuen Konzept aber die strukturellen Grundlagen dafür schaffen."

 
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