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HANDBALL: 3. LIGA
Trotz neun Zeitstrafen: Wölfe Würzburg starten mit knappem Sieg in die 3. Handball-Liga
Erfolgreicher Saisonauftakt: Das junge Team von Trainer Johannes Heufelder behält am Ende einer engen Kiste beim 34:33 gegen Kornwestheim die Nerven.
Die Wölfe Würzburg (von links Moritz Ebert, Christoph Nepf, Felix Karle) bejubeln ihren ersten Saisonsieg in der 3. Handball-Liga.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Die Wölfe Würzburg (von links Moritz Ebert, Christoph Nepf, Felix Karle) bejubeln ihren ersten Saisonsieg in der 3. Handball-Liga.
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:28 Uhr

91 Tage war es her, dass sich die Handballer der Wölfe Würzburg in der tectake Arena mit einem Sieg über die Eulen Ludwigshafen in der 2. Bundesliga von ihrem Publikum verabschiedet hatten. Seit diesem 3. Juni 2023 ist viel passiert. Dem Abstieg nach zehn Jahren folgte ein umfassender Umbruch. 

Am Samstagabend hat ein neues Kapitel in der 3. Liga für die Wölfe begonnen – an gleicher Stelle und mit den gleichen Szenen nach dem Abpfiff wie vor drei Monaten: einer Humba mit den Fans. "Das ist der Start, den wir uns alle gewünscht haben", sagte Kapitän Patrick Schmidt, mit sieben Toren erfolgreichster Würzburger Werfer, nach dem hart erkämpften 34:33 (16:14)-Sieg über den SV Salamander Kornwestheim.

Vor 680 Zuschauenden, die eine stimmungsvolle Kulisse boten, feierte die Mannschaft von Neu-Trainer Johannes Heufelder damit einen gelungenen Auftakt: Sie rang den Tabellenvierten der vergangenen Drittliga-Saison trotz neun Zeitstrafen nieder.

"Das gibt viel Selbstvertrauen, wenn man so ein enges Ding am Ende gewinnt", meinte Heufelder, der die Emotionalität seiner Mannschaft lobte. "Jeder hat seine Rolle voll eingenommen, auch die Spieler auf der Bank. Das haben die Jungs heute als Kollektiv gewonnen."

Vier Zweitliga-Routiniers in der Startsieben

Die Grün-Weißen begannen wie erwartet mit allen vier Zweitliga-Routiniers in der Startsieben: Patrick Schmidt und Steffen Kaufmann auf den Halbpositionen, Dominik Schömig und Felix Karle auf Außen. Am Kreis fing Michel Reitemann an, auf der Mitte und im Tor starteten die Konstanzer Neuzugänge Joel Mauch und Moritz Ebert.  

In der Kornwestheimer Abwehr (links Fabian Kugel, rechts  Christopher Tinti) ging es robust zur Sache. Hier bekommt das Michel Reitemann Kreisläufer der Wölfe Würzburg zu spüren.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | In der Kornwestheimer Abwehr (links Fabian Kugel, rechts  Christopher Tinti) ging es robust zur Sache. Hier bekommt das Michel Reitemann Kreisläufer der Wölfe Würzburg zu spüren.

Die robuste Kornwestheimer Deckung verlangte dem Absteiger viel ab. Doch auch die Wölfe verteidigten gegen die selbsternannten "Lurchis" leidenschaftlich und hielten deren gefährliche Konter durch disziplinierten Rückzug weitgehend in Schach. Heufelder bejubelte jede gute Abwehraktion seines Teams, im Angriff wechselte er im Rückraum munter durch.

Seine Spieler würden sich zerreißen, hatte er im Vorfeld angekündigt. Tatsächlich agierten diese mit reichlich Adrenalin, bisweilen etwas zu motiviert. So kassierten sie schon in der ersten Halbzeit fünf Zeitstrafen, drei davon in den ersten elf Minuten.

Spektakuläre Doppelparade von Moritz Ebert 

In der Folge davon zerfranste das Spiel der Gastgeber etwas, die Gäste gingen erstmals in Führung (5:6, 14.). Doch kurz vor der Pause erarbeiteten sich die Wölfe selbst einen Drei-Tore-Vorsprung (16:13). In diese Phase fiel auch eine spektakuläre Doppelparade des starken Ebert, der nicht nur seinen zweiten Siebenmeter plus Nachwurf hielt. Er gewann das Torwartduell am Ende mit 13:4. 

Nach dem Seitenwechsel kassierten die Würzburger während der nächsten Unterzahl einen 0:4-Lauf: 17:19 (36.). Ihre Reaktion: eine 5:1-Serie: 22:20 (40.).  

Michel Reitemann sieht Rot, Jonas Krenz springt in die Bresche

In der 45. Minute sah Abwehrchef Michel Reitemann nach seiner dritten Zeitstrafe Rot. Doch auch davon ließen sich die Wölfe nicht entmutigen – im Gegenteil. Das 19-jährige Eigengewächs Jonas Krenz sprang im Abwehrzentrum neben Christoph Nepf und am Kreis imponierend in die Bresche. "Das sind die Situationen, in denen du als junger Spieler da sein musst. Daran kannst du wachsen. Ich hatte nichts zu verlieren und hab' das Beste draus gemacht", sagte Krenz.

Die Würzburger bauten ihre Führung auf 30:26 (52.) aus. Am Ende wurde es noch mal eng, doch nervenstark retteten sie den knappen Sieg über die Zeit. "Wir haben noch vieles, an dem wir arbeiten können", resümierte Heufelder, "aber wir nehmen auch Positives mit ins nächste Spiel." Am kommenden Samstag geht's zu den "Roten Teufeln" der SG Leutershausen.

Die Statistik des Spiels

Handball, 3. Liga, Männer:
Wölfe Würzburg – SV Salamander Kornwestheim 34:33 (16:14)
Würzburg: Siegl (n.e.), Ebert (1.-60., 13/2 Paraden) – Krenz 3, Schömig 6/4, Reidegeld, Karle 4, Mauch 3, P. Schmidt 7, Kaufmann 5, Bauder (n.e.), F. Schmidt (n.e.), Reitemann 3, Nepf, Moussa, Franke 3, Beck. 
Kornwestheim: David (1.-18.), Kanters (19.-60., 5 P.) – Bartsch, Reusch 6, Jungwirth, Zeppmeisel 1, Kugel 1, Kazmeier 8, Tinti, Lanig, Lantella 3, Döll 7/5, Hiller 2, Flügel, Joneleit 4.
Spielfilm: 3:1 (5.), 3:3 (8.), 5:7 (15.), 9:9 (19.), 10:12 (21.), 12:12 (22.),  16:13 (30.), 16:14 (HZ), 17:19 (36.), 22:20 (40.), 30:26 (52.), 34:33 (Endstand).
Siebenmeter: 4/4 : 7/5.
Zeitstrafen: 9:4.
Rot: Reitemann (Würzburg, 45., dritte Zeitstrafe).
Schiedsrichter: Kijowsky/Strüder (Koblenz/Mainz).
Zuschauende: 680.
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