Handball, Zweite Bundesliga
VfL Eintracht Hagen – DJK Rimpar Wölfe 35:22 (22:12)
Fünf Tage nach dem hauchdünnen 25:24-Erfolg in Dessau-Roßlau mussten Rimpars Handballer bei ihrem zweiten Auswärtsspiel in Südwestfalen einen herben Nackenschlag hinnehmen. Sie kassierten vor 526 Zuschauern am Freitagabend eine 22:35 (12:22)-Pleite beim Aufsteiger VfL Eintracht Hagen. So hoch haben sie in der 2. Liga in acht Jahren noch nie verloren.
Dabei hatte es zunächst ganz danach ausgesehen, als könnten die in ihren weiß-grau-grünen Trikots auflaufenden Wölfe auch von der Ruhr zwei Punkte an die Pleichach mitnehmen. "Wir legen einen Topstart hin – und dann lassen wir es plötzlich sein", sagte ein bedienter Julian Thomann direkt nach dem Ertönen der Schlusssirene: "Wir haben keinen Zugriff in der Abwehr bekommen und die Köpfe hängengelassen. Man kann hier bei diesem starken Aufsteiger verlieren, aber wir waren chancenlos", so der neue DJK-Coach weiter.
Vielversprechender Start der Wölfe
Kreisläufer David Kovacic hatte die Gäste in Führung gebracht, die Spielmacher Patrick Schmidt mit drei Treffern auf 4:1 (5.) ausbaute. Die Abläufe schienen bei den eingespielten Rimparern zu stimmen. Als Julian Sauer das 7:4 machte (8.), nahm VfL-Trainer Stefan Neff früh eine Auszeit.
Seine Standpauke fruchtete. Nach einem 0:4-Lauf binnen zwei Minuten sah sich Thomann gezwungen, seine Mannschaft zusammenzurufen. Die Gäste erlaubten sich nun vorne leichte Fehler und hinten große Lücken. Daran sollte sich im Spielverlauf nicht mehr viel ändern. Die Hagener erhöhten durch Valentin Schmidt, genau wie der DJKler Schmidt Kapitän seiner Sieben, auf 10:8. Steffen Kaufmann stoppte vorübergehend den Rimparer Negativlauf mit seinem ersten (und einzigen) Treffer im Spiel.
Zwei Thomann-Auszeiten in zehn Minuten
Doch die Eintracht konnte ihren Vorsprung auf 13:9 ausbauen. Der bundesligaerprobte VfL-Neuzugang Philipp Vorlicek macht der Wölfe-Abwehr am meisten zu schaffen. Er erzielte schon bis zur 18. Minute sechs astreine Treffer – bei sechs Versuchen.
Thomann brachte nun Felix Jaeger und Torwart Andreas Wieser für Marino Mallwitz. Auch das nutzte nichts. Nun war es Daniel Mestrum, der im Stakkato für die Hagener bei Kontern traf – 16:10 (21.). Der DJK-Trainer zog die zweite Auszeit innerhalb von zehn Minuten. Vorlicek und Co. waren weiter nicht zu stoppen.
22 Gegentore für Rimpar schon vor der Pause
Kurz darauf traf Kovacic, musste postwendend aber mit einer Zeitstrafe vom Feld. In Unterzahl kamen die Wölfe dann nach ihrem starken Beginn vollends unter die Räder. Zwischen der neunten Minute und der Pause gelangen den Gästen nur noch vier Treffer. Es lief nichts mehr zusammen, inklusive wegrutschender Spieler und versemmelter Konter.
22 Gegentreffer mussten die Unterfranken ohne ihren verletzten Abwehrchef Philipp Meyer im ersten Abschnitt hinnehmen. Normalerweise kassieren sie durchschnittlich nicht viel mehr Gegentore im ganzen Spiel.
Nach dem Seitenwechsel geht's nur noch um Schadensbegrenzung
Nach dem Seitenwechsel ging es für Rimpar nur noch um Schadensbegrenzung. Auch wenn die Thomann-Sieben mit Schwung aus der Kabine kam, tat sie sich weiter schwer. Im Angriff machte ihnen auch der langjährige VfL-Torwart Tobias Mahncke mit seinen Paraden zu schaffen. Am Ende stand für Rimpar die höchste Auswärtspleite ihrer der Zweitliga-Historie.
Am kommenden Freitagabend (24.9., 20 Uhr) steht das erste Saison-Heimspiel für die Wölfe an. Dann geht es gegen den zweiten Aufsteiger: den HC Empor Rostock. "Da erwarte ich wirklich von allen in Sachen Mentalität eine Steigerung", sagte Thomann noch unter dem Eindruck der Niederlage.
Pokalpartie gegen Stuttgart terminiert
Zwischenzeitlich ist auch die zweite DHB-Pokalrunde terminiert worden. Die Rimparer empfangen dort am Dienstag, 5. Oktober, den Erstligisten TVB Stuttgart in der s.Oliver Arena. Anwurf ist um 20 Uhr.