Die Frage, wie viele Fans die Saison über in den Hallen der Republik sein werden, schwebt weiter wie ein Damoklesschwert über den Indoor-Sportarten. Die bayerischen Auflagen waren im bisherigen Pandemieverlauf häufig die strengsten. Am 31. August kam dann aus Sicht des Handball-Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe und anderer Vereine wie des Basketball-Bundesligisten s.Oliver Würzburg die Erlösung: Das bayerische Kabinett beschloss, dass die Hallen unter gewissen Voraussetzungen wieder gefüllt werden dürfen. Es gilt die 3G-Regel – und natürlich eine Hygiene- und Betriebskonzept.
Die Würzburger s.Oliver Arena fasst bei Partien der Rimparer Handballer rund 2900 Zuschauerinnen und Zuschauer. Allerdings herrscht unter diesen Umständen auf den Plätzen Maskenpflicht, weil die Abstände nicht eingehalten werden könnten.
Offen für 2G - unter einer Bedingung
"Wir gehen erst mal den Weg mit 3G" - das bedeutet Zulass für Geimpfte, Genesene und Getestete mit Maskenpflicht -, erklärt Wölfe-Geschäftsführer Roland Sauer auf Anfrage. Allerdings stelle man gemeinsam mit den Baskets den Antrag auf 2G, um geimpften und genesenen Anhängern Spitzensport ohne Masken an ihren Plätzen zu ermöglichen - "aber das inklusive Verkauf von Alkohol". "Für unsere Fans ist Alkohol eher Genuss- als Berauschungsmittel", glaubt Sauer, der dadurch wegfallende Einnahmen ausgleichen will.
Der kleine Klub aus der Marktgemeinde, der unlängst seinen Dauerkartenverkauf gestartet hat, ist auf Zuschauereinnahmen angewiesen. Bei den Rimparern machen sie laut dem Geschäftsführer 25 bis 30 Prozent des Saisonetats aus. Wie hoch dieser für die neue Runde ausfallen wird, könne er aufgrund der Unbekannten in der Rechnung derzeit nicht beziffern, sagt Sauer. Er legt sich lediglich auf "mehr als eine halbe Million und weniger als in der Vor-Corona-Spielzeit" fest. Damals, 2019/20, lag der Etat bei rund 900 000 Euro.
Sauer rechnet mit Zuschauerrückgang
Seinerzeit besuchten durchschnittlich knapp 1700 Zuschauerinnen und Zuschauer die Heimspiele der Wölfe. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir diese Zahl gleich wieder erreichen", meint Sauer. Er rechne eher "erst mal mit 600 bis 1000 Fans" pro Partie. Unabhängig davon versichert der Wölfe-Boss: "Wir sind safe." Nahezu alle Sponsoren seien bei der Stange geblieben.
Doch nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen benötigen die Rimparer Unterstützung, auch sportlich stehen sie vor einer herausfordernden Saison. "Wir brauchen den Antrieb der Fans", betont daher DJK-Routinier Julian Sauer, mit 33 Jahren der Dienstälteste im Kader seines Heimatvereins.
Ihr erstes Heimspiel bestreiten die DJK-Handballer am 24. September gegen Aufsteiger HC Empor Rostock. Die zuschauerträchtigen Derbys gegen Großwallstadt (4.2.2022) und Coburg (29.4.2022) finden erst in der Rückrunde in Würzburg statt.
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