Noch zwei Schritte bis zum Bayernliga-Klassenerhalt: Nach dem Erfolg über den TSV Buch in der ersten Runde – auf das 0:0 im Hinspiel folgte im Rückspiel ein 3:1 nach Verlängerung – geht es für den Würzburger FV in der zweiten und entscheidenden Runde der Bayernliga-Relegation gegen den TSV Großbardorf. Der setzte sich mit 2:1 im Hinspiel und 4:0 im Rückspiel gegen den FC Coburg durch. "Jetzt geht es gegen unsere Freunde", jubilierte TSV-Sportvorstand Andreas Lampert. Aber nur der Sieger nach Hin- und Rückspiel wird in der Bayernliga spielen.
Wo und wann wird gespielt?
Das Hinspiel findet an diesem Mittwoch, 29. Mai, in der Bioenergie-Arena in Großbardorf statt. Anstoß ist um 18.30 Uhr. Auf der überdachten Tribüne finden laut TSV-Webseite 600 Zuschauerinnen und Zuschauer Platz, insgesamt sind es rund 3500. Das Rückspiel steigt am Samstag, 1. Juni, um 16 Uhr beim Würzburger FV auf der Sepp-Endres-Sportanlage.
Nach Großbardorf geht es von Würzburg aus bei freier Fahrt in gut einer Stunde entweder über die A 7 bis zum Autobahnkreuz Schweinfurt/Werneck oder über die B 19 bis zur Auffahrt nach Bayreuth, Bamberg, Schweinfurt, Erfurt bei Werneck. Weiter auf der A 70 und ab dem Kreuz Werntal auf der A 71 in Richtung Erfurt, Suhl, Bad Neustadt bis zur Ausfahrt Maßbach. Dann über Poppenlauer, Wermerichshausen und Großwenkheim nach Großbardorf.
Wie ist die Bilanz zwischen Großbardorf und dem WFV?
Seit 1994 duellierten sich die beiden Mannschaften regelmäßig in den höchsten bayerischen Amateurligen. Bis zum gemeinsamen Aufstieg 2003 – der FV als Meister, der TSV als Zweiter über die Relegation – in der Landesliga und danach in der Bayernliga fanden insgesamt 40 Duelle statt. Dass FVler beim Gedanken an Großbardorf seufzen, liegt wohl an den 19 Siegen des TSV. Neun Partien endeten unentschieden, zwölf zugunsten der Nullvierer.
Obwohl der TSV im vergangenen Jahr nach 20 Jahren aus der Bayernliga abstieg, führen die Grabfeld-Gallier die "Ewige Tabelle" der Bayernliga Nord (seit 2012) nach Punkten (551) und Siegen (162) an. Auf Platz drei nach Punkten (503) steht der WFV, der mit elf Spielzeiten am längsten dabei ist und die meisten Spiele (365) in der Bayernliga Nord bestritten hat.
Wie ist die aktuelle Saison für den TSV Großbardorf gelaufen?
Nach der Vorrunde war der TSV nur Achter. Elf Punkte betrug der Rückstand auf den Zweiten. Nichts deutete zur Saisonhalbzeit darauf hin, dass die Grabfeld-Gallier am Ende in der Relegation landen würden. Jedoch spielte die Mannschaft von Trainer Mario Schindler eine überragende Rückrunde, die beste aller Landesligisten, und verlor nur eins von 17 Spielen.
In den vergangenen Wochen duellierte sich der TSV mit Don Bosco Bamberg um den zweiten Platz. Während Großbardorf 16 von 18 Punkten aus den letzten sechs Partien holte, heimste Bamberg nur noch zwölf von 18 ein. Insgesamt, in Liga und Relegation, sind die Grün-Weißen seit acht Spielen ungeschlagen, gewannen sechs in Folge. Auch Spitze: Angreifer Jannik Göller mit 29 Toren. 18 davon erzielte der Torjäger in der Rückrunde, zwei in der Relegation.
Wie sagt FV-Trainer Philipp Eckart vor dem Spiel in Großbardorf?
Mit der Vorahnung, dass es in der Relegation gegen Großbardorf gehen würde, beobachtete Philipp Eckart den TSV im letzten Heimspiel der Saison gegen Unterpleichfeld (4:1). "Unangenehm", stellte er fest. Was Eckart genau sah und worauf er seine Elf hinweisen wird, verrät er nicht. Betont aber, dass es auf die eigene Leistung ankomme: Einsatz, Wille und der Glaube an die eigene Stärke stimmten beim FV im Rückspiel gegen Buch zu 100 Prozent. In der Verlängerung den Sieg erzwungen zu haben, werde der Mannschaft "einen zusätzlichen Schub geben".
Personell steht den Blauen wohl der gleiche Kader zur Verfügung wie zuletzt zweimal gegen Buch. Für Fabio Hock, der zwar wieder mit der Mannschaft trainiert, scheint ein Einsatz am Mittwoch zu früh zu kommen. Ob er am Samstag mit von der Partie sein kann, lässt Eckart offen: "Es ist eine Mischung aus, ob Fabio es sich zutraut und ob ich es dann zulasse."
Für welche Spieler ist das Duell mit Großbardorf ein besonderes?
Mit Lukas Illig und Mohamed Conte gibt es beim FV zwei Spieler, die zuvor für den TSV akiv waren. Während Illig in der zweiten Saison das Trikot der Blauen trägt, kehrte Conte nach nur einem halben Jahr im Grabfeld im Winter an die Mainaustraße zurück.
Illig, der aus Aura an der Saale (Lkr. Bad Kissingen) stammt, trug von 2017 bis 2022 das Großbardorfer Trikot und war dort zuletzt nicht nur Kapitän, sondern der Führungsspieler. "Ich habe beim TSV noch viele Freunde", sagt der 26-Jährige. Ein paar Nachrichten seien in den vergangenen Tagen hin- und hergegangen, verrät er und lacht: "Das wird sich noch zuspitzen."
Nach einem mehrmonatigen Namibia-Aufenthalt ist Illig seit April wieder beim FV und vor den direkten Duellen mit seinem Ex-Klub hin- und hergerissen: "Ich mag beide Vereine. Aus meiner Sicht gehört sowohl Großbardorf als auch der WFV in die Bayernliga." Aber er betont auch: "Ich werde in diesen zwei Spielen alles für meinen Verein geben."
Mit Fabio Baum ist beim TSV auch ein Spieler dabei, der nach einer langwierigen Verletzung in der vergangenen Saison noch ein paar Mal beim FV zum Einsatz gekommen war. In der laufenden Saison ist er in Großbardorf Stammspieler. Und mit Fazdel Tahir treffen die Nullvierer auf einen weiteren Ex-Spieler, der für sie von 2013 bis 2017 im Einsatz war.
Wir berichten sowohl am Mittwoch, 29. Mai, aus Großbardorf als auch am Samstag, 1. Juni, aus Würzburg mit einem Liveticker von Hin- und Rückspiel in der zweiten Runde der Bayernliga-Relegation zwischen dem TSV Großbardorf und dem Würzburger FV auf mainpost.de