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BASKETBALL: BUNDESLIGA
Diesmal verlieren die Würzburg Baskets einen hoch spannenden Thriller
Gegen das Top-Team aus Oldenburg schnuppert der Basketball-Bundesligist zwar an der nächsten Überraschung, verliert aber 78:82. Die Entscheidung fällt 35 Sekunden vor Schluss.
Baskets-Trainer Sasa Filipovski sah zu viele Fehler seiner Mannen.
Foto: Heiko Becker | Baskets-Trainer Sasa Filipovski sah zu viele Fehler seiner Mannen.
Thomas Brandstetter
 |  aktualisiert: 14.02.2024 02:09 Uhr

Vier, zwei, vier. So eng ging es zu in den drei Aufeinandertreffen zwischen den Basketball-Bundesligisten Würzburg Baskets und EWE Baskets Oldenburg in dieser Spielzeit. Auch das dritte Duell am Dienstagabend war, wie die zwei zuvor, ein hoch spannender Thriller. Nach der 87:91-Heimniederlage im Pokal-Achtelfinale zu Saisonbeginn hatten die Baskets zwei Monate später im Liga-Spiel in Niedersachsen mit dem 79:77-Erfolg überraschend Revanche genommen.

Im Rückspiel unterlagen die unterfränkischen den niedersächsischen Baskets nun mit 78:82 (39:40) und verloren damit auch den direkten Vergleich. Und auch wenn die Baskets somit weiterhin in dieser Runde auf den ersten Heimsieg gegen ein Play-off-Team warten, logieren sie dennoch weiterhin auf Rang acht, der für die Saisonverlängerung berechtigt. Was unterm Strich erstaunlich genug ist, bedenkt man das durch Verletzungen (C.J. Bryce) und Verkauf (Xeyrius Williams) dezimierte Personal und die damit verbundene Acht-Mann-Rotation.

Kapitän Felix Hoffmann fehlt: Er wurde zum zweiten Mal Vater

Denn die Würzburger, bei denen nach Informationen dieser Redaktion im Hintergrund einige Weichen für eine sicherere finanzielle Zukunft gestellt worden sein sollen, konnten am Dienstag zwar Collin Welp nach seiner Bänderverletzung im Sprunggelenk wieder auf dem Parkett begrüßen. Sie mussten dafür aber auf ihren Kapitän Felix Hoffmann verzichten, weil dessen Frau am Dienstnachmittag um 14:14 Uhr den zweiten gemeinsamen Sohn zur Welt gebracht hatte. Welp machte seine Sache im Großen und Ganzen sehr solide, wenngleich er natürlich die Energie und die Leidenschaft und die Ansprache, die den Kapitän üblicherweise auszeichnen, nicht kompensieren konnte.

Die Baskets starteten sehr konzentriert in die Begegnung. Hinten verteidigten sie weitgehend ordentlich, und vorne leisteten sie sich keine allzu großen Böcke. Erst in der letzten Minute des Anfangsviertels gerieten sie, auch wegen des ein oder anderen unnötigen Ballverlusts, mit sieben Zählern in Rückstand (17:24).

Der wuchs im zweiten Abschnitt dann zweimal auf neun Zähler an (19:28, 21:30) – aber dass solche Punkte-Hypotheken in dieser Runde die Würzburger nicht sonderlich groß interessieren, hatten sie vor allem in der jüngeren Vergangenheit ja zur Genüge bewiesen, als sie in Rostock (minus 16), Bamberg (minus 12) und zuletzt in Crailsheim (minus 21) nicht nur hohe Rückstande wettgemacht, sondern alle gleichfalls hochdramatischen Partien auch noch gewonnen hatten. Im vierten Krimi sollte das nicht mehr gelingen.

Bis zum Pausentee hamsterten die Hausherren sich wieder bis auf einen Zählern heran (39:40) – und übernahmen im dritten Abschnitt dann das Kommando. Vor 2159 Menschen – dass nicht mehr gekommen waren, lag bestimmt auch an der eher fanunfreundlichen Sprungwurfzeit von 19 Uhr unter der Woche – eröffnete Welp wie zu Spielbeginn den Körbereigen, diesmal mit einem Dreier, und sorgte so für die erste Führung der Baskets seit deren erstem Angriff. Ins Schlussviertel gingen die Würzburger dann sogar fünf Zähler vorne liegend (58:53).

Oldenburger 12:0-Lauf sorgt für die Vorentscheidung

Daraus wurden sogar mal sechs (61:55), ehe die Oldenburger kurz später noch einen Gang zu- und einen 12:0-Lauf aufs Parkett legten, von dem sich die Gastgeber letztlich nicht mehr erholten. Wenngleich sie 76 Sekunden vor Schluss noch einmal bis auf zwei Punkte herankamen, ehe es zur vermutlich spielentscheidenden Szene kam: 35 Sekunden vor Schluss, beim Stand von 75:78, attackierte Cameron Hunt - doch seinen Dunkingversuch blockte der ehemalige Würzburger Owen Klassen. Im Gegenzug dunkte dann Klassen und machte letztlich so den Deckel drauf.

Oldenburgs Trainer Pedro Calles fand besonders die Dreierquoten bemerkenswert. Und in der Tat kommt es nicht allzu häufig vor, dass eine so enge Partie die Mannschaft verliert, die nahezu die Hälfte (12/25) ihrer Würfe aus der Ferne versenkt, während der Sieger gerade einmal fünf seiner 24 Versuche trifft. Baskets-Coach Sasa Filipovski kam zu dem Schluss, dass seine Mannen einfach "zu viele Fehler gemacht" hatten, vor allem bei den Rebounds nach Freiwürfen des Gegners. Aber: "Wir werden weiterkämpfen."

Nächste Gelegenheiten dazu haben die Baskets gegen zwei weitere Play-off-Teams: am Samstag (20.30 Uhr) in Ludwigsburg, die zwar von ihren jüngsten sieben Spielen sechs verloren, aber halt auch zehn ihrer 16 Siege zu Hause errungen haben. Und übernächsten Donnerstag (27. April, 19 Uhr) daheim gegen Göttingen.

Die Statistik des Spiels

Basketball, Bundesliga, Männer:
Würzburg Baskets – EWE Baskets Oldenburg 78:82 (17:24, 22:16, 19:13, 20:29)
Würzburg: Whittaker 22 (8 Rebounds, 7 Assists), Hunt 13 (7 Assists), Böhmer 10, Griffin 9, Carvacho 9, Stanic 6, Welp 5, Williams 4, Coffey, Ndi (beide nicht eingesetzt).
Oldenburg: Gravett 17, Klassen 13, Drechsel 12, Agbakoko 12, Russell 11, Ogbe 7, Leissner 4, Holyfield 4, DiLeo 2.
Rebounds: 31 – 34
Vorlagen: 17 – 20
Ballverluste: 15 – 11
Treffer aus dem Feld: 29/58 (50 %) – 30/62 (66 %)
Dreier: 12/25 (48 %) – 5/24 (21 %)
Freiwürfe: 8/10 (80 %) – 17/24 (71 %)
Zuschauende: 2159
Quelle: BBL
 
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Kommentare
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  • E. V.
    Lieber Herr Brandstetter, Sie berichten jetzt schon so lange über die Baskets, aber dass es beim Basketball Sprungball bzw. Tip-Off heißt, wissen Sie immer noch nicht. Einen Sprungwurf als Spielbeginn gibt es nicht!
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  • J. K.
    Sprungwurf kann unter anderem der Whittaker sehr gut zwinkern
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