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Basketball: Bundesliga
Hoffmann-Festspiel gegen Bayreuth: So führte der Kapitän der Würzburg Baskets sein Team zum Sieg
Die Würzburg Baskets kehren zurück in die Erfolgsspur. Was Gäste-Trainer Drijencic anmerkte und wieso es die Würzburger unnötig spannend machten.
Sechs Dreier verwandelte Würzburgs Felix Hoffmann am Freitagabend beim Heimerfolg gegen medi Bayreuth. 
Foto: Julien Becker | Sechs Dreier verwandelte Würzburgs Felix Hoffmann am Freitagabend beim Heimerfolg gegen medi Bayreuth. 
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:48 Uhr

Es gibt im Sport Binsenweisheiten, die sich immer wieder bewahrheiten. So auch in der Basketball-Bundesliga, wo die Würzburg Baskets am Freitagabend in der tectake-Arena nach sicherlich unerwartet hartem Kampf und einer Verlängerung mit 96:89 (47:44, 78:78) gegen den Tabellenletzten medi Bayreuth gewannen. "Wer solche Spiele verliert, steigt ab", heißt es dann häufig. Und wer solche Spiele gewinnt, darf weiter auf die Play-off-Teilnahme hoffen, denn die Würzburger sind zurück auf der Siegerstraße und können an den kommenden beiden Samstagen mit direkten Duellen gegen Rostock und Bamberg wichtige Punkte sammeln.

In den ersten beiden Vierteln erfüllte sich, wovor Würzburgs Kapitän Felix Hoffmann schon vor dem Spiel gewarnt hatte. Bayreuth zeigte sich trotz zuvor zehn Niederlagen am Stück (die längste Negativ-Serie der Bundesliga aktuell) in deutlich verbesserter Form. So konnten sich die Würzburger erst gegen Ende des zweiten Viertels nach zwei unsportlichen Fouls der Oberfranken an Filip Stanic und Julius Böhmer mal etwas deutlicher absetzen. 

Würzburg kann sich nicht entscheidend absetzen

Gewarnt hatte vor der Partie gegen den Tabellenletzten nicht nur Hoffmann, sondern auch sein Chef Sasa Filipovski. Vier starke Außenspieler konnte der neue Coach Mladen Drijencic aufbieten, mehr als die meisten anderen Teams in der BBL. Bei den Bayreuthern am Freitagabend vor allem einen, der zuletzt weniger Einsatzzeit bekam: Ignas Sargiunas lieferte vor der Pause mit zehn Punkten und ohne Fehlwurf eine nahezu perfekte Leistung ab und behielt auch in Abschnitt zwei sein heißes Händchen von der Dreierlinie. Einem dieser Würfe von außen hatten die Bayreuther es auch zu verdanken, dass sie nur mit drei Punkte Rückstand in die Pause gingen. Auf Würzburger Seite überraschte O'Showen Williams mit einigen erfolgreichen Aktionen. 

Auch im dritten Viertel gelang es den Würzburgern nicht, einen Lauf zu starten. Ganz im Gegenteil: Die Bayreuther eroberten die Führung und das, obwohl ihr etatmäßiger Topscorer Brandon Childress und die bisher so gefährliche Neuverpflichtung Otis Livingston bei schwachen Wurfquoten unter ihrem Schnitt blieben.

Baskets machen sich das Leben selbst schwer

Teilweise machten die Baskets sich das Spiel vor 2861 Fans auch selbst schwer. 18 mal schenkten sie den Ball her, beinahe ein ungewollter Saisonrekord. "Wir haben viel zu viele Passfehler gemacht und oft nicht gut genug beim Rebound gearbeitet", urteilte Filipovski im Anschluss. Und so wog die Partie auch im Schlussviertel hin und her, ständig wechselte die Führung.

"Never stop believing" hatte Bayreuths Kapitän, Identifikationsfigur und Urgestein Basti Doreth vor dem Spiel im Internet gepostet. Und das taten die Wagner-Städter, auch als sie kurz vor Schluss mit drei Punkten zurücklagen. Per Dreier glich Livingston die Partie aus, und weil die Schiedsrichter bei Carvachos Abschluss unterm Korb nicht auf Foul entschieden, bekamen die Bayreuther sogar die Chance, die Partie noch in der regulären Spielzeit für sich zu entscheiden. Whittaker verteidigte aber stark gegen Livingston, und so kam Childress' Abschluss zu spät – Verlängerung. Auf der Pressekonferenz tobte Bayreuths Trainer Drijencic, denn er hatte zu Recht ein unsportliches Foul von Whittaker gesehen.

Hoffmann wird zum Matchwinner in der Verlängerung

In der Verlängerung avancierte dann die Würzburger Variante von Basti Doreth zum Matchwinner: Felix Hoffmann glänzte dieses Mal zwar auch mit typischen Hoffmann-Aktionen, etwa, als er einen Ball aus dem Aus rettete und noch den Ballbesitz sicherte, indem er das Spielgerät einem Bayreuther ans Bein warf. Vor allem verwandelte er aber in der Verlängerung nochmal zwei Dreier, es waren der fünfte und sechste von seinen insgesamt zehn Versuchen. Alle seine 18 Punkte erzielte der "Würzburg Warrior" von der Dreierlinie.

Verwandelte und versuchte Dreier sowie erzielte Punkte – alles drei waren Karrierebestleistungen für Hoffmann in einem Spiel, an das sich in Zukunft wohl viele Baskets-Fans als das Felix-Hoffmann-Spiel erinnern werden. Wie bemerkenswert die Leistung von Würzburgs Nummer 34 war, zeigte, dass er sogar vom Gäste-Coach ausdrücklich gelobt wurde: "Ich hätte nicht gedacht, dass er uns von der Dreierlinie heute besiegt. Ihr Kapitän war hervorragend." Natürlich betonte der Gelobte beim Gespräch mit dem Hallensprecher die Teamleistung, zu der auch Whittaker mit 18 Zählern und Cameron Hunt mit 17 Punkten ihren Beitrag geleistet hatten.

Die Statistik des Spiels

Basketball, Bundesliga, Männer:
Würzburg Baskets – medi Bayreuth 96:89 n. V. (23:19, 24:25, 14:19, 17:15, 18:11)
Würzburg: Hoffmann 18, Whittaker 18 (7 Assists), Hunt 17, Griffin 12, Stanic 12, O'Showen Williams 7, Carvacho 6, Welp 4, Böhmer 2. 
Bayreuth: Sargiunas 27, Diallo 16, Rowe 15, Livingston 14, Childress 9, Grand 5, Young 3, Hill, Doreth.
Rebounds: 32 – 33
Vorlagen: 20 – 22
Ballverluste: 18 – 17
Treffer aus dem Feld: 36/67 (54 %) – 33/69 (48 %)
Dreier: 9/22 (41%) – 12/31 (32 %)
Freiwürfe: 15/16 (94 %) – 11/14 (79 %)
Zuschauende: 2861
Quelle: BBL
 
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