Zum ersten Mal spielte der TSV Aubstadt in dieser Saison zu Null. Dementsprechend stehen Torhüter Lukas Wenzel, Innenverteidiger Tim Hüttl und der bei uns umfunktionierte defensive Mittelfeldspieler Ben Müller in der Elf der Woche. Trotz der Derby-Niederlage stehen auch drei Spieler des FC 05 Schweinfurt in unserer Mannschaft. Vom 0:1 der Kickers im Spitzenspiel gegen Tabellenführer SpVgg Unterhaching füllen drei Würzburger die 11 auf, weil sich die Rothosen besonders in der ersten Halbzeit gefällig präsentierten.
Tor
Lukas Wenzel (TSV Aubstadt)
Ob der TSV Aubstadt das Derby gegen den FC 05 Schweinfurt gewonnen hätte, wäre Lukas Wenzel nicht in der vierten Minute rechtzeitig ins Eck gehechtet? Wer weiß. Jedenfalls ließ sich der 23-Jährige nicht von Kristian Böhnleins um die Mauer gezogenem Freistoß überraschen. Später kochte er Nicolas Pfarr im Eins-gegen-Eins routiniert ab, als es darum ging, die Führung zu verteidigen.
Abwehr
Thomas Haas (Würzburger Kickers)
Thomas Haas erinnerte gegen Unterhaching an das berühmte Duracell-Häschen, wie er scheinbar rastlos die rechte Außenbahn auf und ab sprintete. Über die Flügel fand der Tabellenführer denn auch keinen Weg nach vorne. Dass Haas später im Spiel für Tim Littmann Platz machte, lag daran, dass sich Trainer Marco Wildersinn wohl mehr offensive Impulse erhoffte. Das Dribbling ist schließlich nicht die Stärke von Haas. Wenn sich der Oberbayer aber auf das konzentriert, was er kann, ist er für die Kickers sehr wertvoll.
Tim Kraus (FC 05 Schweinfurt)
Sah schon komisch aus, irgendwie nach Pat und Patachon, oder Tip und Tap. Anders als beim dänischen Komiker-Duo der Stummfilmzeit oder den 1974er WM-Figürchen war das "Paar" Tim Kraus/Christopher Bieber eines, das gegeneinander antrat: Und was soll man sagen, der kleine Kraus - noch dazu auf der Innenverteidiger-Position ungeschult - kochte den bulligen Bieber ab, ließ ihm keine einzige Szene.
Tim Hüttl (TSV Aubstadt)
Wer sich wunderte, warum der FC 05 Schweinfurt offensiv kaum zur Geltung kam, findet eine Erklärung dafür bei Tim Hüttl. Der Coburger ist mit seinen 1,94 Metern Körpergröße und den fußballerischen Fähigkeiten ein Innenverteidiger, den sich jeder Trainer im Team wünscht. Hat nach einer schöpferischen Pause seine Form wiedergefunden und war ein Garant für das erste Aubstädter Zu-Null-Spiel seit April.
Ben Müller (TSV Aubstadt)
"Müller spielt immer". Das proklamierte einst Trainer Louis van Gaal für den FC Bayern München und Thomas Müller. Der Satz lässt sich auch auf den TSV Aubstadt übertragen mit Trainer Victor Kleinhenz und Ben Müller in den Rollen der Protagonisten. Der TSV-Kapitän bestimmt nach überstandener Verletzung wieder den Rhythmus im defensiven Mittelfeld. Bei seinem Debüt in der "11 der Woche" muss er in der Abwehr aushelfen.
Mittelfeld
Nicolas Pfarr (FC 05 Schweinfurt)
Vor 50 Jahren hätte es in unteren Ligen sicher noch Trainer gegeben, die dem Jungen ein paar hinter die Löffel gegeben hätten für diese vergebene Chance: Doch so elegant, wie sich Nicolas Pfarr via Lupferchen sein Beinahe-1:1 herausgespielt hatte, war das großes Kino. Überhaupt machte das der 22-Jährige auf dem rechten Flügel recht fesch - hakelte in Zweikämpfen giftig herum und verteilte das gewonnene Gut anschließend vernünftig.
Georgios Spanoudakis (FC 05 Schweinfurt)
Ein Achter, der auch mal Neuner ist - oder Sechser: Georgios Spanoudakis ist - der Schweinfurter Lazarett-Lotterie geschuldet - auf der zentralen Achse Mr. Flexy. Macht das auch fein. Weil er hinfiel, statt nachzuhecheln, durfte der Aubstadter Pitter das Siegtor vorbereiten. Trotzdem "11 der Woche" für das einstige FC-Barcelona-Talent? Ja, weil die Versuche, das Ding doch noch zu rocken beinahe ausnahmslos über ihn liefen - mit galanten Ansätzen.
Ivan Franjic (Würzburger Kickers)
Für Trainer Marco Wildersinn ist der Mittelfeldmann "ein absoluter Mentalitätsspieler". Auch wenn seine Körperhaltung, wenn einmal etwas nicht klappt, manchmal anders wirkt, Franjic steckt nie auf. Vor allem in der ersten Halbzeit gegen Unterhaching zeigte er, dass er in dieser Liga auf höchstem Niveau agieren kann, hatte immer wieder Ideen, um die starke Defensive des Spitzenreiters zu fordern.
Angriff
Timo Pitter (TSV Aubstadt)
Wenn es einen gibt, der einem Kontrahenten Knoten in die Beine spielen kann, dann Timo Pitter. Mit seiner Ballsicherheit bei hohem Tempo kann er jeden gegnerischen Spieler in dieser Liga vor Probleme stellen. Das tat er auch gegen den FC 05, ganz egal, wer sich ihm in den Weg stellte. Leitete das Siegtor ein, indem er im Laufduell mit Georgios Spanoudakis stabil und auf deinen Beinen blieb.
Joshua Endres (TSV Aubstadt)
Er ist in Heimspielen der Torgarant des TSV Aubstadt. In den vier Partien in der NGN-Arena, in denen der 25-Jährige mitgewirkt hat, hat er jeweils getroffen. Gegen Schweinfurt bescherte sein genauer Abschluss ins linke Eck seiner Mannschaft endlich den ersten Saisonsieg auf eigenem Platz. Pfiffig auch sein Laufweg vor dem Treffer, der dem etatmäßigen linken Außenstürmer die nötige Beinfreiheit rechts im Schweinfurter Strafraum verschaffte.
Benjika Caciel (Würzburger Kickers)
Der Rechtsfuß auf dem linken Flügel ist der Mann für die Überraschungsmomente bei den Würzburger Kickers. Gegen Unterhaching hätte er mit seinem Distanzschuss beinahe Gäste-Torhüter René Vollath auf dem falschen Fuß erwischt. Auch bei der zweiten dicken Würzburger Chance war er beteiligt, als er mit seiner Flanke Benyas Junge-Abiol fand, dessen Kopfball aber von Vollath pariert wurde.