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Fußball: Regionalliga Bayern
Nichts für Fußball-Ästheten: Der FC 05 Schweinfurt will im Sechs-Punkte-Spiel in Eichstätt beißen und kratzen
Nach zwei Siegen in Serie gehen die Nullfünfer mit breiter Brust in die Partie beim punktgleichen Tabellennachbarn. Torjäger Adam Jabiri ist nach seiner Oberschenkel-Verletzung wieder dabei.
Wer ist der Sturmsolist? Oder probiert es der FC 05 vielleicht doch mit Doppelspitze? Der Schweinfurter Torjäger Adam Jabiri (links) ist wieder fit, Benjamin Hadzic traf zuletzt zweimal gegen Pipinsried.
Foto: Marion Wetterich | Wer ist der Sturmsolist? Oder probiert es der FC 05 vielleicht doch mit Doppelspitze? Der Schweinfurter Torjäger Adam Jabiri (links) ist wieder fit, Benjamin Hadzic traf zuletzt zweimal gegen Pipinsried.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 09.02.2024 02:28 Uhr

Die Basis für einen erfolgreichen Abstiegskampf in der Fußball-Regionalliga Bayern hat der FC 05 Schweinfurt mit den Siegen in Nürnberg (4:3) und gegen Pipinsried (5:1) gelegt. Jetzt liegt es an der Mannschaft von Trainer Marc Reitmaier, daraus  in einer Woche mit gleich drei Partien gegen direkte Konkurrenten Kapital zu schlagen. Die erste dürfte gleich die schwerste sein: Am Samstag (14 Uhr, Liqui Molly Stadion) gastieren de Nullfünfer beim punktgleichen und nur um ein Tor schlechteren VfB Eichstätt, der ein Spiel weniger absolviert hat. Aber Achtung: Der letzte Sieg in der Uni-Stadt liegt vier Jahre zurück, zuletzt gab's in den drei Auswärtsspielen dort nur einen Punkt.

"Wir müssen die Bedingungen dort annehmen. Die Bedingungen sind keine Ausrede, wir wissen welche Attribute wir benötigen, um auf jedem Platz erfolgreich zu sein", sagt Reitmaier über den traditionell extrem holprige Platz in Eichstätt. "Wichtig sind die Grundtugenden des Fußballs", konkretisiert Torjäger Adam Jabiri das: "Laufen, kratzen, beißen. Das wird in jedem Fall ein Kampfspiel, Abstiegskampf pur."

FC 05 hat plötzlich wieder reichlich Alternativen in der Offensive

Der 38-Jährige ist nach auskurierter Oberschenkel-Zerrung wieder dabei. Die Platzverhältnisse in Eichstätt sind ihm egal: "Ich wühle auch gerne auf einem guten Platz und mache ihn zum schlechten. Wenn er aber vorher schon schlecht ist, bekomme ich danach keinen Ärger mit dem Greenkeeper." Dass es zuletzt auch ohne den Torjäger (17 Treffer) mit neun Toren in zwei Spielen ordentlich gelaufen ist, ärgert ihn nicht im geringsten: "Ich habe immer gewusst, dass meine Nebenleute auch Verantwortung übernehmen können. Jeder ist ersetzbar, Erfahrung allein bringt gar nichts." 

Offensiv hat Reitmaier plötzlich Alternativen: Neben Jabiri vor allem Pascal Moll (10 Treffer) und den Doppel-Packer von vergangener Woche, Benjamin Hadzic (7). "Sehr positiv, dass wir die Torbilanz auf mehrere Schultern verteilen können", so Reitmaier, der auch noch den erstarkten Malik McLemore für den linken Flügel hat. Eine Doppelspitze wird's dennoch kaum geben, einer aus dem Quartett wird auf die Bank müssen. Auch der VfB ist beim Toreschießen variabel: Neben Goalgetter Fabian Eberle (12 Tore) sind Daniel Haubner (11), Tobias Stoßberger (8) und Julian Kügel (7) für Tore gut.

Jabiri mahnt zu demütigem Umgang mit der neuen Euphorie

16 ihrer 40 Punkte holten die Eichstätter zu Hause, 16 seit Jahreswechsel. Allzu sehr auf das mit 2:0 gewonnene Hinspiel sollte der FC 05 demnach besser nicht schielen. Lieber, wenn es nach Jabiri geht, auf den aktuellen Aufwärtstrend: "Wir sind etwas gefestigter jetzt, dennoch müssen wir jedes Spiel demütig angehen. Wir dürfen bloß nicht da hinfahren, um etwas verwalten zu wollen." Die Schweinfurter hätten ein Stückchen Euphorie entfacht: "Man sieht, man kann's noch, wir haben uns das Spielglück zurück erarbeitet." 

Sein Trainer predigt deswegen auch für Eichstätt "Fleiß, Leidenschaft und Kampf". Dieses "besondere Spiel" habe man sich erarbeitet. Wie besonders es im Abstiegskampf ist, verdeutlicht ein Rechenbeispiel: Gewänne der FC 05 nicht nur in Eichstätt, sondern auch am Dienstagabend (18.30 Uhr, Sachs-Stadion) sein Nachholspiel gegen Hankofen-Hailing, betrüge fünf Spieltage vor Saisonende bei dann Spiele-Gleichheit der Vorsprung auf den VfB bereits sechs Zähler – und die direkten Abstiegsplätze wären dann nahezu kein Thema mehr. Wohlgemerkt: Konjunktiv.  

Reitmaier erwartet einen wenig ansehnlichen Abnutzungskampf

Wovon Reitmaier nichts wissen mag. Er beschäftigt sich in dieser intensiven Woche, die mit dem Heimspiel gegen Ansbach am darauffolgenden Samstag endet, mit der Realität auf dem Platz und erwartet dort einen "Gegner mit hoher Körperlichkeit. Und die erwarte ich auch von meiner Mannschaft. Das wird ein sehr enges Spiel, ein Abnutzungskampf, nichts für Fußball-Feinschmecker." Zumal Eichstätt traditionelle mit langen Bällen operiert – und mit weiten Einwürfen, die wie Flanken in den Strafraum fliegen.

Personell kann Reitmaier nahezu aus dem Vollen schöpfen, zumal Innenverteidiger Lucas Zeller seine Gelb-Sperre verbüßt hat. Neben den Langzeit-Verletzten Vitus Scheithauer und Fabian Cavadias fehlt nur Mittelfeldspieler Felix Schwarzholz wegen einer Blessur aus dem Pipinsried-Spiel. Kevin Fery war krank, könnte aber im Kader stehen. Derweil bastelt der FC 05 auch fleißig am Kader für die Saison 2023/24. Am Donnerstag waren zwei Testspieler auf dem Platz zu sehen, einer war Vincent Held, Torjäger des Noch-Bayernligisten FC Geesdorf.   

Notiz am Rande: Das für Samstag, 6. Mai, vorgesehene Auswärtsspiel des FC 05 bei Türkgücü München wird vermutlich bereits am Donnerstag, 4. Mai, stattfinden, weil die gemeldeten Münchener Spielstätten an diesem Wochenende alle belegt sind.

 
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