Das Wörtchen gefällt ihm: "Reset". Marc Reitmaier ist seit Montagvormittag Nachfolger von Christian Gmünder als Trainer des Fußball-Regionalligisten FC 05 Schweinfurt – und hat "den Knopf auf Reset gedrückt". Will heißen: Für ihn und die Mannschaft geht es nach den beiden Auftaktniederlagen gegen Illertissen und in Burghausen im Auswärtsspiel am Freitagabend (19 Uhr) beim FC Bayern München II bei null los. Der Würzburger hat das für sich sogar in einem symbolischen Akt manifestiert: "Ich habe am Dienstag vor der Fahrt zum ersten Training meinen Tageskilometerzähler im Auto auf null gestellt."
Ob's die Aufgabe bei den fünftplatzierten Münchnern, die zum Re-Auftakt mal eben Ligaprimus SpVgg Unterhaching mit 2:1 bezwungen haben, einfacher macht? Kaum. Doch Marc Reitmaier wäre nicht Marc Reitmaier, würde er nicht mit eimerweise Selbstbewusstsein um sich schleudern: "Wir haben da ein Spiel zwischen zwei Mannschaften, die beide Regionalliga spielen. Das ist deswegen in keiner Weise ein Freischuss. Dieses Wort nehme ich überhaupt nicht in den Mund. Wir wollen in München etwas mitnehmen."
Was im Grünwalder Stadion auf seine Mannschaft zukommt, hat sich Reitmaier mittels Analyse der letzten drei Bayern-Kicks auf Video reingezogen: "Eine Mannschaft, die mit sehr viel Tempo versehen ist in der vorderen Kette, die Fußball spielen will, einen fußballerisch sehr gut ausgebildeten Torhüter hat und ein Zentrum, das den Takt angeben kann." Wie dem beikommen? "Über Zweikampfführung. Wir wollen ein sehr schwer zu besiegender Gegner sein. Ich glaube, dass der FC Bayern einen sehr guten Tag haben muss, um etwas gegen uns mitzunehmen." Das Hinspiel war mit 2:0 an den FC 05 gegangen.
Sicherheit und Automatismen statt häufiger Systemwechsel
Was ein Ende haben soll, ist das häufige Wechseln des Spielsystems, womit Gmünder in den letzten Wochen (auch des alten Jahres) vergebens auf des Rätsels Lösung gehofft hatte. Reitmaier: "Wir sollten nicht in mehreren Systemen schwimmen, die Mannschaft braucht Sicherheit, Automatismen, wiederkehrende Prozesse."
Wie das in Zahlen aussehen könnte, will der 39-Jährige erst am Platz offenbaren – ein klassisches System wie 4-2-3-1 dürfte vermutlich wahrscheinlicher sein, als experimentelle, moderne Varianten. Sicher sei nur, so Reitmaier, "dass es in diesem System keine Ausreißer mehr geben darf. Jeder, wirklich jeder, muss sich als Baustein verstehen." Der mehrstellige Code laute "Gemeinsamkeit auf allen Ebenen des Vereins".
Reitmaier setzt den Hebel bei der Zweikampfführung an
In die Trainingswoche sei man mit langen Gesprächen gestartet. Eine "Aufbruchstimmung ist spürbar gewesen", sagt der Coach zum allgemein engagierten Trainingsbetrieb: "Die ist die Basis für Einsatz, Wille, Leidenschaft." Nichts charakterisiere Abstiegskampf besser – und in dem steckt der FC 05 bei zwei Punkten Vorsprung auf die Relegationsplätze bis zu den Ohrwatscheln. Mit Grund: "Wir hatten die Zweikampfführung und -quoten nicht, um Spiele gewinnen zu können. Daran haben wir gearbeitet. Ohne Fußballerisches zurückzuschrauben. Wir brauchen Ballbesitzphasen. Auch in München, wenngleich es dort primär wichtig ist, eine defensiv stabile Grundordnung zu haben."
Das große Ausmisten im Kader ist ausgeblieben. Offenbar traut Reitmaier auch den auffällig Unauffälligen zu, den gedanklichen "Turnaround" hinzubekommen, individuelle Interessen denen des Vereins unterzuordnen. "Ich habe einige Spieler, die zuletzt nicht unbedingt Stammpersonal waren, mit Selbstvertrauen ausgestattet", deutet er jedoch ein paar Umbesetzungen an. Die, darauf legt der Trainer wert, nichts mit der künftigen Beschäftigung in einem reamateurisierten Schweinfurter Kader zu tun haben werden.
Adam Jabiri soll sich als spielender Co-Trainer um die Stürmer kümmern
Ausfallen werden neben dem Langzeit-Verletzten Vitus Scheithauer und seinem monatelangen "Kollegen" Dominic Schmidt, der nächste Woche jedoch wieder zu hundert Prozent ins Mannschaftstraining einsteigen wird, lediglich Lucas Zeller (krank) und Malik McLemore (im Aufbautraining).
Derweil gibt es auch eine neue Personalie im Trainerstab: Der 38-jährige Torjäger Adam Jabiri ist ab sofort spielender Co-Trainer, soll sich in den Übungseinheiten zuvorderst um die Angreifer kümmern. Und: Mit Außenverteidiger Jannis Rabold steht auch der erste Abgang zum Saisonende fest: Der 21-jährige Ex-Karlsruher orientiert sich um, will sich statt einer Profi-Laufbahn lieber einer Berufsausbildung widmen und wechselt im Sommer in die Heimat zum Oberligisten ATSV Mutschelbach.
Der FC Bayern München weist übrigens darauf hin, dass am Freitag keine Tageskasse geöffnet ist und Tickets ausnahmslos im Online-Ticket-Shop des FC Bayern unter tickets-campus.fcbayern.com zu erwerben sind.
Zitat: "Einsatz, Wille, Leidenschaft: Der neue FC-05-Trainer Marc Reitmaier setzt gegen Bayern München II auf Basis-Tugenden"
Da bin ich mal gespannt. Auf etwas zu setzen was bisher nicht vorhanden gewesen ist, ist sehr riskant.
Bin auf das Spiel heute Abend gespannt!
Die Schnüdelfans sollten mal langsam lernen, was Fairness und gutes Benehmen bedeutet. Leider ist ein Teil dieser sogenannten Fans nur auf Saufen, Krawallmache und Illegales Abbrennen von Bengalos aus. Jedenfalls sind die Fans einige Ligen niedriger anzusiedeln als die Profis der Schweinfurter.
Schade….
Reitmaier ist auf jeden Fall ein Bayernliga-Erfahrener Trainer. Somit ist die Besetzung als Cheftrainer in Schweinfurt vielleicht sogar zukunftsweisend.
Reitmaier hat den WFV in einem desolaten Zustand von Christian Graf übernommen und den Klassenerhalt geschafft. Somit das Ziel damals erreicht. Auch in den weiteren Jahren hat er, trotz Klammer Kassen des Vereins überperformed! Beinahe ist die Truppe sogar in der Relegation zur Regionalliga gelandet.
Ein Aufstieg dorthin war nie Ziel des FV‘s!
Wie Sie also darauf kommen, Reitmaier hätte Ziele nicht erreicht ist mir schleierhaft.
Sportliche Grüße
Nachdem ich als Dauerkartenbesitzer alle Heimspiele Live vor Ort verfolgen konnte und es von Heimspiel zu Heimspiel immer schlechter wurde, hoffe ich und alle FC Anhänger natürlich auf einen Schub in der Mannschaft, der vom Spielermaterial allemal möglich ist, vor allen Dingen wenn die Spieler auch auf der richtigen Position eingesetzt werden. Und das ganze Spielsystem auch in den Nachwuchsbereich übertragen wird, wäre das mit Sicherheit zukunftsweisend, soweit dann alle Abteilungen an einem Strang ziehen. Selbst die Spieler die nach dieser verkorksten Saison den FC 05 wieder verlassen, sollte es Ansporn genug sein, sich nochmal gut zu repräsentieren und erhobenen Hauptes Schweinfurt zu verlassen. Viel Glück dem Trainerteam und der Mannschaft. Wenn der Spaß am Fußball wieder zu erkennen ist wird alles gut.