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FUSSBALL: REGIONALLIGA BAYERN
Starker Auftritt: Der FC 05 gewinnt nach mitreißendem Spiel 2:0 gegen den FC Bayern München II im Sachs-Stadion
Sehenswert war's: Gegen die zweite Mannschaft des Rekordmeisters stellt der FC 05 früh die Weichen auf Sieg. Was die Defensive der Bayern damit zu tun hatte.
Machte ein sehr gutes Spiel und belohnte sich mit einem Tor: Der Schweinfurter Tim Kraus (grünes Trikot) versenkt den Ball in dieser Szene aber nicht im vom Donnersdorfer Johannes Schenk (links) gehüteten Bayern-Tor. Dessen Teamkollege Justin Janitzek kommt hier zu spät. 
Foto: Julien Becker | Machte ein sehr gutes Spiel und belohnte sich mit einem Tor: Der Schweinfurter Tim Kraus (grünes Trikot) versenkt den Ball in dieser Szene aber nicht im vom Donnersdorfer Johannes Schenk (links) gehüteten Bayern-Tor.
Dominik Großpietsch
 |  aktualisiert: 14.02.2024 22:03 Uhr

Trainer Christian Gmünder hatte seiner Mannschaft gut zugesprochen, sie war mutig aufgetreten, letztlich klappte es gar mit drei Zählern gegen den FC Bayern München II – der FC 05 Schweinfurt gewann gegen die Zweitvertretung aus der Landeshauptstadt in der Fußball-Regionalliga Bayern am Ende verdient mit 2:0 (2:0).

Von Beginn an zeigten die Nullfünfer, dass sie "der FC Schweinfurt und keine graue Maus" sind, wie es der Coach im Vorfeld ausgedrückt hatte. Der Gastgeber versuchte, kompakt zu stehen und das Spiel nach vorne nicht zu vernachlässigen. Mehr noch: Gleich der erste Angriff saß. Der in die Startelf und ins Mittelfeld gerückte Dominic Schmidt hatte auf der linken Seite viel Platz und passte in den Strafraum, wo nur Felix Schwarzholz und kein Münchner an den Ball kam. Da war das frühe, groß umjubelte 1:0 (2.).

Wackelige Bayern-Defensive

Wieder ein Blitzstart wie beim 1:1 gegen Burghausen, doch die Bayern traten im 4-2-3-1-System auch recht ballsicher auf und kamen gleich danach durch Grant-Leon Ranos zu ihrer ersten Möglichkeit. Keeper Nico Stephan, der nach dem 5:0 gegen Geesdorf unter der Woche im Pokal nun sein Liga-Saisondebüt feiern durfte, war aber schnell abgetaucht (3.). Das Team des früheren argentinischen Nationalspielers Martin Demichelis nutzte in der Folge die Räume allerdings nicht bis zum Ende geschickt aus und wirkte hinsichtlich der Defensivarbeit arg jugendlich-fahrlässig.

Angelo Brückner verlor beispielsweise nach 19 Minuten den Ball in der generischen Hälfte, Kristian Böhnlein schickte Ein-Mann-Sturm Adam Jabiri auf Reisen. Der schüttelte Justin Janitzek ab, schoss aber drüber. Besser machte es drei Minuten später Tim Kraus, der allerdings nach einem Münchner Abspielfehler und schöner Vorlage von Dominic Schmidt im Sechzehner nur noch einzuschieben brauchte – die Roten hielten vor dem 2:0 (22.) fast schon coronakonformen Sicherheitsabstand. So wanderte Demichelis als ehemaliger Verteidiger früh an der Seitenlinie auf und ab, blieb allerdings recht ruhig. 

Ein Spielverlauf, den sich die meisten unter den 2032 Zuschauenden wohl erträumt, aber eher nicht für möglich gehalten hätten – denn: Stephan bekam bis zur 43. Minute (!) keinen ernsthaften Versuch mehr zu halten und leitete gar nach einer Unsicherheit infolge einer Flanke fix mit dem Fuß einen Konter ein (27.). 

Topstürmer Adam Jabiri muss noch vor der Pause vom Feld

Doch kurz darauf ein Schockmoment für die Gastgeber: Felix Schwarzholz musste raus, den Jannis Rabold ersetzte. Acht Minuten vor Ende der ersten Hälfte blieb zudem noch Jabiri nach einem Zweikampf mit Antonio Tikvic an der Mittellinie liegen, fasste sich an den linken Oberschenkel. Der wurde dick bandagiert, Nicolas Pfarr kam, so dass Pascal Moll ins Sturmzentrum rückte. Weitere zwei Hiobsbotschaften für die personell schon ohnehin gebeutelten Unterfranken, die Trainer Gmünder so gar nicht brauchen konnte.

Doch die gute Stimmung der Schweinfurter Anhängerschaft, die schon zum Pausenpfiff jubelte und klatschte, beflügelte auch die umgestellten Gmünder-Mannen. Sie zeigten weiterhin, was sie können. Ganz so, wie es sich Linksverteidiger Jacob Engel, Teil der sattelfesten Defensivreihe, gewünscht hatte. Nach einer Ecke von Eyüp Aydin hatte David Herold per Kopf allerdings auch die Anschluss-Chance, köpfte aber drüber (51.) – in der 60. Minute fehlte bei einem Kopfball von Lucas Copado Schrobenhauser auch nicht viel. Doch das spielte letztlich keine Rolle mehr, ebenso wie eine weitere Ecke, nach der die Schweinfurt-Defensive, ein Stephan-Wackler ging voraus, das runde Leder irgendwie noch aus dem Gefahrenbereich drosch (81.).

"Die Bayern hätten den Anschluss machen können, dann wäre es noch mal eng geworden", erklärte Gmünder hernach, der doch sehr zufrieden mit der gezeigten Leistung war. "Wir sind auf jeden Fall auf einem guten – und dem richtigen – Weg." Gäste-Coach Demichelis hatte sich schon vorher fast verbeugt. "Schweinfurt war einfach aggressiver als wir", sagte er.

Die Statistik des Spiels

Fußball, Regionalliga Bayern, Männer
FC 05 Schweinfurt – FC Bayern München II 2:0 (2:0)
Schweinfurt: Stephan – Aigner, Billick, Zeller, Engel – Kraus – Moll, Schwarzholz (28. Rabold), D. Schmidt (68. Fery), Böhnlein – Jabiri (38. Pfarr).
München: Schenk – Brückner (62. Kabadayi), Tikovic, Janitzek, Herold (84. Aitamer)– Aydin, Lee (62. Krätzig) – Zwonarek, Kern, Ranos – Copado Schrobenhauser (62. Kehl).
Schiedsrichter: Tobias Wittmann (SV Wendelskirchen). Zuschauende: 2032. Tore: 1:0 Felix Schwarzholz (2.), 2:0 Tim Kraus (22.). Gelb: Lukas Billick, Jacob Engel, Tim Kraus – Grant-Leon Ranos, Eyüp Aydin, Lovro Zvonarek, Timo Kern. 
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Kommentare
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  • A. K.
    Grandioses Spiel 😃! Weiter so.
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  • W. G.
    Mit dieser Einstellung in allen bisherigen Spielen stünde die Mannschaft wahrscheinlich ganz vorne. Ein zweiter Stürmer scheint jedoch dringend vonnöten soll den FC - Fans nicht bei jedem Humpeln von Jabiri der Atem stocken. Derartig ergänzt wäre dem Team alles zuzutrauen.
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  • H. K.
    Na also! Ihr könnt es doch!Toll gekämpft und den Schönspielern gezeigt wie es gehen kann! Bravo - ihr habt mich positiv überrascht. Weiter so!
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