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Fußball: Regionalliga Bayern
Derby in Aubstadt: FC 05 mit viel Energie – und Martin Thomann
Die Schweinfurter haben von den letzten acht Direktvergleichen sieben gewonnen. Warum Trainer Tobias Strobl lieber ans 2:2 vor zwei Jahren erinnert und sich über Tim Kraus freut.
Der eine freut sich tierisch aufs Derby gegen seinen Ex-Klub Aubstadt, der andere versucht ihn ein bisschen einzufangen: Der Schweinfurter Außenstürmer Martin Thomann (links) nach dem Comeback gegen Buchbach im Gespräch mit FC-05-Trainer Tobias Strobl.
Foto: Frank Scheuring | Der eine freut sich tierisch aufs Derby gegen seinen Ex-Klub Aubstadt, der andere versucht ihn ein bisschen einzufangen: Der Schweinfurter Außenstürmer Martin Thomann (links) nach dem Comeback gegen Buchbach im ...
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:06 Uhr

Es ist schon ein seltsamer Rhythmus, durch den sich Fußball-Regionalligist FC 05 Schweinfurt allerweil schlängelt. Erst coronabedingt ein Punktspiel in vier Wochen, jetzt, als Folge, fünf Partien in 15 Tagen. Den Auftakt macht am Samstag (14 Uhr) die wohl schwerste Aufgabe, das Derby in der NGN-Arena beim TSV Aubstadt. In das die Mannschaft von Tobias Strobl ausgeruht geht, wenn man dem Trainer glaubt: "Wir haben extrem viel Energie getankt." Und, ob des Pensums sicher nicht ungelegen, es kamen auch keine neuen Verletzten oder Kranken hinzu, "so dass wir kein Alibi haben werden".

Das gefällt einem Trainer natürlich, gleichwohl in Aubstadt zwei Sünderlein fehlen werden: Kevin Fery nach der fünften Gelben, Amar Suljic nach einer Gelb-Roten Karte – beides aus dem so eindrucksvoll mit 3:0 gewonnenen Buchbach-Spiel vor eineinhalb Wochen. Im Gegenzug sieht es bei Stürmer Meris Skenderovic nach seiner Leistenverletzung nach einem zumindest teilzeitigen Comeback aus. Und auch Martin Thomann, der Wandler zwischen den Derby-Gegnern, ist nach seinem zehnminütigen Wiedereinstand gegen Buchbach erneut dabei.

Ob von Beginn an oder als Option, will Strobl kurzfristig aus dem Bauch entscheiden. "Man muss den Jungen jetzt schlau führen. Er will von der Leine gelassen werden." Entscheidend sei bei dem zuvor fünf Monate verletzungsbedingt ausgefallenen, wuchtigen Außenstürmer stets der Blick auf den zuletzt noch von einer Corona-Erkrankung gebeutelten Körper.

Der, so Thomann über Thomann, sei erstaunlich intakt angesichts der Schwere der Verletzung. Der Oberschenkelmuskel sei mit der Sehne nur noch "durch einen Faden verbunden" gewesen. "Vom Kopf her musste ich damit erst einmal klar kommen", erinnert sich der 27-Jährige, der für seine Verhältnisse Ruhe bewahrte: "Es hieß ja, wenn ich einen Schritt mehr gemacht hätte, dann hätte ich operiert werden müssen. So hat sich ohne OP ein Narbengewebe gebildet, und ich hoffe, dass es hält."

Derby ist für Martin Thomann eine Herzensangelegenheit

Martin Thomann war in der Winterpause 2014/15 vom FC 05 nach Aubstadt gewechselt. Und im Juli 2020 zurück. Er freut sich aufs Wiedersehen mit den Ex-Kollegen, sprüht gleichzeitig vor Ehrgeiz: "Es ist eine Herzensangelegenheit für mich, nicht nur ein Fußballspiel. Für uns ist es sehr wichtig, dass wir dieses Spiel gewinnen. Für mich ist wichtig, dass ich mich nicht wieder verletze. Wenn ich ein Tor vorbereite oder gar selbst eines mache, wäre das wunderschön. Wir wollen unbedingt drei Punkte holen, weil wir weiter das Ziel Aufstieg verfolgen."

"Man merkt diese Mentalität der ganzen Mannschaft an. Wir sind überzeugt von dem, was wir tun", ergänzt Strobl. "Es ist eine Selbstverständlichkeit da, wir haben eine breite Brust." Wohl wissend, dass die "jetzt alle drei Tage auf die Probe gestellt wird und das schnell wieder eingerissen werden kann". Dass der FC 05 von den letzten acht Direktvergleichen sieben gewonnen hat bei einem Gesamt-Torverhältnis von 31:11, dass er das Hinspiel mit 4:1 für sich entschied – es spricht für die Schweinfurter. Die jedoch beim letzten Aufeinandertreffen in Aubstadt am 2. November 2019 bei jenem 2:2, nach dem sich der Verein von Trainer Timo Wenzel getrennt und ihn durch Strobl ersetzt hatte, auch gemerkt haben, wie schwer es dort sein kann. 

Kräftemessen mit offenem Visier und gegenseitigem Respekt

Deswegen, und weil sich der TSV seitdem zu einer festen Größe in der oberen Tabellenhälfte entwickelt hat, erwartet Strobl ein Kräftemessen mit offenem Visier, gezeichnet von gegenseitigem Respekt: "Da treffen zwei Teams aufeinander, die das Selbstbewusstsein haben, ihr eigenes Spiel durchdrücken zu wollen." 

Einer der das Schweinfurter Spiel zuletzt geprägt hat, ist Tim Kraus. Der 21-Jährige, der im Sommer vom Bayernligisten FC Ingolstadt II gekommen war, hat sich zu einem rigorosen Abräumer vor der Abwehrkette entwickelt, übernimmt auch im Aufbau Verantwortung. "Er passt wie die Faust aufs Auge in diesen Verein mit seiner Arbeitermentalität", ist dem Trainer die Freude über seinen Wunschkandidaten aus der alten sportlichen Heimat anzumerken. Anders als beim 2:2 in Pipinsried, wo Kraus mit einer unnötigen Gelb-Roten Karte seinem Team geschadet hatte, habe er nun gegen Buchbach die Spielintelligenz bewiesen, nach einer frühen Gelben sein Spiel umzustellen.

Daniel Adlung nach leichtem Hexenschuss wieder fit

Weiter vorne ist vergleichbar sicher gesetzt natürlich 18-Tore-Mann Adam Jabiri. Neben ihm könnte es für Skenderovic zur zweiten Spitze reichen. Falls nicht, wäre Kristian Böhnlein, wie Kraus ein Sechser, abermals eine Option für eine hängende Stürmer-Variante. "Er ist im Anlaufverhalten sehr wichtig für uns, kann für Druck und Stabilität sorgen", so Strobl. Das soll auch Daniel Adlung wieder von Beginn an: Gegen Buchbach war er nach einem leichten Hexenschuss erst spät ins Spiel gekommen – inzwischen ist der 34-Jährige wieder fit.

Das Derby wird unter der 2-G-Regel durchgeführt, Einlass haben demnach ausschließlich Geimpfte und Genesene. Eine Zuschauerbeschränkung, der TSV Aubstadt rechnet mit 1200 bis 1400,  gibt es nicht. Im Stadion herrscht generelle FFP-2-Maskenpflicht.

 
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