Die weiter steigende Zahl von Corona-Infektionen wirkt sich immer stärker auf den Sport in Deutschland aus. Besonders betroffen ist der Freistaat Bayern, der national bei den Inzidenzen mit die höchsten Werte aufweist. Bereits in der vergangenen Woche hatte die Bayerische Staatsregierung nicht gegen Corona geimpfte Erwachsene vom Mannschaftssport in der Halle ausgeschlossen und ihnen auch den Zugang zu großen Sportveranstaltungen untersagt.
Nach der Kabinettssitzung an diesem Freitag verkündete Ministerpräsident Markus Söder noch weitergehende Einschränkungen, mit denen die Regierung Kontakte zwischen Menschen reduzieren und so die Infektionsausbreitung verlangsamen will. Laut den neuen bayerischen Coronaregeln, die nach einem Landtagsbeschluss am Dienstag dann am Mittwoch in Kraft treten sollen, dürfen Geimpfte oder Genesene nur noch ins Stadion bzw. in Sporthallen, wenn sie einen negativen Coronatest vorweisen können. Kurzum: Es gilt die 2G+-Regel. Ferner gilt eine Obergrenze bei der Auslastung von Sportstätten, in die nur noch 25 Prozent der möglichen Zuschauer hinein dürfen.
Nicht alle Profiteams in der Region treffen die Auswirkungen dieser Neuregelung gleichermaßen. Steffen Liebler, Geschäftsführer beim Basketball-Bundesligisten s.Oliver Würzburg, erklärt: "Das ist keine einfache Situation für uns. Wieder einmal." Die Würzburger hatten in den Bundesliga-Heimspielen diese Saison einen Zuschauerschnitt von über 2000. Ab Mittwoch – beim Bundesligaspiel am Sonntag gegen Frankfurt gilt die neue Zuschauerregelung noch nicht – dürfen dann nur noch 785 Menschen in die eigentlich 3140 Zuschauer fassende s.Oliver Arena. Für den Würzburger Basketball-Bundesligisten eine wirtschaftliche Herausforderung, die Liga-Konkurrenten außerhalb Bayerns derzeit (noch) nicht bewältigen müssen.
Wirtschaftliche und organisatorische Herausforderung
"Wir werden uns Anfang kommender Woche zusammensetzen und sehen, wie wir mit der Situation umgehen", machte Steffen Liebler klar. Zu bewältigen sind nicht nur die wirtschaftlichen Ausfälle wegen der zu erwartenden Einnahmeverluste, sondern auch organisatorische Fragen. Denn rund ein Drittel der Karten in der Halle sind Dauerkarten. Und selbst deren Besitzer würden angesichts der neuen Zuschauerbegrenzungen nicht mehr alle zusammen in die Halle dürfen.
Andere Profiteams aus der Region treffen die Einschränkungen indes weniger: Handball-Zweitligist DJK Rimpar Wölfe bringt es in der laufenden Runde auf einen Zuschauerschnitt von 688, hätte aber in der Würzburger s.Oliver Arena 785 Plätze zur Verfügung. Noch größer ist der Puffer beim Fußball-Regionalligisten FC Schweinfurt 05, der im Sachs-Stadion bei einer Zuschauerkapazität von gut 15000 einen Schnitt von 975 Besuchern aufweist. Zu den Fußball-Drittliga-Spielen des FC Würzburger Kickers kamen im Schnitt 2761 Menschen, die 25-Prozent-Marke in der 13090 Zuschauer fassenden Flyeralarm-Arena liegt bei 3272.
Sportverbot im Süden und im Osten Bayerns
Nicht nur auf die Spitzenvereine in der Region kommen Einschränkungen zu, auch beim Sport auf mittlerer Leistungsebene dürfte es in der kommenden Woche zumindest Zuschauerbegrenzungen geben, zum Beispiel in den Bayernligen im Eishockey oder im Handball. Ganz abgesehen von der Frage, ob der Spielbetrieb in vielen Landesverbänden überhaupt weitergeht angesichts eines Sportverbots in den Landkreisen im Osten und Süden Bayerns, wo die Inzidenz über 1000 liegt.
Stellungnahmen zur aktuellen Lage von Handball-, Basketball- oder Eishockey-Verband gab es am Freitagnachmittag auf deren Homepages nicht. Was er von der Politik erwartet, hat indes Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbands, auf der BFV-Homepage formuliert. Er fordert "eine klare Sprache und umsetzbare Maßnahmen – es darf sich nicht wiederholen, dass Gesetze am Ende nur Volljuristen verstehen und praxisnahe Auslegungen schlicht zu lange auf sich warten lassen."
Auch die Debatte um die Vorbildwirkung des Profisports in der Corona-Pandemie hält weiter an. Nach der Konferenz der Ministerpräsidenten und -präsidentinnen am Donnerstag wurde der Wunsch formuliert, eine 2G-Regel auch für professionelle Fußballer zu prüfen. "Sehr schnell einig" seien sich die Länderspitzen in dieser Frage gewesen, sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst. "Ob wir das umgesetzt kriegen, müssen wir jetzt prüfen", fügte der CDU-Politiker allerdings hinzu. Auch Bayerns Regierungschef Söder machte tags drauf klar, dass er eine Impfpflicht für Profisportler befürworte.
Eigentlich war doch die 3G Regel insgeheim schon eine 2G (geimpft, genesen) Regel, die Zuschauer die mit dem dritten G (getestet) zu einer Sportveranstaltung oder ins Theater gegangen sind war sicher äußerst gering...
Die 2G+ Regel wird daher ebenso für sehr wenige Zuschauer sorgen. Welcher Geimpfte oder Genesene wird sich zusätzlich noch testen lassen wollen? Maximal die Hardcore-Fans.
Viele kommen sich doch verarscht vor! Da hieß es für Geimpfte und Genesene gibt es keine Einschränkungen und nun werden sie größtenteils wie Ungeimpfte behandelt - Danke für Nichts!
Es ist 5 nach 12 und trotzdem sind die Satdien am Wochenende noch voll und es gibt keine Maskenpflicht usw.
In den Hallen dürfen nur 25 % der Zuschauer rein , trotz Maskenpflicht und
Verpflegung usw. ist gestrichen . Wenn ich zum Beispiel kein alkoholisches Getränk
zu mir nehme muß ich die Maske genauso entfernen als wenn ich eine Kleinigkeit
esse.
Für mich geht die Politik und die Ordnungsämter in vielen Sachen an jeder
Realität vorbei , weil einfach nichts sinnvoll zuende gedacht wird. Anscheindend
nur Juristen und Entscheidungsträger die handeln , aber trotzdem keine Verantwortung
übernehmen wollen.
Nehme Corona sehr ernst und bin auch kein Impfgegner , aber diese Beschneidung in
der Halle auf 25 % ist für mich in keinster Weise verständlich .