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Fußball: BFV-Pokal, Viertelfinale
Der FC 05 vor dem Derby gegen die Kickers: Pokalsieg statt Aufstieg?
Die Schweinfurter haben ihr großes Saisonziel schon im Winter verspielt. Jetzt soll der BFV-Pokal-Wettbewerb helfen, die Saison sportlich und wirtschaftlich einigermaßen zu retten.
Auf seine Torjäger-Qualitäten kann sich der FC 05 Schweinfurt verlassen: Adam Jabiri, der auch schon das Trikot der Würzburger Kickers getragen hat.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Auf seine Torjäger-Qualitäten kann sich der FC 05 Schweinfurt verlassen: Adam Jabiri, der auch schon das Trikot der Würzburger Kickers getragen hat.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 11.02.2024 09:10 Uhr

Nach dreieinhalb Jahren Pause kreuzen sich wieder einmal die Wege des FC 05 Schweinfurt und des FC Würzburger Kickers. Am Dienstagabend (19 Uhr, Sachs-Stadion) treffen der Regionalliga-Vierte und der abstiegsbedrohte Drittligist im Viertelfinale des BFV-Pokals aufeinander. Der Sieger spielt Ende März im Halbfinale auswärts gegen den FV Illertissen und erhält sich die Chance auf den Sieg im bayerischen Cup-Wettbewerb, der auch die Qualifikation für die erste DFB-Pokal-Hauptrunde bedeuten würde.

Für den FC 05, der sein Saisonziel Meisterschaft und Aufstieg bereits im Winter deutlich aus den Augen verloren hat, wäre dies nicht nur wirtschaftlich reizvoll, eine erfolgreiche Pokalrunde könnte die verkorkste Regionalliga-Runde auch sportlich noch ein bisschen aufhübschen. Im Vorverkauf wurden über 3000 Karten verkauft, die Schweinfurter Verantwortlichen rechnen mit 4000 bis 4500 Besuchern. Für diese gelten die 2G-Regel und die Maskenpflicht im ganzen Stadion, auch auf den Steh- und Sitzplätzen.

Wir haben beide Derby-Kontrahenten einem Vier-Punkte-Check unterzogen.

Der Kader

Mit Jannik Schuster, Tim Kraus, Marco Zietsch, Malik McLemore und Meris Skenderovic ergänzten den zuvor bereits ambitioniert zusammengestellten Profikader im Sommer junge Feldspieler – von denen sich Stürmer Skenderovic (16 Tore) als Volltreffer erwies. Zusammen mit dem 37-jährigen Adam Jabiri (21) bildet er das gefährlichste Sturmduo der Liga. Der Kader, in dem die Routiniers Lukas Billick, Kristian Böhnlein und Jabiri die zentrale Achse bilden, ist im Winter schmaler geworden: Oldie Daniel Adlung ging zurück nach Fürth, Verteidiger Lamar Yarbrough nach Großaspach, Neuzugänge gab es nicht. Die Lücken sollen die genesenen Langzeitverletzten Martin Thomann, Florian Pieper und Vitus Scheithauer füllen.

Die Form

Dass die verlorene Relegation Spuren hinterlassen würde, war abzusehen. Frust und Terminstress ließen die Nullfünfer von Juli bis November immer wieder stolpern. Eine enorme Quote leichter Fehler sorgte neben drei Niederlagen für sieben (!) Unentschieden und einen deutlichen Winter-Rückstand auf Bayreuth. „Ich sehe nach der Winterpause mehr Frische und Physis in der Mannschaft“, sagte 05-Sportleiter Robert Hettich. Aber: Die Bilanz der ersten drei Spiele (je eines gewonnen, unentschieden und verloren) dokumentiert indes weiter das alte Problem: deutliche Erfolge daheim, Ausrutscher auswärts. Trainer Tobias Strobls bittere Erkenntnis nach dem 2:2 in Heimstetten im Vergleich zum ähnlich zustande gekommenen (Platzverweis Schweinfurt, später Ausgleich Gegner) 2:2 in Pipinsried im September: „Wir haben keinen Fortschritt gemacht.“

Die Stimmung

Der Titel-Anwärter ist abgestürzt, hinter dem FV Illertissen (!) nur noch Vierter. Trainer Tobias Strobl ergänzt inzwischen die Durchhalteparole „Ziel muss es sein, uns von Spiel zu Spiel zu verbessern“ durch die konkrete Vorgabe: „Das Pokal-Spiel gegen Kickers ist eines, das über die Saison entscheiden kann. Wir wollen alles dafür tun, dass wir die Sensation schaffen können.“ Der Pokal-Wettbewerb als Stimmungsaufheller: Ein Weiterkommen gegen Kickers, ein Erreichen des Finales wären Höhepunkte in einer enttäuschenden Runde – ein Pokalsieg und die Qualifikation für die erste DFB-Pokal-Hauptrunde würden die Saison für die Schweinfurter sportlich wie wirtschaftlich halbwegs retten.

Seit November 2019 Trainer des FC 05 Schweinfurt: Tobias Strobl.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Seit November 2019 Trainer des FC 05 Schweinfurt: Tobias Strobl.

Der Trainer

Tobias Strobl ist seit November 2019 beim FC 05, sein Vertrag läuft bis Sommer 2023. Der 34-Jährige, der zuvor in Rosenheim und bei Ingolstadt II angestellt war, bevorzugt eine offensive Spielweise im 3-5-2-System. Strobl, der sich in der Region pudelwohl fühlt, regelmäßig die Heimspiele des Eishockey-Bayernligisten ERV Schweinfurt besucht und beim Landesligisten DJK Schwebenried/Schwemmelsbach als Spieler aushilft, wurde im Februar aufgenommen in den DFB-Pro-Lizenz-Trainer-Lehrgang. Nach 15 Monaten und bestandener Prüfung dürfte Strobl Mannschaften der 3. Liga trainieren. Vor dem Derby war Strobl am Sonntag und Montag beim Lehrgang in Köln.

 
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