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Fußball: Regionalliga Bayern
Max Schebak: Diese andere Sportart ist die zweite große Leidenschaft des Fußballers des TSV Aubstadt
Nach drei Spielen ohne Sieg ist der TSV Aubstadt aufs Glatteis geraten. Kommt der Fußball-Regionalligist bei Aufsteiger SpVgg Hankofen-Hailing wieder in Tritt?
Lauf- und zweikampfstark, schnell und dynamisch spielt Max Schebak (im Bild) beim TSV Aubstadt meist die Rolle hinter der Spitze.
Foto: Rudi Dümpert | Lauf- und zweikampfstark, schnell und dynamisch spielt Max Schebak (im Bild) beim TSV Aubstadt meist die Rolle hinter der Spitze.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 17.02.2024 15:07 Uhr

Vor dem letzten Vorrundenspiel in der Fußball-Regionalliga Bayern bei der SpVgg Hankofen-Hailing (Samstag, 14 Uhr) ist die Stimmung nicht so euphorisch wie drei Wochen davor beim TSV Aubstadt. Golden war der Oktober von den Ergebnissen her nicht. Wären diese so ausgefallen, wie es den Spielverläufen nach möglich gewesen wäre, hätte man seine Schäfchen weitestgehend im Trockenen. Doch weder bei der SpVgg Greuther Fürth II (1:2), noch beim TSV Rain/Lech (1:1) oder gegen die Würzburger Kickers (0:3) holte man sich den Lohn ab.

Das Trainer-Duo Victor Kleinhenz/André Betz hat seiner Elf aber nichts Schwerwiegendes vorzuwerfen. Die Effizienz habe gezeigt, dass "wir eine gute, aber noch keine sehr gute Regionalliga-Mannschaft sind. Daran müssen wir arbeiten". Doch kann man sie überhaupt trainieren oder sind zu viele Faktoren im Sekundenbruchteil mit im Spiel, auf die der Stürmer keinen Einfluss hat?

Max Schebak ist einer von denen, die gegen die Kickers Torchancen liegen ließen. Hadert er nachher damit und denkt darüber nach? "Das war maximal unglücklich und ich kreide es mir ganz deutlich an. Solche Dinger muss man reinmachen. Man grübelt schon hinterher, schaut sich noch mal die Videos an. Dann hake ich das aber auch sofort ab und karte nicht lange nach."

Beinahe hätte sich Max Schebak nicht für Fußball, sondern für Eishockey entschieden

Max Schebak, in Karaganda in Kasachstan geboren und im Alter von zwei Jahren mit der Familie nach Deutschland übergesiedelt, begann mit drei Jahren mit dem Fußball und ist heute mit 27 im besten Fußballalter. Der gelernte Industriekaufmann ist in Würzburg bei einer Onlinedruckerei als Sales Manager beschäftigt. Beim FC Haßfurt spielte er in allen Juniorenteams Fußball.

Nicht viel hätte aber gefehlt, und er hätte sich "für meine zweite Leidenschaft, das Eishockey, entschieden." Sein Vater war nämlich in seiner aktiven Zeit nicht Fußballer, sondern spielte sogar in der kasachischen Eishockey-Nationalmannschaft.

Max Schebak wechselte mit 16 nach Fürth und spielte für die SpVgg 45 Begegnungen in der U17- und U19-Bundesliga. Mit 19 kam er in einem Spiel für die U21-Nationalmannschaft Kasachstans gegen Estland zum Einsatz, erzielte das Tor zum 2:1-Sieg. Über die erste und zweite Mannschaft des FC 05 Schweinfurt kam er im Januar 2015 zusammen mit Martin Thomann zum TSV Aubstadt. Für ein Jahr war Schebaks Laufbahn beim TSV Aubstadt unterbrochen, weil er 2020 zum FC Sand wechselte und 2021 zurückgeholt wurde. Ob er diesen Ausflug noch einmal machen würde? "Nein."

Unter anderem gegen die SpVgg Unterhaching und Bayern München II hat Max Schebak durchgespielt

Es könnten weit mehr als 149 Einsätze für den TSV Aubstadt Bayernliga Nord und der Regionalliga sein, in denen der auf allen Offensivpositionen verwendbare Spieler zum Einsatz kam. Allerdings waren auch ein paar Spielzeiten dabei, in denen er arg von Verletzungen gebeutelt war. Zwei der 40 Tore hat er in dieser Saison erzielt, plus drei Vorlagen. In 15 von 18 möglichen Spielen wurde er ein- oder ausgewechselt und spielte dreimal durch gegen die Großkaliber SpVgg Unterhaching, Wacker Burghausen und FC Bayern München II. Wäre sein Spiel nicht gar so laufintensiv und mannschaftsdienlich bis hin zur Drecksarbeit in der Defensive, "die ist halt auch nötig", hätte er vielleicht wesentlich mehr Tore auf seinem Konto.

Apropos Mannschaft: Er brachte sich auch mit am meisten ein, wenn es galt, in der Reserve auszuhelfen: "Pflicht ist es eigentlich nicht, ich biete es halt an. Es macht ja auch Spaß mit den Jungs." Vor 14 Tagen erzielte er in der Kreisliga beim FC WMP Lauertal drei Tore beim 4:3. "Da war ich die Woche über krank vor dem Spiel in Rain."

Max Schebak: "Gedrückt ist die Stimmung in der Mannschaft nicht"

Gegen die Würzburger Kickers wurde er wieder in der Startelf der Ersten nominiert. Diese Bereitschaft schätzt man besonders an ihm in Aubstadt. Körperlichkeit, Zweikampfstärke, hohe Laufbereitschaft und Spielverständnis zeichnen Schebak aus. "Gedrückt ist die Stimmung in der Mannschaft nicht", stellt er fest. "Wir sind in kein Loch gefallen und wissen, woran wir arbeiten müssen. Allerdings herrscht für Samstag etwas Bringschuld – für mich persönlich jedenfalls."

"Neben dem Platz ist der Max eine der guten Seelen der Mannschaft, mit seiner positiven Art sehr ansteckend, einer, der gefühlt mit jedem gut kann", schätzt Kleinhenz Schebaks Sozialverhalten. "Sportlich überzeugen mich sein Tempo, sein Gespür für Räume zwischen den Linien und seine Bereitschaft, in diese zu gehen." Bei nur einem Punkt Vorsprung vor dem Gegner sei ein Duell auf Augenhöhe zu erwarten und man wolle die Vorrunde mit einem Erfolgserlebnis beenden.

 
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  • Schorsch-aus-Krotzeborsch
    Ich verstehe die Aufregung nicht so ganz. Es ist erlaubt und daher alles ok.
    Wann hat man sonst die Möglichkeit gegen (Halb)Profis zu spielen? Ich habe es immer genossen!
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zitat: "Vor 14 Tagen erzielte er in der Kreisliga beim FC WMP Lauertal drei Tore beim 4:3."

    Nichts worauf man als gut bezahlter Halbprofi und Regionalligaspieler stolz sein kann. Einen derart hochklassigen Stammspieler vier Liegen tiefer einzusetzen grenzt an Wettbewerbsverzerrung.
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  • fs2190
    Gerne mal den Kader der letzten Spiele des TSV in der Kreisliga anschauen. Scheback ist nicht der einzige.
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