
Von den vielleicht zwei wichtigsten Spielen der Saison hatte Aubstadts Trainer Victor Kleinhenz vor den Aufgaben bei der SpVgg Greuther Fürth II und am kommenden Samstag in Rain gesprochen. Mit zwei Siegen könne man schließlich einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt und einer sorgenfreien Saison machen. Das erste von zwei Auswärtsspielen in Folge ging für den TSV Aubstadt nach einer spektakulären Schlussphase gegen Greuther Fürth II jedoch gleich einmal mit 1:2 (0:0) verloren. "Dem Spielverlauf nach wäre ich diesmal auch mit einem Punkt zufrieden gewesen. Am Ende wurde es dann aber turbulent und so bekommen wir dann in letzter Minute noch ein Traumtor eingeschenkt", sagte Kleinhenz.
Leonard Langhans fällt mit einem Muskelfaserriss einige Wochen aus
Nach dem überzeugend herausgespielten 2:0-Erfolg gegen den FC Bayern München II am Montag bekamen 1990er Weltmeister Pierre Littbarski und die restlichen Zuschauenden in Burgfarrnbach in den ersten 45 Minuten zunächst fußballerische Magerkost geboten. Das lag auch an den frühen verletzungsbedingten Wechsel auf beiden Seiten. Bereits nach zwei Minuten verletzte sich TSV-Innenverteidiger Christian Köttler bei einem Zweikampf im Gesicht und musste gegen Jannik Fippl ausgetauscht werden.
Auf der Rechtsverteidigerposition hatte Kleinhenz im Vorfeld ebenfalls improvisieren müssen. Da Leonard Langhans (Muskelfaserriss) und Leon Heinze passen mussten, rückte Linksfuß Nils Piwernetz auf die rechte defensive Seite. "Er hat seine Sache auf der für ihn ungewohnten Position richtig gut gemacht", lobte Kleinhenz. In Bedrängnis geriet die neu formierte Aubstädter Defensive in der ersten Halbzeit kaum einmal. Die jungen Fürther suchten zwar immer wieder Profi-Leihgabe Afimico Pululu, der 23-jährige Angolaner war bei Tim Hüttl aber in guten Händen.
Der TSV Aubstadt verpasst vor der Pause bei drei guten Gelegenheiten das 1:0
"Mit den ersten 45 Minuten war ich sehr zufrieden. Gegen eine diesmal sehr gut besetzte Fürther Mannschaft haben wir wenig zugelassen und hatten selbst einige richtig gute Chancen. Schade, dass wir da nicht in Führung gehen", sagte Kleinhenz. Die Hausherren, die zum fünften Mal in Folge ungeschlagen blieben, gestalteten das Geschehen zwar über weite Strecken ausgeglichen, das Chancenplus war aber eindeutig auf Seiten des TSV Aubstadt.
So fehlte nicht viel und Christopher Bieber hätte nach einer Viertelstunde beinahe seine Torflaute beendet. Nach einem Schuss von Timo Pitter kam er überraschend mit dem Kopf an den Ball, die Kugel landete aber auf der Latte. Die beste Phase hatten die Aubstädter in den zehn Minuten vor der Halbzeitpause. Doch sowohl Christopher Bieber als auch Joshua Endres ließen teils gute Gelegenheiten ungenutzt. Das hätte sich in der fünfminütigen Nachspielzeit der ersten Halbzeit fast schon gerächt, doch Pululu köpfte freistehend knapp neben das Tor.
Marco Nickel lässt den TSV Aubstadt vom Sieg in Burgfarrnbach träumen
Nach dem Seitenwechsel lief bei den Gästen dann nur noch wenig zusammen. Max Schebak und Timo Pitter kamen zwar noch einmal zu guten Abschlüssen, mit zunehmender Spieldauer erhöhten die Fürther jedoch immer mehr den Druck. "Fürth hat nach der Pause umgestellt und dadurch hatten wir einige Probleme", sah es Kleinhenz. Da die TSV-Defensive um die beiden aufmerksamen Innenverteidiger Tim Hüttl und Jannik Fippl über weite Strecken einen guten Job machte, deutete dennoch alles auf ein 0:0 hin. Ein Ergebnis, das den Aubstädtern in der aktuellen Phase der Saison sicher mehr genutzt hätte als den Fürthern.
Sieben Minuten vor Schluss sah es dann sogar danach aus, dass die Gäste, wenn auch unverdient, alle drei Punkte aus Burgfarrnbach mit nach Hause nehmen könnten. In seinem zweiten Einsatz im TSV-Trikot drückte Neuzugang Marco Nickel eine Freistoßflanke von Joshua Endres mit dem Kopf ins Tor. Es dauerte allerdings nur wenige Sekunden, ehe die Gastgeber eine fast identische Situation zum 1:1 verwerteten. Dass den Aubstädtern dann auch noch der eine Punkt verloren ging, lag an einem Kunststück vom Fürther Profi Pululu. In der 90. Minute legte er sich nach einem Flankenball quer in die Luft und ließ die Kleeblatt-Fans mit einem platzierten Seitfallzieher ins lange Eck jubeln.
All zu lange wird man sich im Lager des TSV Aubstadt nicht mit dieser Last-Minute-Niederlage aufhalten. Als Tabellensechster ist man nach wie vor gut platziert, sodass gegen eine formstarke Fürther Mannschaft auch einmal eine Niederlage zu Buche stehen kann. "Nächste Woche in Rain wird es dann hoffentlich wieder anders aussehen", blieb Kleinhenz optimistisch.