Es ist Halbzeit in der Fußball-Regionalliga Bayern. Der TSV Aubstadt steht mit 29 Punkten auf dem fünften Platz und ist damit aktuell die Nummer 2 in Unterfranken hinter den Würzburger Kickers (Zweiter/44), aber vor Viktoria Aschaffenburg (Siebter/27) sowie dem FC 05 Schweinfurt (Neunter/26). Zum Abschluss der Hinrunde gewann die Mannschaft von Trainer Victor Kleinhenz bei der SpVgg Hankofen-Hailing mit 2:0 und kappte damit ihre Serie von drei Spielen ohne Sieg.
Alles bestens also beim TSV Aubstadt? Nicht ganz: Die Zwischenbilanz von Trainer Victor Kleinhenz fällt eher durchwachsen aus. Er weiß, dass kein Anlass zu selbstgefälliger Zufriedenheit besteht - und das nicht nur, weil der oberflächliche Blick auf die Tabelle tückisch ist. Den Fünften Aubstadt und den FV Illertissen auf Rang 15, einem Abstiegsrelegationsplatz, trennen gerade sechs Punkte. Apropos Punkte: In der vergangenen Saison hatte die Kleinhenz-Elf zum gleichen Zeitpunkt 33 auf dem Konto, vier mehr als heute.
Eine Erklärung dafür findet Kleinhenz in der vergangenen Saison: beim im Elfmeterschießen verlorenen Toto-Pokal-Finale beim FV Illertissen. "Die Nachwehen davon sind der Mannschaft und wahrscheinlich auch mir in den Klamotten gesteckt. Insofern hatten wir unsere Schwächephase relativ früh in dieser Saison. Nein, die Anfangsphase war nicht gut", urteilt er. Besonders in den Heimspielen gegen den VfB Eichstätt (1:1), Türkgücü München (1:1) und Viktoria Aschaffenburg (1:1) blieb der TSV Aubstadt einiges schuldig.
Der Sieg gegen den FC 05 Schweinfurt hat die beste Phase des TSV Aubstadt eingeleitet
Der - erstmalige - Derbysieg gegen den FC 05 Schweinfurt (1:0) leitete die beste Phase der Aubstädter mit 13 Punkten aus fünf Partien ein. "Da haben wir ordentlich und kontinuierlich gepunktet, haben unserem Spiel immer wieder neue Impulse gegeben und uns weiterentwickelt", sagt Kleinhenz.
Der Lerneffekt der letzten Wochen - Kleinhenz denkt da an die Spiele bei der SpVgg Greuther Fürth II (1:2) und beim TSV Rain/Lech (1:1) - müsse sein, "einen Tick mehr Cleverness und Reife" zu zeigen. "Das erwarte ich mir schon von meiner Mannschaft, die ja doch eine recht gestandene ist."
Was muss sich sonst noch bessern? "Die Chancenverwertung. Oder wir müssen uns noch mehr Gelegenheiten herausspielen", sagt Victor Kleinhenz. Der die bis zur Winterpause noch anstehenden fünf Partien als die nächste Etappe sieht. "Jeder Punkt, den wir bis zum Winter holen, wird Gold wert sein. Es wäre top, wenn wir in Richtung 40 Punkte kämen."
Muskelfaserriss befürchtet: Christopher Bieber droht in den nächsten Wochen auszufallen
Leichter gesagt als getan, denn für Christopher Bieber, der in Hankofen-Hailing beide Tore vorbereitet hat, könnte die Winterpause bereits begonnen haben. Bei einem Zweikampf kurz vor Schluss hat er sich möglicherweise einen Muskelfaserriss zugezogen. Falls dem so ist, wird Victor Kleinhenz einer Option beraubt, die er sich für die nun anstehende Zeit der schlechter werdenden Plätze schon zurechtgelegt hatte: ein System mit "zwei groß gewachsenen Stürmern".