Nach dem dritten Spieltag ist der TSV Aubstadt immer noch nicht so wirklich in der neuen Saison der Regionalliga Bayern angekommen. Beim 1:1 (1:0) gegen den VfB Eichstätt zeigten die Grabfelder eine der schlechtesten Leistungen der letzten Jahre und durften am Ende froh sein, nicht die zweite Heimniederlage in Folge kassiert zu haben. "Das Unentschieden ist für uns extrem glücklich. Wir haben heute so ziemlich alles vermissen lassen, was in der Regionalliga gefordert ist", redete TSV-Trainer Victor Kleinhenz Klartext.
Lukas Wenzel verhindert die frühe Führung des VfB Eichstätt
Dabei hatte der Aubstädter Coach gegen Eichstätt die gleiche Startelf wie eine Woche zuvor beim 5:2-Erfolg in Pipinsried aufs Feld geschickt. Von der Aubstädter Offensivpower war diesmal aber nichts zu sehen. Im Gegenteil: Nach einem Stellungsfehler in der TSV-Hintermannschaft verhinderte Lukas Wenzel mit einer Klasse-Parade beim Schuss von Tobias Stoßberger den frühen Rückstand (2.).
Auf der anderen Seite wurde es in der zehnten Minute das erste Mal richtig gefährlich. Erst scheiterte Timo Pitter nach guter Vorarbeit von Joshua Endres an VfB-Keeper Felix Junghan, anschließend wurden die Versuche von Christopher Bieber und Leonard Langhans jeweils noch vor der Torlinie geblockt. So richtig Spielfluss kam im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit allerdings nicht auf. Stattdessen gab es auf beiden Seiten zahlreiche Fehler im Spielaufbau und einige Foulspiele.
Christian Köttler wird Gelb-Rot gefährdet vor der Pause ausgewechselt
Schiedsrichter Tobias Wittmann hatte alle Hände voll zu tun und zog sich bei mancher Entscheidung den Unmut der Aubstädter Fans zu. Ebenfalls nicht seinen besten Tag erwischte Aubstadts Innenverteidiger Christian Köttler, der in der 27. Minute zum zweiten Mal in der Vorwärtsbewegung den Ball verloren hatte. Eichstätt schaltete schnell um, doch Julian Kügel vergab freistehend vor Wenzel das 1:0. Das fiel stattdessen zwei Minuten später auf der anderen Seite. Nils Piwernetz bediente mit einem Lupfer Joshua Endres, der den Ball mit dem Hinterkopf über den herauseilenden Felix Junghan ins Tor verlängerte. "Das 1:0 ist im Prinzip aus dem Nichts gefallen", sagte Kleinhenz.
Sicherheit verlieh die Führung den Hausherren nicht. Kurz vor der Pause musste Kleinhenz dann auch noch den akut Gelb-Rot gefährdete Köttler vorzeitig auswechseln. Wer von den 320 Zuschauerinnen und Zuschauern auf eine Leistungssteigerung der Aubstädter im zweiten Durchgang hoffte, wurde schnell enttäuscht. Leon Heinze hatte zwar zunächst das 2:0 auf dem Fuß (48.), doch danach kamen fast nur noch die Gäste zu guten Torgelgenheiten.
Nach zwei katastrophalen Ballverlusten im Mittelfeld schalten die Eichstätter jeweils schnell um, bestraft wurden die Nachlässigkeiten der Gastgeber zunächst aber noch nicht. Es dauerte allerdings nur bis zur 54. Minute, ehe der längst fällige Ausgleichstreffer fiel. Nach einer Flanke köpfte Philipp Federl zunächst an die Latte und den Pfosten, ehe er im dritten Versuch den Ball unbedrängt aus kurzer Distanz im TSV-Gehäuse unterbrachte.
Eichstätt verpasst in der Schlussphase den Siegtreffer
Wenig später hätten die Aubstädter den Spielverlauf beinahe ein zweites Mal auf den Kopf gestellt, doch eine abgefälschte Flanke von Ingo Feser landete in der 60. Minute nur am Pfosten. Einen Sieg hätten sich die Grabfelder an diesem Tag allerdings auch nicht verdient gehabt. Vielmehr mussten sie froh sein, dass die Gäste in der Schlussphase die teils krassen Aussetzer in der TSV-Mannschaft nicht ausnutzen konnten. "Im Vorfeld wäre ich mit einem Punkt zufrieden gewesen. Letztlich muss man aber sagen, dass für uns deutlich mehr drin war", sagte VfB-Trainer Markus Mattes.
Victor Kleinhenz konnte dieser Aussage nur zustimmen und richtete deutliche Worte an seine Mannschaft. "Unser Auftreten war mir in vielen Phasen zu überheblich. Erst müssen wir arbeiten und Zweikämpfe gewinnen, bevor wir schön spielen können. Wir hatten heute so viele Fehler im Spielaufbau, das reicht eigentlich für eine ganze Saison." Diese Aussetzer gilt es nun vor der nächsten Englischen Wochen mit Ligaspielen in Ansbach und zuhause gegen Drittliga-Absteiger Türkgücü München schnellstmöglich abzustellen.