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Fußball: Regionalliga Bayern
Unachtsamkeit in der Nachspielzeit: Der TSV Aubstadt verschenkt gegen Türkgücü München den ersten Heimsieg
Trotz einer reifen Leistung reicht es für den TSV Aubstadt gegen Türkgücü München nur zu einem Punkt. Warum die Stimmung deutlich besser ist als vor einer Woche.
Max Schebak (am Ball) stand gegen Türkgügü München (links Michael Zant) erstmals in der Startelf des TSV Aubstadt und erzielte mit einem Fallrückzieher das zwischenzeitliche 1:0.
Foto: Anand Anders | Max Schebak (am Ball) stand gegen Türkgügü München (links Michael Zant) erstmals in der Startelf des TSV Aubstadt und erzielte mit einem Fallrückzieher das zwischenzeitliche 1:0.
Florian Karlein
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:49 Uhr

Nach zwei enttäuschenden Heimspielen wollten die Spieler des Fußball-Regionalligisten TSV Aubstadt ihren Fans gegen Drittliga-Absteiger Türkgücü München diesmal das Auswärtsgesicht zeigen. In der Fremde hatten die Grabfelder in der noch jungen Saison bisher nämlich stets überzeugt und die Maximalausbeute von sechs Punkten geholt. Bis in die Nachspielzeit hinein sah dank eines Traumtores von Max Schebak am späten Samstagnachmittag dann auch alles nach dem ersten Heimerfolg der Grabfelder aus. Doch dann segelte eine letzte hohe Flanke in den TSV-Strafraum und der in den Schlussminuten zum Stürmer umfunktionierte Innenverteidiger Michael Zant köpfte den Ball zum 1:1-Ausgleich in die Maschen.

Kleinhenz lobt sein Team und spricht vom "besten Heimspiel der Saison"

"So ist der Fußball. Am Dienstag in Ansbach durften wir in letzter Minute jubeln, diesmal der Gegner", sagte TSV-Trainer Victor Kleinhenz. Dennoch war sein Gemütszustand diesmal ein ganz anderer als noch vor einer Woche. Gegen den VfB Eichstätt war zwar am Ende auch ein 1:1 auf der Anzeigentafel gestanden, das Auftreten seiner Mannschaft hatte dem 31-Jährigen damals aber überhaupt nicht gepasst. "Das war heute eine reife Vorstellung und sicher unser bestes Heimspiel der Saison. Schade, dass wir uns nicht mit drei Punkten belohnt haben", so Kleinhenz.

Wie schon in den ersten beiden Heimspielen ging der TSV Aubstadt auch gegen Türkgücü Mitte der ersten Halbzeit mit 1:0 in Führung. Die Gastgeber hatten das Spiel zwar unter Kontrolle, angedeutet hatte sich dieser Treffer dennoch nicht unbedingt. Ohne ihre beiden Torjäger Christopher Bieber (Bank) und Joshua Endres (wegen einer Augenlaserung nicht im Kader), die zusammen sieben der bis dato neun Saisontore erzielt hatten, kamen die Aubstädter kaum einmal gefährlich vor das Tor der Gäste. Das lag jedoch auch daran, dass beide Teams wenig riskierten und erst einmal die Null halten wollten.

Im Mittelpunkt der Aubstädter Offensivbemühungen stand in den ersten 45 Minuten vor allem Max Schebak, der in Ansbach das Siegtor vorbereitet hatte und als Belohnung diesmal erstmals von Beginn an ran durfte. "Ich habe mich heute richtig gut gefühlt und mich gefreut, dass mir der Trainer das Vertrauen geschenkt hat", sagte der auffälligste Aubstädter. Nach knapp einer Viertelstunde hätte er bereits das 1:0 erzielen könne. Doch statt selbst abzuschließen legte er den Ball im Strafraum noch einmal quer, sodass die Münchener die Situation bereinigen konnten.

Max Schebak setzt zum Fallrückzieher an und trifft sehenswert zum 1 :0

Besser machte es Schebak in der 28. Minute. Erneut hatte sich der agile Timo Pitter auf der rechten Seite durchgesetzt und nach innen geflankt. "Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass der Ball weiter nach vorne kommt", sagte Schebak. Mit dem Rücken zum Tor blieb ihm daher nichts anderes übrig, als zu einem Fallrückzieher anzusetzen. "Dass der Ball dann auch noch im Tor einschlägt, ist natürlich klasse." Zehn Minuten später hätte Pitter fast das 2:0 nachgelegt, doch sein Schuss aus 16 Metern landete wie bereits am Dienstag in Ansbach an der Latte.

Von den Gästen war in den ersten 45 Minuten bis auf einen Schuss von Benedikt Auburger knapp neben das Tor offensiv überhaupt nichts zu sehen gewesen. "Dennoch war ich mit der Leistung in der ersten Halbzeit durchaus zufrieden. Fußballerisch hat das ganz gut ausgesehen", sagte Türkgücü-Trainer Alper Kayabunar. Weniger erfreut war er hingegen mit der Vorstellung seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel. "Da hatten wir in einigen Situationen Glück, nicht das zweite Gegentor kassiert zu haben."

Aubstadt verpasst in der zweiten Halbzeit das 2:0 nachzulegen

Kayabunar dachte dabei vor allem an die Großchance von Nils Piwernetz, der diesmal neben Moritz Gündling als zweiter Angreifer agierte und in der 58. Minute völlig allein auf Torhüter Johann Hipper zulief. Offenbar hatte er aber zu viel Zeit zum Nachdenken und schob den Ball am Gehäuse vorbei. Die Aubstädter hatten nun alles im Griff, eroberten immer wieder früh die Bälle und kamen zu weiteren Chancen. Einen Freistoß von Ingo Feser parierte Hipper klasse, beim Kopfball des eingewechselten Christopher Bieber klärte die Gäste-Defensive mit vereinten Kräften.

"Wir hätten zwingend das 2:0 nachlegen müssen. Das ist der einzige Vorwurf, den ich meiner Mannschaft machen kann", sagte Kleinhenz. Obwohl die Aubstädter weiter sehr ballsicher agierten und kaum Umschaltaktionen zuließen, erhöhten die Gäste in der Schlussphase den Druck. "Wir haben immer an uns geglaubt. Daher habe ich am Ende dann auch Innenverteidiger Michael Zant ins Sturmzentrum beordert", erklärte Kayabunar. Und dieser Schachzug ging ganz spät doch noch auf. Wie schon beim ersten Auftritt von Türkgücü in Aubstadt vor knapp drei Jahren netzte Zant, der zwischenzeitlich beim Oberligisten SGV Freiberg gespielt hatte und vor der Saison nach München zurückkehrte, ein.

Die Statistik des Spiels

Fußball: Regionalliga Bayern
TSV Aubstadt - Türkgücü München 1:1 (1:0)
Aubstadt: Wenzel - Langhans, Behr, Köttler, Feser -Pitter (89. Rumpel), Volkmuth (71. Müller), Trunk (71. Heinze), Schebak (78. Hofmann) - Piwernetz, Gündling (63. Bieber).
Türkgücü: Hipper - Auburger, Rech, Zant, S. Hingerl - K. Hingerl (75. Y. Woudstra), Gashi (75. Shabani) - Takahara, Holz, Medineli (59. Sahin) - J. Woudstra.
Schiedsrichter: Thomas Ehrnsberger (Rieden).
Zuschauende: 418.
Tore: 1:0 Max Schebak (28.), 1:1 Michael Zant (90.+3).
Gelb: Marcel Volkmuth, Jens Trunk, Nils Piwernetz - Johann Hipper, Marco Holz.
Quelle: fka
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