Anlässlich des Weltwassertags an diesem Mittwoch fordern der SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib aus dem Landkreis Würzburg und Alexander Kolbow, SPD-Fraktionsvorsitzender der Stadt Würzburg, einen nachhaltigen mainfränkischen Wasser-Plan: Ziel sei, das Grundwasser zu sichern und den Main ökologisch zu erhalten. Im Interview sagen sie, was aus Ihrer Sicht schiefläuft.
Volkmar Halbleib: Wir haben ja nicht einmal für die Bergtheimer Mulde im Landkreis Würzburg einen klaren Wasserplan. Seit 2017 verweigert die Staatsregierung das - einst zugesagte - konkrete Konzept eines "ganzheitlichen Niedrigwassermanagements". Mit Vorgaben für die Wasserhaltung im Boden und Wasserentnahmen. Etwa, dass Entnahmen stärker an Bewirtschaftungsauflagen geknüpft werden. Weg von der Überkopf-Beregnung, bei der viel verdunstet, auf Tröpfchenbewässerung. Es ist bislang am Streit zwischen dem Landwirtschafts- und dem Umweltministerium gescheitert.
Halbleib: An den tatsächlichen Wasserentnahmen hat sich nicht viel geändert. Die Ankündigung strengerer Kontrollen ist gerade mal ein paar Tage alt. Mir fehlt ein grundsätzliches Umdenken beim Umgang mit dem Wasser: angefangen bei Bewirtschaftungsauflagen bis hin zur Wasserhaltung und Wasserspeicherung in der Fläche durch die Kommunen. Das kommt leider viel zu kurz.
Halbleib: Was fehlt, ist eine Gesamtschau, welche Entnahme der Main verträgt und wie Bewässerungskonzepte in der Region dauerhaft gefördert werden. Überall am Main wachsen die Wasserbegehrlichkeiten. Die Frage ist: Wie ermögliche ich allen einen fairen Zugang zum Wasser, ohne den Main zu gefährden? Entnahmen müssen mit Auflagen für Wassereffizienz und Bewirtschaftung verknüpft sein. Die Staatsregierung muss endlich ein Gesamtkonzept für Mainfranken vorlegen, einschließlich der Finanzierungsfragen. Entscheidend ist das ökologische Gleichgewicht im Main, nicht das Interesse einzelner privater Wassernutzer.
Halbleib: In den 2000er Jahren wurde massiv Fachpersonal abgebaut. Das Wasserwirtschaftsamt Würzburg gibt es nicht mehr. Das war fahrlässig. Es ist eine Tragik, dass das Amt genau dort aufgelöst wurde, wo wir heute die größten Wasserprobleme haben. Wir fordern, dass das Amt in Würzburg wieder eingerichtet wird und dass Fachpersonal in ganz Unterfranken bei den Landrats- und Wasserwirtschaftsämtern aufgestockt wird. Denn der Freistaat vernachlässigt die Kontrollen und den konsequenten Vollzug des Wasserrechts in der ganzen Region, nicht nur in der Bergtheimer Mulde.
Alexander Kolbow: Die Stadt ist vom Landkreis abhängig, was das Wasser angeht. Wir brauchen dringend die Zeller Quellen, um den Trinkwasserbedarf der Stadt Würzburg zu decken. Deshalb müssen wir gemeinsam zu Ergebnissen kommen! Hier muss sich der Freistaat einbringen. Er darf den Wasserversorger und die Kommunen mit dem Thema nicht alleine lassen. Von der Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH fordern wir einen fairen Interessensausgleich für die Einschränkungen, die betroffene Gemeinden im Landkreis haben.
Kolbow: Unsere oberste Priorität gilt dem Trinkwasserschutz und nicht - wie CSU-Landrat Thomas Eberth sagte - der "der Sicherung heimischer Rohstoffe mit kurzen ökologischen Wegen". Die Wasserversorgung muss wichtiger sein als wirtschaftliche Interessen. Die Trinkwasserversorgung von Würzburg darf nicht in Gefahr geraten. Die Risiken müssen klar benannt und dann beseitigt werden. Und zwar so, dass jeder Bürger diese Risikoabwägung nachvollziehen kann.
Halbleib: Dass Grundwasser und Mainwasser kostenlos zu wirtschaftlichen Zwecken zur Verfügung gestellt wird, das geht heute gar nicht mehr! Weil es damit keine Anreize gibt, Wasser sparsam und effizient einzusetzen. Deshalb brauchen wir in Bayern zügig einen Wasser-Cent für die wirtschaftliche Nutzung von knappen Wasserressourcen.
Halbleib: Weil der Vorschlag der Bevölkerung für die Versorgung mit Trinkwasser genauso viel abverlangt hätte wie Unternehmen, die Wasser zu wirtschaftlichen Zwecken nutzen. Das ist nicht richtig. Wir brauchen beim Wasser-Cent auch aus sozialen Gründen eine differenzierte Lösung.
wo Maßnahmen ergriffen um Regenwasser langsamer ablaufen zu lassen? Wie immer,
einzelne ja - aber mehr auch nicht.
Man möchte meinen, angesichts dieser Reichweite greift die Mainpost den Weltwassertag auf, um ihn zu nutzen, wofür er einst ausgerufen wurde: Die Menschen zu einem sorgsamen Umgang mit Wasser zu ermahnen.
Doch weit gefehlt. In der heuteigen Zeitung zu privatem Wasserverbrauch, Spartipps, dem Zuwachs an Pools, der zunehmenden Bewässerung von Freizeit- und Sportrasen (Fußball, Golf, etc) usw. kein Wort.
Stattdessen nutzt die Mainpost mit gleich 3 ! Artikeln in der heutigen Zeitung die Gelegenheit, mit dem Finger auf einige wenige zu deuten und Missgunst gegen die zu schüren.
Alle Achtung.
Soll das etwa heißen, daß der klein Erna und der dumme Michel möglichst viel Wasser sparen soll, damit es Nesté oder Aldi für lau auf Flaschen ziehen und teuer verkaufen können? Oder Agrarökonomen, die im Verdacht des Betrugs stehen, für ihre Bewässerung abzocken können? Das hat mit Missgunst nichts zu tun.
Positiv: Anscheinend ist die SPD mal aufgewacht und hat ein Thema entdeckt, das wirklich wichtig ist.
Mit einem haben Sie aber tatsächlich recht: Wasser sparen geht jeden an!
Für Entnahmeregeln und-gebühren ist die Politik zuständig und für die Ermittlungen die Staatsanwaltschaft.
Warum dürfen einige Kommentatoren hier Behauptungen aufstellen (Unterfrank/Schlereth) und andere müssen z.B. die aktuellen Zahlen der Arbeitslosenstatistik mit Quellenangabe belegen?
Wer ist dieser Bauer, den Unterfrank hier anbringt?
Was macht er denn dann so vorbildlich?
Der Unterpleichfelder Biolandwirt Martin Schlereth, der heute schon seinen Betrieb auf wassersparende aufwändige Tröpfchenbewässerung umgestellt hat...
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/kommt-das-riesige-mainwasser-entnahme-projekt-in-der-bergtheimer-mulde-art-10911134
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/besuch-beim-gemueseland-schlereth-in-unterpleichfeld-art-10858832
Oder haben Sie andere Informationen ?? dann bitte mit Quelle nennen
Wie ich nun sehen kann, wurde der Name jetzt im Artikel gestrichen.