
Würzburgs Landrat Thomas Eberth hatte bei Amtsantritt zugesagt, regelmäßig jede der 52 Kreisgemeinden zu besuchen. Seine jüngste Tour hat ihn nun nach Altertheim geführt, wo er mit Bürgermeister Bernd Korbmann aktuelle Entwicklungen der Gemeinde diskutierte – und sich auch dessen Sorgen und Nöte anhörte. Denn obwohl die kleine Gemeinde mit ihren drei Ortsteilen Oberaltertheim, Unteraltertheim und Steinbach idyllisch in der Hügellandschaft im Westen des Landkreises Würzburg an der Grenze zu Baden-Württemberg liegt, bewegen die Bürgerinnen und Bürger sowie die Gemeindeverwaltung derzeit einige große Themen.
Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt entnommen.
Eines der brennendsten Projekte ist der in der Planung befindliche Neubau einer Kindertagesstätte. Mit zwei bestehenden Kitas sei man aktuell noch gut aufgestellt, die Gemeinde komme jedoch möglicherweise bald an ihre Grenzen, so Bürgermeister Korbmann. Denn: Die Bewohnerzahl sei alleine in den vergangenen zwei Jahren von unter 2000 auf rund 2080 gestiegen.
Der Bauantrag liege der Verwaltung bereits vor. Allerdings stehe derzeit noch die Bewilligung von Fördermitteln durch die Regierung von Unterfranken aus – mit rund 900.000 Euro eine nicht unerhebliche Summe. Da eine Bewilligung im Nachhinein nicht mehr möglich sei, könne man mit den Arbeiten allerdings noch nicht beginnen. „Ohne höchstmögliche Förderung ist der Neubau nur sehr schwer zu stemmen“, betont Bürgermeister Korbmann.
Während einer Rundfahrt durch die drei Gemeindeteile erklärte Bürgermeister Bernd Korbmann, dass sich derzeit vieles um das Thema Wasser drehe. Im August fanden etwa Bohrungen der Firma Knauf zur Beprobung des Bodens für einen eventuellen Abbau von Gips statt. Das Unternehmen muss vorab prüfen, ob die Förderung des gefragten Baustoffs die Qualität des Grundwassers in irgendeiner Form beeinflussen würde und wo die unterschiedlichen Grundwasserstöcke durchschnitten werden. Bei diesem Unterfangen liegt dabei ein besonderes Augenmerk auf dem Grundwasserschutz, da sich die Gemeinde Altertheim noch selbst versorgt und im Gebiet des möglichen erweiterten Wasserschutzgebietes zum Schutz der Zeller Quellen liegt.
„Die Ansiedlung der Firma Knauf und damit die Sicherung heimischer Rohstoffe mit kurzen, ökologisch sinnvollen Wegen, haben oberste Priorität“, so Landrat Thomas Eberth. „Mit der Firma Knauf haben wir einen Partner, der sich aber auch tadellos um die Umweltbelange und den Grundwasserschutz kümmert“, betont der Landrat.
Mit ein wenig Stolz berichtete Bürgermeister Korbmann auch vom Betrieb der eigenen Kläranlage. Allerdings müsse man sich gerade bei der Wasser-Versorgung und der Entwässerung immer häufiger mit dem Biber und dessen Bauten auseinandersetzen. Daher freue man sich schon auf den Besuch des neuen Biberberaters Michael Hein für den Landkreis Würzburg.
Straßenschäden und viele Zuständigkeiten
Hilfe seitens des Landkreises erhoffte sich Bürgermeister Korbmann mit Blick auf die Straßen. Im Ortsteil Steinbach bröckelt der Asphalt der dortigen Staatsstraße seit geraumer Zeit und weist inzwischen einige Löcher auf. Die Geschwindigkeit musste zum Teil reduziert werden. „Große Teile der Staatsstraße wurden vor kurzem bei einem Deckenausbau länderübergreifend saniert. Nun muss auch Steinbach saniert werden“, sind sich Eberth und Korbmann einig.
Da es sich hierbei nicht um eine Kreisstraße, sondern eine Staatsstraße handelt, fällt die Ortsdurchfahrt allerdings nicht direkt in den Wirkungskreis des Landkreises. Landrat Thomas Eberth versprach dennoch, beim Kontakt mit den zuständigen Stellen des staatlichen Bauamtes Würzburg zu unterstützen.

Landrat Thomas Eberth sammelte auf seinem Weg durch die Gemeinde noch viele weitere Impressionen: Beim Begutachten der vier Windräder auf dem Gemeindegebiet (drei weitere sollen noch hinzukommen), der „drei Rathäuser“, des im Zuge des 50. Landkreisjubiläums eingerichteten „Lieblingsplatzes“ und des neuen Bewegungsparcours. Letzterer wurde zwischen Ober- und Unteraltertheim errichtet und diene der „Zusammenführung der beiden Ortsteile“, erklärte Bürgermeister Korbmann. Da das Angebot vor allem von der Dorfjugend rege angenommen werde, soll dieser in einem zweiten Schritt mit einem Kletterparcours ergänzt werden.
Am Ende zeigte sich der Landrat ehrlich beeindruckt. „Die Gemeinde Altertheim ist ein gutes Beispiel dafür, wie viel eine Kommune trotz eines kleinen Haushaltsvolumens gestalten kann“, so Eberth. „Das liegt sicher auch an dem großen persönlichen Engagement von Bürgermeister, Gemeinderat, Gemeindeverwaltung und nicht zuletzt den Bürgerinnen und Bürgern. Neben der wunderbaren Landschaft hat Altertheim nämlich auch eine engagierte Dorfgemeinschaft, die zusammen anpackt und das Miteinander lebt“, freut sich der Landrat zum Abschluss der Tour.
