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Rottendorf
Wechsel an der Spitze von Modekonzern s.Oliver: Chef Jürgen Otto geht überraschend nach nur einem Jahr
Der unterfränkische Modekonzern s.Oliver kommt nicht zur Ruhe: Jetzt gibt es eine überraschende Personalie aus der Chefetage in Rottendorf, die viele Fragen offen lässt.
Jürgen Otto räumt überraschend den Chefsessel bei s.Oliver in Rottendorf.
Foto: Brose | Jürgen Otto räumt überraschend den Chefsessel bei s.Oliver in Rottendorf.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 30.03.2024 02:42 Uhr

Nach etwas mehr als einem Jahr an der Konzernspitze verlässt Jürgen Otto das Modeunternehmen s.Oliver in Rottendorf bei Würzburg wieder. Wie es in einer Firmenmitteilung vom Montagnachmittag heißt, gebe der Vorsitzende der fünfköpfigen Geschäftsführung seine Aufgaben "sukzessiv an das neu aufgestellte Management Team ab".

Was die Hintergründe des Weggangs des früheren Brose-Managers sind, blieb am Montag unklar. In der Pressestelle war bis zum Abend niemand erreichbar. Unklar bleibt zunächst auch, wie die Nachfolge von Otto gestaltet wird.

Was sich zuletzt bei s.Oliver getan hat

Das 1969 von Bernd Freier gegründete Unternehmen hatte zuletzt wegen eines miserablen Geschäftsjahres 2022 und wegen eines anstehenden Abbaus von 100 Arbeitsplätzen in Rottendorf für Schlagzeilen gesorgt. In der Mitteilung vom Montag wird Otto als Manager bezeichnet, der in den vergangenen Monaten durch Kostenminderung und Konzernumbau "entschlossen" das Ruder herumgerissen habe - zusammen mit dem 77 Jahre alten Firmengründer Bernd Freier.

s.Oliver hatte 2022 nach eigenen Angaben einen Verlust von 174 Millionen Euro gemacht. Nicht zuletzt wegen dieser Entwicklung hatte Freier aus dem Ruhestand heraus Druck auf die Geschäftsleitung gemacht. Was unter anderem dazu führte, dass Claus-Dietrich Lahrs nach drei Jahren den s.Oliver-Chefsessel räumen musste. Otto, der in Würzburg studierte, wurde sein Nachfolger. Schon in den Jahren davor hatte sich in Rottendorf das Personalkarussell auf höchster Ebene auffallend schnell gedreht.

 
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  • Rudolf Thomas
    Wenn man als Manager nur abbaut, dann ist man irgendwann bei null. Frische Ideen sind in der Textilbranche gefragt. Den richtigen kreativen Kopf zu finden, der etwas von "Wandel im Handel" versteht, ist die eigentliche Aufgabe der Unternehmenseigner. Offenbar gelingt das nicht, wie der häufige Wechsel in der obersten Etage belegt.
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