Das Personalkarussell beim Modekonzern s.Oliver dreht sich in der Chefetage weiter. Nach mehreren Wechseln in den vergangenen Monaten gab das Unternehmen in Rottendorf bei Würzburg am Dienstag bekannt, dass Michael Picard zum 1. Februar in die Geschäftsführung aufgenommen wurde. Er ist dort für Personal und Unternehmenstransformation zuständig.
Mit Picard hat die Geschäftsführung nun sechs statt zuletzt fünf Mitglieder. Chef des Gremiums bleibt Firmengründer Bernd Freier. Der 72-Jährige hat diesen Posten seit dem überraschenden Weggang von Gernot Lenz im Oktober inne. In diesem Zusammenhang war die Frage aufgetaucht, wie es an der Spitze des 50 Jahre alten Unternehmens mit seinen weltweit 6600 Mitarbeitern weitergeht. Freier äußert sich zu dieser Nachfolgefrage in der Öffentlichkeit nicht.
Wie s.Oliver die Personalie einordnet
s.Oliver versteht die Personalie Picard als Teil eines Unternehmensumbaus. Zusammen mit Personalchefin Gabriele Fluck soll der Manager für s.Oliver die "Arbeitgeberattraktivität verstärkt voranbringen" und die Belegschaft für die Wege in die Zukunft gewinnen.
Konzernchef Freier misst dem große Bedeutung bei: "Die Modebranche steht vor neuen, großen Herausforderungen, vergleichbar mit den Umwälzungen in der Automobilbranche. Wir müssen völlig umdenken und uns neu erfinden." Deshalb seien die Bereiche Personal und Transformation in der Person von Picard in die Geschäftsleitung gehoben worden.
Woher Picard kommt
Den Angaben zufolge hat Picard Erfahrung im Handel. So war er unter anderem beim Versandhändler Otto und beim Modeunternehmen C&A in den Bereichen Personal, IT und Veränderungsmanagement beschäftigt gewesen.
Im s.Oliver-Konzern gibt es seit Monaten in der Führungsebene ein Kommen und Gehen. Zuletzt hatten sich Andreas Baur als operativer Chef (COO) und Birgit Adels als Chefin der s.Oliver-Marke Liebeskind (Berlin) zum Jahreswechsel verabschiedet.