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Würzburg
Vor Verbot des Ballermann-Songs "Layla": Würzburgs Oberbürgermeister feierte selbst ausgelassen zu dem Lied
Ein Video zeigt, wie Würzburg OB Christian Schuchardt im Kiliani-Festzelt tanzt - offenbar zum umstrittenen Hit "Layla". Das sagt er jetzt selbst dazu.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt beim Fassanstich auf dem Würzburger Kiliani-Volksfests am 1. Juli. An diesem Abend soll auch das besagte Video entstanden sein.
Foto: Fabian Gebert | Oberbürgermeister Christian Schuchardt beim Fassanstich auf dem Würzburger Kiliani-Volksfests am 1. Juli. An diesem Abend soll auch das besagte Video entstanden sein.
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:12 Uhr

Kein anderes Thema aus Würzburg macht derzeit so große Schlagzeilen wie das städtische Verbot des Ballermann-Hits "Layla" auf Kiliani. Mittlerweile ist über das Lied deutschlandweit eine Sexismus-Debatte entbrannt, nachdem diese Redaktion Anfang der Woche darüber berichtet hatte, dass die Stadt Würzburg den Song auf keinen städtischen Veranstaltungen mehr zulässt. 

Doch nun ist laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR) ein Video aufgetaucht, in dem Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt selbst ausgelassen zu dem Song tanzen soll. Das Video soll am Abend des 1. Juli, dem Eröffnungstag des Volksfests, im Festzelt aufgenommen worden sein - also vor dem inzwischen ausgesprochenen Verbot der Stadt. Schuchardt trage ein rot-weiß kariertes Hemd und wirke ausgelassen, heißt es im Beitrag des BR. 

Den Rhythmus des Songs findet Schuchardt gut, den Songtext jedoch nicht

Er habe bis vor Kurzem das Lied "nicht bewusst wahrgenommen" und sich "nicht damit beschäftigt", erklärt Schuchardt auf Nachfrage dieser Redaktion. Außer auf Kiliani höre er keine Ballermann-Musik. Die Liedlisten der Bands seien ihm auch nicht bekannt.

"Den Liedtext habe ich erst am Montag gegoogelt und mich damit auseinandergesetzt und ich finde ihn nicht gut", sagt der OB jetzt. Den vollständigen Liedtext habe er in der Festzelt-Atmosphäre des Eröffnungsabends "auf jeden Fall nicht bewusst wahrgenommen", erklärt Schuchardt "Der wäre mir nämlich aufgefallen." Den Rhythmus des Liedes finde er aber gut.

Er finde es richtig, dass ein Veranstalter keine sexistischen oder rassistischen Lieder bestellt oder spielt, sagt der OB: "Insofern habe ich auch die letztjährige Vereinbarung zwischen Stadt und ausrichtender Brauerei begrüßt und trage diese mit."

OB befürwortet die Debatte - und zu "Layla" künftig "mit Sicherheit nicht mehr tanzen"

Die aktuelle breite Diskussion finde er wichtig und richtig: "Wann ist ein Lied frauenverachtend und in welchem Umfang befördert ein Veranstalter durch Passivität oder falsche Toleranz Sexismus? Und muss nicht ein öffentlicher Veranstalter eines Familien-Volksfestes als Musikbesteller agieren, wenn Betroffenheit an ihn herangetragen wird?" Das seien die zentralen Fragen, so der OB. Zu beantworten seien sie auf Grundlage des Willens des Stadtrates, kein rassistisch, sexistisch oder menschenverachtendes Liedgut aktiv zu verbreiten.

Und er selbst? "Da ich persönlich das Lied jetzt kenne und im Besonderen als Oberbürgermeister auch eine Vorbildfunktion habe, werde ich dazu mit Sicherheit nicht mehr tanzen oder in anderer Form feiern", so Schuchardts Stellungnahme. "Das ist nicht mein Ding."

 
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  • J. B.
    Bitte konsequenterweise alle englischsprachigen Lieder überall verbieten wo über käuflichen Sex und vulgäre Sprache gegenüber Frauen gesungen wird!
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  • J. B.
    Vorher kannte das Lied keiner außer paar Malle Fans und jetzt dank der Berichterstattung wird der Song zum Millionen Hit. Das freut bestimmt dem Produzenten und dem Label. Der Schuss ging nach hinten los!
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  • K. F.
    ich hab mir mal das lied auf youtube angehört, und den text auch gelesen, die haare standen mir zu berge und ich schüttelte nur mit dem kopf, wie man nur auf einen solch doofen, geistesleeren, frauenfeindlichen text kommen kann. der songschreiber muß doch wohl hirnverbrand sein, oder war er stockbesoffen als er den text ausdachte. eigentlich schätze ich die aalbachtaler wirklich sehr, aber dass sie so ein hirnloses, leeres geschwätz auf dem kilianivolksfest zum besten geben, ist unter ihrem niveau! und was hier dem ob betrifft: dümmer gehts wohl nimmer. er tritt von einem fettnäpflein ins andere, ist er etwa mit unserem ex-kanzler helmut verwandt? wie sagte ein bekannter: die dummheit der menschheit nimmt stündlich zu - ne: stimmt nimmer, minütlich! oder was gibt 0 - 1: genau, -1. wie tief ist unsere gesellschaft eigentlich gesunken?
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  • W. S.
    Schade, aber nach 40 Jahren finde ich die Main Post als Revolverblatt à la Bild. Konsequenz: ich kündige mein Abo.
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  • E. M.
    Ein treffender Kommentar gerade bei T-Online: "Der nun von Provinzbeamten verfügte Bann ist vor allem eins: provinziell. Er wird mutmaßlich nicht zu mehr Verständnis für das drängende Problem des Sexismus führen, sondern eher für weniger. Es dürften sich all jene bestätigt fühlen, die den Staat ohnehin unter Bevormundungsverdacht stellen und eine moralische Zwangsjacke wittern." Allerdings hatte man vergessen, dass das ganze von einer Zeitung aus der Provinz ins Rollen gekommen ist.
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  • P. B.
    Und von einer Provinz Journalistin!
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  • E. R.
    Wenn ich am Wochenende wieder was von Layla lese, wird das Mainpost Abo abbestellt.
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  • S. T.
    Aber mal ehrlich: Selten doof vom OB, oder ? Er ist einfach auf öffentlichen Veranstaltungen keine Privatperson , sollte irgendwie Vorbild sein , da muss man nicht ausgelassen zu Ballermannsongs tanzen und sich zwischen Dirndls sonnen, oder????
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  • G. K.
    Zitat: „Kein anderes Thema aus Würzburg macht derzeit so große Schlagzeilen wie das städtische Verbot des Ballermann-Hits ‚Layla‘ auf Kiliani.“

    In diesem Fall scheint es mir aber eher so zu sein, dass die Medien die Schlagzeilen machen – und nicht das Thema.

    Mir persönlich ist es aber sowas von wumpe, zu welchem Lied irgendwer wann wo getanzt hat oder nicht … und ich habe das Gefühl, damit bin ich nicht alleine!

    Nur die Medien versuchen hier krampfhaft und verbissen einen Skandal im grausamen Revolverblatt-Stil herbeizuschreiben … und weil man damit angefangen hat aber die erwünschte Reaktion ausblieb, macht man jetzt einfach weiter ...

    Sorry, aber das ist inzwischen wie im Kindergarten ...

    "Aber Tante, der böse Christian hat zu einem Lied getanzt, das mir nicht gefällt! Das darf der doch nicht! Du musst ihn schimpfen!"

    Irgendwem sind hier ganz krass die Pferde durchgegangen ... und keiner da, der sie wieder einfängt!
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  • M. S.
    Frau Scheder,
    jetzt reicht's mit dem Schwachsinn
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  • H. H.
    Oje

    muss man in Zukunft vor dem Fetenbesuch die Liste der zu spielenden Lieder kritisch durchgucken, um zu entscheiden, ob es politisch korrekt/ opportun ist, auf dieser Fete zu bleiben?

    Am besten pappen wir allen ein großes Pflaster über den Mund, dann können sie nicht nur nicht singen, sondern auch noch keinen Alkohol in sich hineinschütten.

    Bleibt nur noch das Problem, dass alle sich dabei denken können was sie wollen - aber an der Gedankenpolizei arbeiten die Vordenker/innen bestimmt auch schon...

    Schöne neue Welt!

    Dass man mich recht versteht: ich finde das Lied und den Text doof. Aber wenn man alles gleich verbieten würde was doof ist, wäre der Welt vmtl. auch nicht geholfen - eher im Gegenteil. Vielleicht sollten sich die Vordenker/innen lieber im Vormachen üben statt immer nur alle anderen bevormunden zu wollen...
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  • E. H.
    Der OB ist halt auch nur ein Mensch...

    dem gehts halt wie vielen (egal ob Mann oder Frau) im Bierzelt....da wird oft am Eingang oder spätestens nach der 2ten Maß der Verstand in den Ruhemodus versetzt.
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  • S. T.
    Peinlich für einen OB ist ohnehin wenn immer diese Fassanstiche und dergleichen so dermaßen zelebriert werden, warum und wieso eigentlich? Alkoholwerbung? Freibierfreude?
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  • A. M.
    Cancel Culture in Reinform.
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  • E. R.
    Mainpost, jetzt langt's amol.
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  • S. T.
    Eiertanz,Herr Schuchardt
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  • K. K.
    Liebe MP so langsam sollten sie mal über eine Entschuldigung nachdenken. Das was sie hier seit einigen Tagen treiben hat mit Journalismus absolut nichts mehr zu tun.
    Ich werde mein Monatsabo nach Ablauf diesen Monats kündigen!!
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  • K. K.
    gekündigt!!
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