Die anhaltende und spürbare Auswirkung der Inflation hat eine bedauerliche Realität für den lokalen Einzelhandel geschaffen. Viele Unternehmen haben mit einem unerwarteten und tiefgreifenden Problem zu kämpfen: Umsatzeinbrüche, die in direktem Zusammenhang mit der steigenden Inflationsrate stehen. Hinzu kommen die umsatzschwächeren Wochen während der Sommerfeiern.
In der Region Bonn war der Umsatzeinbruch im Handel beispielsweise noch nie so groß wie während der diesjährigen Sommerferien. Insgesamt beklagen 62 Prozent der Händler Umsatzrückgänge. Während der Einzelhandel bereits während der Pandemie Herausforderungen bewältigen musste, hat die zunehmende Inflation die Situation noch verschärft - das zeigt sich auch in Würzburg.
"Seit die Politik angefangen hat, den Bürgern Angst zu machen, haben wir weniger Umsätze"
"Im Prinzip ist der August kein schlechter Monat, da viele Touristen in Würzburg sind, da tangiert uns die Ferienzeit eher weniger", sagt Christine Moritz-Thomas, Inhaberin von Charisma Juweliere. Trotzdem berichtet sie von rückläufigen Umsätzen. Schuld macht sie dafür die Politik und die Inflation. "Seit die Politik angefangen hat, den Bürgern Angst zu machen, haben wir weniger Umsätze", sagt sie.
Sie spricht von ihren Ängsten. "Wenn man sieht, dass die großen Filialisten der Reihe nach schließen, ist das angsteinflößend". Vor Kurzem schloss das Schuhhaus Görtz in der Eichhornstraße, der Schuhladen Salamander in der Schönbornstraße verkündete kürzlich sein Aus und die Modekette Hallhuber am Kürschnerhof schloss bereits im Juni für immer ihre Türen. "Alles 1A-Lagen. Vor ein paar Jahren wären diese Läden keinen einzigen Tag leer gestanden", so Moritz-Thomas.
"Unsere Kunden sind nicht unbedingt die Menschen, die jeden Euro umdrehen müssen. Wir verkaufen nicht Butter und Brot, wir verkaufen Luxusartikel." Trotzdem merke sie die Inflation deutlich an ihren Umsätzen. "Jeder schwimmt auf der Welle mit, in den Medien gibt es schließlich nur noch negative Nachrichten." Es sei "ein einziger Kampf geworden, das zermürbt jeden."
Inflation deutlich an einer Kaufzurückhaltung zu spüren
Auch Wolfgang Weier, Geschäftsführer des Stadtmarketings "Würzburg macht Spaß", erzählt Erschreckendes: "Die Entwicklung ist bedenklich", sagt er. Bis Mai habe der Frequenzzähler in der Innenstadt eine gute Entwicklung messen können. "Die Tendenz ging aufwärts, wir näherten uns dem 2019-Niveau, also Vor-Corona-Niveau, an." Seit Juni seien die Zahlen der Passanten jedoch drastisch gesunken. Konkret heißt das, lagen die Zahlen im Juni, Juli und August 2019 noch bei etwa 900.000 bis 950.000, liegen sie heuer rund jeweils 150.000 darunter.
"Gerade gehen die Zahlen zwar wieder etwas aufwärts, aber auf erkennbar niedrigerem Niveau, als es Anfang des Jahres der Fall war", so Weier. Die Touristenzahlen würden sich hingegen gerade "stark erholen"; dies habe er von einem zuständigen Kollegen gehört. "Touristen kommen und geben auch ordentlich Geld aus, so wie man es halt gerne im Urlaub mal macht." Aber im Alltag sei die Inflation deutlich an einer Kaufzurückhaltung der Bevölkerung zu spüren. "Die Menschen haben ganz massive Zukunftsängste" und: "Die Krisen sind endgültig auch in Würzburg angekommen", so Weier.
Dennoch gibt er eine kleine Entwarnung: "Das sollte nicht überbewertet werden, denn die starken Monate kommen noch." Laut Weier beginnen diese üblicherweise nach den Sommerferien, er zählt den Mantelsonntag oder den Super Shopping Friday im Herbst auf. Das Weihnachtsgeschäft zählt zudem zur umsatzreichsten Zeit des Jahres. "Das Kind ist also noch nicht in den Brunnen gefallen", so Weier. "Trotzdem ein Aufruf an Alle: Unterstützt den lokalen Einzelhandel und vermeidet Käufe im Internet."
Einfahrtszahlen in Parkgaragen teilweise unter 2019-Niveau
Die Kaufzurückhaltung schlägt sich auch in Teilen in den Parkgaragen nieder. In einigen der insgesamt 16 Parkgaragen, die die WVV betreibt, liegen die Zahlen der Einfahrten noch hinter dem Referenzjahr 2019, erklärt Pressesprecherin Cornelia Wagner. Diese Zahlen lassen sich laut Wagner teilweise auf das geänderte Mobilitätsverhalten - sie nennt das 49-Euro-Ticket als Beispiel - sowie Homeoffice zurückführen. "Des Weiteren spiegelt sich (seit Corona-Zeiten) der Trend zu Interneteinkäufen wider."
Der bundeseinheitliche Schnitt der Einfahrtfrequenzen liege aktuell bei bis zu acht Prozent hinter dem Referenzjahr, je nach Objektstandort. Wobei in den letzten Monaten die Einfahrtszahlen wieder steigen würden. Dieser Trend spiegele sich auch teilweise in den Würzburger Parkobjekten wider.
Kritik: Oft geraten die Unternehmer in Vergessenheit
"Lokaler Handel braucht Kunden", weiß auch Uta Wandera vom Handelsverband Unterfranken. Und die scheinen aktuell zurückhaltender zu sein. "Die Situation ist nicht einfach, wir schauen sorgenvoll auf das Ganze, da spiegelt sich die allgemeine Situation wider."
Sie kritisiert, dass dabei oft die Unternehmer in Vergessenheit geraten. "Oft denken die Menschen nur an die Verbraucher. Dabei sind die Unternehmen in der Zange zwischen der allgemeinen Lage und den Verbrauchern." Denn die Inflation schlage sich auch im Handel nieder, "und die Verunsicherungen, die die Menschen haben, haben auch die Geschäftsleute."
Die Kaufzurückhaltung sei gerade deutlich spürbar, das liege jedoch nicht allein an der Inflation, sondern auch am Wetter, sagt sie. "Wenn ich auf unseren Sommer zurückblicke, war es entweder zu heiß oder es hat geregnet, da geht doch keiner gerne raus", so Wandera.
August ist kein guter Monat für den Einzelhandel
Das kann auch Daniela Binder vom Laden Crystal in der Eichhornstraße bestätigen. Sie ist zudem Kreisvorsitzende des Handelsverbandes und steht somit im Austausch mit anderen Einzelhändlerinnen und Einzelhändlern. Der August sei ihrer Aussage nach nie ein Monat, an dem ein guter Umsatz gemacht werde. Lediglich der Sommerschlussverkauf locke die Menschen ein wenig in den Handel. "Würzburg mit der Kessellage ist im Sommer oft einfach zu heiß zum Einkaufen."
Sie persönlich merke bei ihren Kundinnen und Kunden auch eine gewisse Kaufzurückhaltung - diese sei jedoch nicht gravierend. Sie möchte der Inflation nicht alles in die Schuhe schieben und sieht das Wetter auch als Grund. "Man muss das Große und Ganze sehen, nicht immer nur einen Punkt." So seien auch die Baustellen in der Stadt Schuld, dass viele gar nicht erst in die Innenstadt zum Einkaufen kommen.
Und die Grünen haben offenbar auch Schuld am Ukrainekrieg, am u.a. pandemiebedingten geänderten Einkaufsverhalten und an der Hitze in der Stadt… Äh, Moment? Ist es nicht gerade der Klimawandel, der für die Hitze sorgt? Ist es nicht das immer weitere Eindringen des Menschen in den Lebensraum der Tiere, was für Zoonosen wie Corona sorgt? Ist es nicht viel mehr die Kurzsichtigkeit der Vorgängerregierungen hier (und anderswo auf der Welt), die für multiple Krisen gesorgt hat?
Ich kann dieses ständige Grünen-Bashing einfach nicht mehr hören!
Berlin verteilt Geschenke und wir dürfen das bezahlen!
Weder sind Bayern doof, wie Sie behaupten. Noch ist Berlin eine Pleite-Stadt, wird auch nicht durch Finanzausgleich finanziert, verteilt keine Geschenke zu Lasten anderer und Sie dürfen das alles bezahlen, wie von Ihnen behauptet. Mein Tipp an Sie, inform ieren Sie sich - und vergessen Sie nicht, es geht an dieser Stelle um unser Würzburg, das auch von "Berlin" profitiert wie umgekehrt. Auf jeweils faire Weise.
Ich arbeite selbst im Einzelhandel und erlebe täglich das der Kunde sich gerne beraten lässt, aber dan im billigeren Internet einkauft.
Das kann auf Dauer nicht gutgehen.
Wir wohnen auch außerhalb Würzburg, haben ein Auto das wir auch einmal zum Einkaufen in Würzburg benutzen, fahren aber lieber mit dem Bus ,da das mit Tagesticket auch nicht teurer ist und stressfreier ist.
Ich halte es auch nicht für fair sich immer einen Schuldigen, im Moment sind ja die Grünen an allem schuld, zu suchen sondern mann sollte auch mal sein eigenes Verhalten der letzten Jahre reflektieren.
Wir haben lange billig eingekauft, unsere Lebensmittel sind Europaweit immer noch unter dem Durchschnitt, Energie ohne nachzudenken verbraucht, und beschweren uns jetzt über all das schlechte.
Die gute alte Zeit war zwar alt aber nicht immer gut, bitte mal darüber nachdenken !
Das ist seit mehreren Monaten ausgeblieben. Es sind nicht die hohen Parkgebühren, sondern vielmehr der Ruf der Stadt, der sich negativ wandelt duch die grüne Einflussnahme (mit Hilfe der Splittergruppen), durch die Bevormundungen was man essen soll oder nicht, die zu hohen Preise bei den Festlichkeiten rund um den Wein, die "Kleberkriminellen" oder auch die "Fahrradrowdies", die weder in der Innenstadt Rücksicht nehmen, noch an den Kreuzungen und fahren wi die Wildsäue!
Die Kurzsichtigkeit die entstanden ist durch die tausenden junger Menschen, die beispielsweise grün wählen und dadurch die Einheimischen und Würzburger (Mann und Frau gleicherweise) gängeln, bevormunden und das Leben nicht mehr lebenswert machen.
Dann kommt man zu einem Fazit, dass Würzburg keinen Spaß mehr macht!
Und da brauchts dringend einen Aufräumer im Stadtmarketing und keine Statistikschubser und Schönredner!
Sie werden sich schon dran gewöhnen, daß jetzt in Würzburg vor jedem Steakhaus und neben jeder Bratwurstbude ein Grüner steht und Sie vorwurfsvoll anschaut!
(Vorsicht: Sarkasmus!)
Was Sie hier von sich geben, das sind ja wirklich übelste Vorurteile!
Ist Ihre Sonnenbrille zu schwarz eingefärbt?
alles wird teurer, Parkplätze Mangelware, und oftmals recht unhöfliche Pasanten, die nur sich selbst im Vordergrund haben.
Wie wird es in Würzburg wohl in 10-15 Jahren aussehen?
Ich weiss nicht, wer Ihnen vorschreibt, was sie essen sollen, ich kenne keine solchen Vorschriften.
Und ich habe eine traurige Nachricht für Sie: auch Einheimische wählen grün, und nicht wenige.
Und WENN jemand gegängelt wird, dann sicher nicht nur die Würzburger, sondern alle. Da habe ich aber eine gute Nachricht: niemand wird gegängelt!
Und ich habe das Gefühl, Sie sind nicht ganz glücklich, dass Leute von woanders nach Würzburg ziehen um hier zu leben und zu arbeiten.
Aber dann seien Sie bitte so ehrlich und schreiben auch, daß wir abhauen sollen.
So funktioniert das nicht!
Ihr Aufruf: " Unterstützt den lokalen Einzelhandel und vermeidet Käufe im Internet." ist doch glatt ein Eigentor.
Auch im Internet wollen Händler ihre Waren verkaufen und trotz meist kostenfreier Lieferung noch etwas verdienen.
Das Internet besteht nicht nur aus "Amazon"!
Wer zum Einkaufen mangels ÖPNV mit dem Auto in die Stadt fahren muss, dort nur teure oder weit entfernt liegende Parkplätze findet, zudem auch noch die Umwelt schonen will, der ist doch mit dem Internet-Einkauf bestens bedient. Die Kaufzurückhaltung liegt doch allgemein an den zur Zeit sehr hohen Preisen, mit denen auch der Internet-Verkäufer zu kämpfen hat. Also - lassen sie diese Händler auch leben! Zur Zeit macht Würzburg halt mal "keinen Spaß"!
Zum einen ist mir aufgefallen, dass es zumindest an Hörgeräteläden, Augenoptikergeschäften und Barbeshops keinen Mangel gibt.
Auch die zahlreichen Eisdielen waren gut frequentiert.
Der rückläufige Autoverkehr fällt angenehm positiv auf.
Außerdem dürfte das Volk mit Sommerklamotten hinreichend ausgestattet sein, und vermutlich kommt es den wenigsten Leuten in den Sinn, sich bei 30C mit Wintertextilien einzudecken.
Kurzum: Es sind Sommerferien, und irgendwann muß man den verbrauchenden Konsumenten auch mal eine Pause zugestehen.