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Würzburg
Das Eis in Würzburg wird teurer: Inflation macht jetzt auch den Eisdielen zu schaffen
Die Inflation macht auch nicht vor Würzburgs Eisdielen Halt. Wieviel man in diesem Jahr für eine Kugel zahlt und wo der Preis gleich bleibt.
Bei ihnen bleibt der Preis für eine Kugel Eis gleich: Dario Rapisardi und Stefano Ugolotti von der Gelateria D.O.C. am Grafeneckart in Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Bei ihnen bleibt der Preis für eine Kugel Eis gleich: Dario Rapisardi und Stefano Ugolotti von der Gelateria D.O.C. am Grafeneckart in Würzburg.
Lisa Schmachtenberger
 |  aktualisiert: 15.07.2024 12:22 Uhr

Die steigenden Temperaturen läuten nicht nur den Frühling, sondern auch die Eis-Saison ein. Neben neuen Sorten und Warteschlangen vor den Eisdielen müssen sich die Würzburgerinnen und Würzburger aber auch in diesem Jahr auf erhöhte Preise einstellen: Die Inflation wird auch hier deutlich. Bewegte sich der Preis für eine Kugel Eis im vergangenen Jahr zwischen 1,30 und 1,70 Euro, zahlt man nun zwischen 1,50 und 1,80 Euro pro Kugel. Für ausgefallene Sorten liegt der Preis mancherorts bei über zwei Euro.

Bei einigen sorgt das für Unmut. "Würde ich die komplette Preissteigerung an meine Kunden weitergeben, müsste eine Kugel Eis drei Euro kosten", sagt Francesco Ciraci von der CiCo Gelateria Artigianale. Besonders die Rohstoffpreise seien stark angestiegen: So koste ein Kilogramm Zucker dreimal so viel wie im vergangenen Jahr und Sahne habe sich im Einkauf fast verdoppelt.

"Wenn das so weitergeht, gibt es in zehn Jahren keine kleinen Läden mehr."
Francesco Ciraci, Eisdielenbesitzer aus Würzburg

Diese Entwicklung bestätigt auch Ulrike Haas von der Eisbar Hier & Jetzt. Sie legt bei ihrem Eis vor allem großen Wert auf natürliche Zutaten. Man verzichte hier auf zusätzliche Aroma- und Farbstoffe oder künstliche Stabilisatoren. Doch auch sie spüre die Preisentwicklung: Im vergangenen Jahr konnte sie bei Zutaten wie Milch, Joghurt oder Zucker einen Anstieg von 50 bis 100 Prozent beobachten. Das schlage sich auch im Preis für eine Kugel Eis nieder: "Wir mussten um zehn Cent erhöhen, aber ich kann nicht versprechen, dass es bei dem jetzigen Preis bleibt." 

Nicht nur steigende Rohstoffpreise sind schuld

Nicht nur in den Eisdielen, auch in Bäckereien oder der Gastronomie steigen die Preise an. Doch besonders beim Kauf einer Kugel Eis fällt auf, wie sich der Preis seit dem vergangenen Jahr verändert hat. Für Francesco Ciraci liegt das Problem vor allem darin, dass Eis ein Saisonprodukt ist: Bei anderen Produkten, wie etwa Backwaren, die das ganze Jahr über ge- und verkauft werden, erhöht sich der Preis schleichend. Eis hingegen werde nur in einem kurzen Zeitraum verkauft, erhöhte Preise stechen hier eher ins Auge.

Für Eisdielenbesitzer wie Francesco Ciraci und Ulrike Haas liegt das aber nicht nur an den hohen Rohstoffpreisen. Auch steigende Lohnkosten sowie teure Miete für einen Laden in der Innenstadt, der das ganze Jahr über unterhalten werden muss, kommen hinzu. Francesco Ciraci macht diese Entwicklung Sorgen: "Wenn das so weitergeht, gibt es in zehn Jahren keine kleinen Läden mehr."

In anderen Eisdielen sieht man das ähnlich: "Es ist eine Spirale, in der die Inflation von oben nach unten weitergegeben wird und immer höher wird", sagt eine Besitzerin. Mann könne deswegen unmöglich den gleichen Preis wie im Vorjahr halten. 

Wo der Preis für eine Kugel Eis gleich bleibt

In der Gelateria D.O.C. am Grafeneckart habe man genau das verhindern wollen. Natürlich sei alles teurer geworden, erklärt Stefano Ugolotti. Aber man habe sich Gedanken gemacht, wie man eine Weitergabe der Teuerung an die Kunden vermeiden könne. "Wir haben unter anderem bei unseren Händlern nach Mengenrabatt gefragt, oder kaufen unsere Produkte bei anderen Anbietern."

Die Milch komme nun aus der Region - und dadurch koste der Liter 20 Cent weniger. Bei 100 bis 200 Litern, die man für die Eisproduktion benötige, mache das einen großen Unterschied.  "Der Preis für eine Kugel Eis ist dadurch gleich geblieben, wie im letzten Jahr", bekräftig Ugolotti. 

Ob mit Preissteigerung oder ohne: Die Würzburger Eisdielen haben sich für den Sommer gerüstet. Besonders beliebt seien klassische Eissorten wie Haselnuss oder Vanille, erklärt Francesco Ciraci von der CiCo Gelateria Artigianale. Bei hohen Temperaturen würden viele Menschen bevorzugt Fruchteis essen. Ulrike Haas empfiehlt in der Eisbar Hier & Jetzt die Sorte Limette-Minze: "Das ist eine leichte Sorte, die erfrischt. Mein persönlicher Favorit für den Sommer."

 
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  • K. F.
    als ich vor 50 jahren bei uns im laden von edekaverkäufer eis kaufte, die hatten 4 sorten:
    nuss - erdbeer - vanille - schoko. da kostete das eis noch 10 pfennig. das war damals für uns kinder immer ein erlebnis, denn der ehemalige ladenbesitzer hat meistens noch 2 kugeln gratis obendrauf gesetzt, da er kinder gerne mochte. daran könnten sich die millionäre von eisdielenbesitzer mal orientieren.
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  • H. E.
    Keine dieser Kugeln ist 2€ wert!
    Never! Das ist Abzocke!
    Lob für das Eis vom Grafeneckart!
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  • M. S.
    Eis ist kein Grundnahrungsmittel, sondern war schon immer Luxus. Jeder kann sich das noch leisten, nur nicht mehr so oft und so viel. Das ist alles.
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  • K. N.
    Da surfen einige aber so richtig auf der Inflationswelle mit.
    Der Wareneinsatz einer Kugel Eis liegt bei ca. 15-25ct - je nach Sorte. Auch bei einer Verdoppelung der EK-Preise kann man die Aussage, dass eine Kugel eigentlich 3 € kosten müsste nicht nachvollziehen. Es scheint so, als dass hier einige nicht einmal eine einfache Zuschlagskalkulation beherrschen.
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  • M. S.
    Also Rechnen ist jedenfalls nicht ihre Stärke, das steht fest. Dieser Wareneinsatz ist nur erreichbar, wenn man Palmfett und alle möglichen Ersatzstoffe nutzt. Wer richtiges Handwerkseis fabriziert mit natürlichen Zutaten, der muss deutlich mehr dafür berappen.

    Je nach Anspruch und Zutaten kostet dann die Kugel (75 g) Vanilleeis in der Herstellung zwischen 70-80 Cent. Und dann kommt dazu noch Arbeit, Energie und weitere Kosten.
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  • M. Z.
    Wenn das so einfach ist, haben Sie sicher schon mehrere Eisdielen aufgemacht und machen mit billigeren Eis Reibach. Oder?
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  • J. T.
    Jammern auf höchsten Niveau und das ganze noch steuerfrei einkassieren….. ohne MwSt.
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  • W. S.
    Ich verstehe die Preissteigerungen - man merkt es ja selber im Supermarkt. Dazu der Mindestlohn - darunter wollen wir selbst ja auch nicht verdienen. Dazu die Energiekosten.
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  • W. B.
    100 Eis für 1€ oder 20 Eis für 1,80...wer macht das Geschäft?..
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  • M. S.
    Derjenige, der am Ende davon existieren kann und Gewinn macht! Denn eines ist klar: Geld hat keiner zu verschenken.

    Und sicher kann man auch eine Kugel für 1 Euro produzieren, dann hat man eben Industrieeis wie aus dem Supermarkt in der Tüte. Nur geht für sowas niemand in eine Eisdiele, wenn man es billiger aus dem Supermarkt bekommen kann!
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  • P. S.
    Sollen sie es selber essen. Man braucht kein Eis um zu überleben.
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    Sehr merkwürdig - bei CiCo Gelateria Artigianale hat sich der Preis für Zucker um 300 % erhöht und bei Eisbar Hier&Jetzt um 100 % innerhalb eines Jahres. Kann ja wohl kaum sein.
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  • R. R.
    Das Eis hat man früher bei der Eisdiele noch mit einer Bedienung an den Tisch bekommen bei normal Preisen. Jetzt nur Straßeverkauf und dann jammert der Besitzer und schraubt künstlich die Preise stark nach oben. Is abzocke und ich Kauf das teuere Eis bestimmt nicht. Außerdem ist der Artikel mit BILD auch nicht gerade interessant für die Leser.
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  • W. B.
    Das ist jammern auf höchsten Niveau! Nur der Arbeitnehmer darf weniger verdienen und auf vieles verzichten. Dem Rest ist es egal auf wessen Kosten sie reich werden!
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