
Immer mehr Städte und Gemeinden aus Unterfranken schließen sich der bundesweiten Initiative "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten" an. Rund 490 Kommunen in Deutschland gehören dem Bündnis bereits an, das sich für mehr Tempo-30-Zonen im Stadtverkehr ausspricht. Vor fünf Wochen waren es rund 380 Unterstützer.
Derzeit sieht die Straßenverkehrsordnung dem Bündnis zufolge vor, dass Tempo 30 nur bei konkreten Gefährdungen oder vor sozialen Einrichtungen wie Kitas und Schulen angeordnet werden kann. Diese Geschwindigkeit soll nach Ansicht der Initiative künftig innerorts die Regel sein, wobei örtlich dann auch höhere oder niedrigere Beschränkungen möglich sein sollen.
Der Initiative zufolge beteiligen sich bisher folgende unterfränkische Kommunen an dem Bündnis:
- Würzburg
- Kitzingen
- Großlangheim (Lkr. Kitzingen)
- Dettelbach (Lkr. Kitzingen)
- Wipfeld (Lkr. Schweinfurt)
- Karlstadt (Lkr. Main-Spessart)
- Gemünden (Lkr. Main-Spessart)
- Lohr (Lkr. Main-Spessart)
- Marktheidenfeld (Lkr. Main-Spessart)
- Zellingen (Lkr. Main-Spessart)
- Zeil am Main (Lkr. Haßberge)
- Ebern (Lkr. Haßberge)
- Theres (Lkr. Haßberge)
- Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen)
- Nüdlingen (Lkr. Bad Kissingen)
- Aschaffenburg
- Kleinostheim (Lkr. Aschaffenburg)
- Hösbach (Lkr. Aschaffenburg)
- Bessenbach (Lkr. Aschaffenburg)
Kürzlich beschlossen unter anderem auch Hofheim (Lkr. Haßberge), Königsberg (Lkr. Haßberge) und Rimpar (Lkr. Würzburg) den Beitritt zur Initiative "Lebenswerte Städte und Gemeinden". Öffentlich gelistet sind die Städte bei der Initiative bislang jedoch nicht.
Die Initiative wurde von den Städten Augsburg, Ulm, Freiburg, Aachen, Hannover, Leipzig und Münster im Juli 2021 ins Leben gerufen. Die Kommunen wollen selbst frei darüber entscheiden, welche Geschwindigkeiten in den Orten erlaubt sind.
ADAC äußert Bedenken zu Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit
Der Initiative zufolge brauchen die Städte und Gemeinden einen "neuen straßenverkehrsrechtlichen Rahmen", durch den sie Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit dort anordnen können, wo sie es für sinnvoll erachten – auch in ganzen Straßenzügen im Hauptverkehrsstraßennetz und gegebenenfalls auch als neue Regelhöchstgeschwindigkeit in der ganzen Stadt. Konkrete Verpflichtungen entstehen durch den Beitritt zu dem Bündnis jedoch nicht.
Gegen Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit argumentiert etwa der ADAC Nordbayern. So ein Tempolimit konterkariere beispielsweise Bemühungen, den Durchfahrtsverkehr aus den Wohngebieten und Nebenstraßen herauszubekommen. Hier habe die Begrenzung auf Tempo 30 in der Vergangenheit den Verkehr auf die übergeordneten Hauptverkehrsachsen verlagert. Diese Erfolge würde man dem ADAC zufolge mit flächendeckendem Tempo 30 aufs Spiel setzen.
"Wenn sie vor einer Kreuzung stehen und beschleunigen, dann haben sie bei einer Beschleunigung auf eine Zielgeschwindigkeit von 50 km/h ungefähr dreimal höhere Emissionen und Verbrauch, als wenn sie nur auf 30 beschleunigen"
Auf dem mittleren Ring hingegen erschiene es mir unsinnig. Da ist man schon ein Verkehrshindernis, wenn man 50 fährt.
"Autos emittieren mehr CO2, wenn sie über lange Strecken 30 Kilometer pro Stunde fahren. Im typischen (!!!!) Stadtverkehr gilt das aber nicht."
"Wenn sie vor einer Kreuzung stehen und beschleunigen, dann haben sie bei einer Beschleunigung auf eine Zielgeschwindigkeit von 50 km/h ungefähr dreimal höhere Emissionen und Verbrauch, als wenn sie nur auf 30 beschleunigen"
Haben Sie einfach etwas mehr Vertrauen in Ihre Stadt, wenn es um die Lebensqualität und Sicherheit - auch von Alten und Kindern - geht. In der Initiative geht es nur darum, daß Städte auf ihren Straßen selbst bestimmen können. Wovor haben Sie Angst?
Zudem Städte wollen nur eigenverantwortlich
"Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit innerorts dort anordnen können, wo sie es für notwendig halten."
Wer kann das besser wissen als eine Stadt selbst?
ob es wirklich was bringt, wenn sich die Vernünftigen noch ein bisschen vernünftiger verhalten, aber diejenigen, denen Verkehrsregeln und Schilder vorher schon egal waren, sich auch an einem neuen 30-Schild nicht weiter stören.
Wenn sowas nicht konsequent nachgehalten und sanktioniert wird, kann man (sich) das Geld für die ganzen schönen neuen Schilder genausogut sparen.
bei uns am Ort gibts so eine langgezogene Tempo-30-Zone, was meinen Sie, wie da überholt wird, wenn eine/r wirklich 30 fährt, und am besten noch unter lautem Hupen...
Die Ewiggestrigen verordnen den Stillstand für die Menschheit, damit sie selber keinen Nachteil erleiden müssen.
Städte/Gemeinden wollen nur für ihre Strassen die Verantwortung übernehmen.