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Würzburg
Tempo-30-Zone für das gesamte Würzburger Stadtgebiet? Initiative will Tempolimit in Städten und Gemeinden
Nur noch 30 statt 50! In Zukunft könnte in Würzburg langsamer gefahren werden. Was hinter dem Tempolimit steckt und welche Straßen in Würzburg es betreffen könnte.
In der Würzburger Ludwigstraße gilt bereits Tempo 30. Hat die bundesweite Initiative Erfolg und die Straßenverkehrsordnung wird überarbeitet, könnte es von diesen Schildern in Würzburg künftig mehr geben.
Foto: Fabian Gebert | In der Würzburger Ludwigstraße gilt bereits Tempo 30. Hat die bundesweite Initiative Erfolg und die Straßenverkehrsordnung wird überarbeitet, könnte es von diesen Schildern in Würzburg künftig mehr geben.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:01 Uhr

Achtung, hier gilt Tempo 30! Denn Tempo 50 innerorts könnte bald der Vergangenheit angehören – zumindest wenn es nach der Initiative "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeit" geht. Diese sorgt mit ihren Forderungen aktuell bundesweit für Aufsehen. Auch weil sich mittlerweile circa 376 Städte und Gemeinden den Forderungen angeschlossen haben – so wie die Stadt Würzburg.

Dabei hat sich die Initiative zwei Hauptanliegen auf die Fahne geschrieben: Tempo 30 als Bestandteil "eines nachhaltigen gesamtstädtischen Mobilitätskonzepts". Auch, und das wäre neu, auf Hauptverkehrsstraßen. Zusätzlich sollen Kommunen die Möglichkeit bekommen, selbst über die innerstädtische Geschwindigkeitsbegrenzung entscheiden zu können. Die Stadtratsmitglieder Raimund Binder (öpd), Manfred Dürr (Grüne) und Patrick Friedl (Grüne) hatten den Vorschlag zum Beitritt zur Initiative im Januar 2022 in den Würzburger Stadtrat eingebracht. Wo dieser nach Abstimmung angenommen wurde.

Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit nicht unwahrscheinlich

Doch warum hat sich die Stadt Würzburg den Forderungen angeschlossen?  "Es ist den Bürgerinnen und Bürgern einfach schwer zu vermitteln, warum wir als Stadtrat oft nicht die Befugnis haben, über die Geschwindigkeitsbegrenzungen in den Straßen zu entscheiden", sagt Binder. Das soll sich, so hoffen er und Mack, bald ändern. Dies würde ein "großen Schritt für die Kommunalpolitik" bedeuten, so der Grünen-Stadtrat.

Konstantin Mack von den Grünen wünscht sich Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit für den Würzburger Stadtverkehr, ausgenommen Schnellstraßen und große zweispurige Straßen.
Foto: Daniel Peter | Konstantin Mack von den Grünen wünscht sich Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit für den Würzburger Stadtverkehr, ausgenommen Schnellstraßen und große zweispurige Straßen.

Er sieht in der Initiative viel Potenzial. "Ich bin der Meinung, und da spreche ich auch für meine Partei, dass wir das Tempo generell auf 30 reduzieren sollten", sagt Mack. Schnellstraßen und zweispurige Großstraßen ausgenommen. Die Vorteile wie Lärmschutz, Sicherheit für die Verkehrsteilnehmenden, die Reduktion der Schadstoffbelastung und die Lebensqualität, würden dabei "massiv überwiegen", so der Stadtrat.

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Angst, dass Bürgerinnen und Bürger plötzlich aufwachen und "über Nacht alles von 50 auf Tempo 30 runtergesetzt wird" müsste aber niemand haben. Dem pflichtet auch Binder bei. In erster Linie ginge es darum, die Entscheidungsgewalt den Kommunen selbst zu übertragen. Für ein generelles Tempo 30 spricht er sich nicht aus, sagt dennoch: "Im Stadtrat wird dann differenziert diskutiert, an welchen Stellen eine Geschwindigkeitsbegrenzung angebracht ist", erklärt Binder. Das müsse nicht automatisch überall nötig sein, da in einem Großteil der innerstädtischen Straßen ohnehin bereits Tempo 30 gelte, oder die Straßenverhältnisse eine höhere Geschwindigkeit nicht zuließen.

Stadtgebiet in Würzburg bereits zu großen Teilen mit Geschwindigkeitsbeschränkungen

Im Zuge des bereits 2017 beschlossenen Lärmaktionsplans hat die Stadt Würzburg bereits große Teile des innerstädtischen Straßennetzes als 30er-Zone festgelegt, wie Pressesprecher Christian Weiß erklärt. So wurden zum Beispiel folgende Straßen für Autofahrende ganztägig zur 30er-Zone erklärt:

  • Ludwigsstraße
  • Bahnhofstraße/ Textorstraße/ Theaterstraße (Haugerring bis Ludwigstraße)
  • Wörthstraße (Frankfurter Straße bis Jägerstraße)
  • Grombühlstraße (Senefelderstraße bis Auverastraße)
  • Sanderglacisstraße (Rampe Löwenbrücke bis Sanderstraße)

Andere Straßen sind teilweise oder zeitlich befristet als 30er-Zone ausgewiesen. "Außerhalb eines aus Sammelstraßen, Verbindungsstraßen und ähnlichen Straßen bestehenden Vorrangnetzes – auf dem der Verkehr gebündelt wird – hat die Stadt Würzburg die Straßenzüge in Würzburg ja bereits flächendeckend mit Tempo-30 Zone beschildert", erklärt Weiß. Für Autofahrerinnen und Autofahrer wären die Veränderungen also überschaubar.

Stadtratsmitglied Raimund Binder (ÖDP) hat den Beitritt zur Initiative 'Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeit' ins Rollen gebracht.
Foto: Silvia Gralla | Stadtratsmitglied Raimund Binder (ÖDP) hat den Beitritt zur Initiative "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeit" ins Rollen gebracht.

Doch warum können Kommunen und der Würzburger Stadtrat nicht eigenständig über die Höchstgeschwindigkeit entscheiden? Die bundesweit gültige Straßenverkehrsordnung sieht vor, dass eine Geschwindigkeitsreduzierung nur in besonderen Fällen eingeschränkt werden darf, beispielsweise vor sozialen Einrichtungen wie Schulen und Kitas oder bei konkreten Gefährdungen. Gibt es Straßen, in denen eine besondere Gefährdung besteht, kann der Stadtrat aktiv werden, andernfalls gilt die bundesweit zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometer pro Stunde innerorts.

Diese Straßen könnten zur 30er-Zone werden

Und obwohl in Würzburg bereits in vielen Straßen Tempo 30 gilt, gibt es dennoch immer wieder Brennpunkte, bei denen der Stadtrat gern aktiv eingreifen würde. Dazu zählt zum Beispiel die Frankenstraße in der Lindleinsmühle, erklärt Binder. Im Stadtrat hatte der Antrag bereits große Zustimmung erhalten, konnte dann aber nur auf einem Teilabschnitt umgesetzt werden, "weil wir nicht die rechtliche Handhabe hatten", so Binder. Auch die Randersackerer Straße würde sich für das niedrigere Tempolimit anbieten. 

Konstantin Mack, der generell für Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit ist, sieht akuten Handlungsbedarf vor allem im Bereich des Mainkai, Ludwigkai, der Rottendorfer Straße stadteinwärts und bei den Straßen rund um den Ringpark, wie der Martin-Luther-Straße und des Friedrich-Ebert-Rings.

 
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  • H. M.
    Warum immer die Diskussion um 50 Km/h oder 30 Km/h? Was ist mit 40 Km/h? Das läuft in einigen Ländern ganz gut. Als Beispiel: In der Bozener Innenstadt gibt es eine Begrenzung auf 40 Km/h und das läuft dort ganz hervorragend!!!
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  • P. P.
    gilt die 30 auch für Radfahrer ??
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  • M. Z.
    Kommt drauf an, wie es geregelt wird.
    Die allgemeine Beschränkung auf 50 gilt nur für Kraftfahrzeuge. Wenn die also auf 30 geändert würde, würde das (bei unverändertem Wortlaut) nicht für Radfahrer gelten.
    Beschränkungen durch Schilder gelten jedoch für Fahrzeuge, also auch für Radler.

    Aber glaubt jemand, das würde strenger eingehalten als die Schrittgeschwindigkeit in der Fußgängerzone?
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  • C. K.
    Sowas blödes als ob wir Autofahrer es nicht schon schwer genug hätten und dann noch mit 30 in ganz Würzburg da kommt man ja garnicht mehr voran da muss man nochmehr zeit einplanen.Das Lärmschutzargument kann man schon garnicht mehr hören vor 40 Jahren oder länger waren die Autos 2x so laut oder lauter da wurde auch nicht so gejammert wie heute das is nur ein Luxus Argument.schau sich mal einer die DB an fast die ganze strecke Würzburg - Treuchtlingen alles voller heslicher grüner wende man sieht nix mehr anders dann Heist es (Mit der DB die Welt erleben wenn man nix mehr sieht ne einzige Depression.Genau so auf der Autobahn nichts außer hessischer mauern und ich wette die meisten mit der Aussage Tempo 30 brauchen wir sind die die noch nie ein Auto gefahren haben und wissen nicht mal wie sich das anfühlt mal mit 180 auf der Autobahn weg zu Bretten und es wird nur auf das auto rumgehackt Flugzeuge Riesige Kreuzfahrtschiffe kriege das verpulvert viel mehr in die Welt da is ja nix .
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  • T. M.
    Also heute Morgen von Grombühl über Berliner Ring in die Neubaustrasse hat meine Tachonadel nicht einmal die 50 erreicht. Die meiste Zeit wäre sie froh gewesen wenigstens die 30 erreicht zu haben!
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  • M. Z.
    Wäre da die Straba vielleicht schneller gewesen?
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  • H. R.
    Gibt es auch eine Initiative GEGEN das Tempolimit?
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  • B. L.
    Soll das schon ein Aprilscherz sein . Bleibt auf dem Teppich.
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  • H. S.
    Ihre Umfrage hätten Sie um 1 Zeile erweitern sollen:
    "Ich meide oder fahre nicht mehr in die Innenstadt Würzburg"
    Noch eine Frage zu dem Tempo 30 Schild.
    Darf ich bei Tempo 30 mit Zusatz "Lärmschutz" mit meinem E-Auto schneller fahren?
    Es macht ja keinen Lärm.
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  • M. Z.
    Schilder wie "Lärmschutz" geben nur einen Grund an, schränken die Gültigkeit aber nicht ein.
    Außerdem machen auch E-Autos Lärm. Wenn auch unter gewissen Umständen vielleicht weniger als Verbrenner.
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  • T. M.
    Na dann sollten Sie erstmal eine E Kiste fahren. Einer der wenigen Vorteile ist die deutlich geringere Geräuschkulisse!
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  • M. Z.
    Deutlich geringer ist die nur bei langsamer Fahrt. Irgendwann sind die Reifen lauter als der Motor. Dann sind sie gleich laut.
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  • D. E.
    Sie haben Recht. Aber das ist eher ein weiteres Argument für Tempolimit 30 km/h in Städten.

    "Untersuchungen zeigen, dass Elektroautos bei Geschwindigkeiten bis zu 30 km/h deutlich leiser sind als Verbrenner-PKWs."
    https://akustikbuero.com/aktuelles/monatsartikel/tempo-e-karre/
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  • E. L.
    E-Autos machen bei Tempo 50 genauso Lärm, denn ab da überwiegen die Reifenabrollgeräusche. Generell machen die Reifen der Pkws zunehmend Lärm, weil sie immer breiter werden, bei steigendem Gewicht der Fahrzeugflotte. Da machen die E-Autos keine Ausnahme...
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  • M. F.
    Ich würde ganz Würzburg mit verkehrsberuhigter Bereich machen. Ab 20:00 dürfen Auto´s nur noch geschoben werden.
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  • S. T.
    Endlich! Sicherheit für alle und weniger Lärm!
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Am besten wäre natürlich ein autofreies Würzburg.
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  • M. Z.
    Einverstanden. Wenn damit wirklich autofrei gemeint ist. Wenn es also auch für die Würzburger gilt.
    Aber normalerweise bedeutet für Würzburger "autofrei" ja nur, daß Auswärtige ihre Autos draußen lassen sollen, damit für die eigenen mehr Platz ist.
    Und daß diese eigenen Autos nicht in der Stadt bleiben, sondern auch in den Landkreisen rumfahren und dort kostenlos parken ist natürlich auch selbstverständlich.
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  • T. M.
    👍 die Würzburger brauchen doch kein Auto! Sie können doch den hervorragenden ÖPNV nutzen für 49€ ! 😉😉😉😉
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  • C. G.
    Wenn Tempo 30 dann bitte auch in der Balthasar -Neumann-Promenade wo jeder meint er muss zwischen Hofstraße und Neubaustraße nochmal richtig Gas geben.
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